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Im "Kleinen Hobbit" sind nur die Weißen gut

Kann ein Hobbit dunkelhäutig sein? Diese Frage hatte ein Casting-Direktor in Neuseeland am Filmset von "The Hobbit" mit "Nein!" beantwortet. Der Mann erklärte Statisten, die sich als Hobbits bewarben, ihre Haut sei zu dunkel, um die kleinen, haarigen Fabelwesen spielen zu können.


Eine Frau verklagte die Produktionsfirma, Regisseur Peter Jackson feuerte den Mann – und dennoch halten sich die Rassismus-Vorwürfe gegenüber der Verfilmung der berühmten "Herr der Ringe"-Kindergeschichte des Briten von Jackson.

Für Mittwoch ist im neuseeländischen Wellington die Weltpremiere geplant. In Deutschland startet der erste Teil am 13. Dezember. Die Anglistin Lena Steveker (36) von der Universität Saarbrücken ist Expertin für englischsprachige Fantasy-Literatur und erforscht den "Hobbit". Im Interview erklärt sie, warum sie die Verfilmung skeptisch sieht.


Die Welt: Das Buch "Der kleine Hobbit" erschien bereits 1937 und ist eigentlich ein Kinderbuch. Welche Botschaften hat Tolkien in seiner Geschichte versteckt? Und warum wird das Buch jetzt für Erwachsene verfilmt?

Lena Steveker: Das hat der Erfolg von "Der Herr der Ringe" wohl ökonomisch notwendig gemacht. Er ist tatsächlich als Kinderbuch geschrieben, mit einer kindlichen Sprache und zahlreichen Märchenelementen. Zudem entstand das Buch in einer speziellen historischen Situation. Der Erste Weltkrieg liegt noch nicht lange zurück. Tolkien entwirft die Hobbits als Anti-Helden, weil das männliche Heldenbild der Jahre zuvor durch den Krieg in eine Krise geraten ist. Ich bin gespannt, wie es Regisseur Peter Jackson schafft, das in die heutige Zeit zu übersetzen.

Die Welt: Gibt es bei der Verfilmung eines Buches von 1937 auch Gefahren?

Steveker: "Natürlich. In dem Buch kommen Stereotypen rassistischer Art vor, genau wie in "Der Herr der Ringe", in dem alle Guten weiß sind, so wie Gandalf. Alles Schwarze ist schlecht. Gutes kommt aus dem Westen, das Böse ist im Osten und Süden. Ich hoffe, dass das besser als bei "Der Herr der Ringe" gelöst wird. Bei der Trilogie empfand ich viele Stellen als bedenklich. Dort wurden alle Guten mit Schauspielern besetzt, die zudem eindeutig dem westlichen Kulturkreis zugeordnet werden."

Die Welt: Der "Hobbit" ist im Vergleich zu der "Herr der Ringe"-Trilogie ein dünnes Büchlein. Wie lässt sich daraus das geplante dreiteilige Epos machen?

Steveker: "Auch das ist sicherlich ökonomisch motiviert, selbst wenn die Dreiteilung im Buch bereits angelegt ist. Man kann natürlich sagen: Es ist keine Schwierigkeit, der Film ist ja ein anderes Medium als ein Buch. Dennoch wird Regisseur Jackson etwas dazu erfinden. Die Hardcore-Fans werden sicherlich nicht begeistert sein. Aber andersrum wird ja auch immer kritisiert, wenn etwas im Film weggelassen wird. Generell rechne ich damit, dass der Film deutlich dunkler als das Buch sein wird, mit ähnlich epischen Schlachten wie in den Filmen zuvor. Wenn man so will: weniger kindgerecht."


Quelle: Rassismus-Vorwürfe : Im "Kleinen Hobbit" sind nur die Weißen gut - Nachrichten Panorama - Weltgeschehen - DIE WELT


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Endlich spricht diesen Missstand mal jemand an! :lol:

:facepalm:
 
Immer diese Affen die Rassimus ins spiel bringen wollen.Wenn der Regisseur keine schwarzen Hobbits will bzw. zu diesem Film keine schwarzen Hobbits passen, dann ist das so.Meine Fresse haben Leute probleme
 
"Gutes kommt aus dem Westen, das Böse ist im Osten und Süden."

Naja, wenn man die Orks aus dem Nebelgebirge/Moria hinzuzählt, die sich ungefähr im Zentrum von Mittelerde befinden, genau so wie die Bösewichte aus dem Norden mit dem Hexenkönig von Angmar, ergibt das eigentlich wenig Sinn... /lotrnerdmodeoff

Sonst echt ein weiterer Beweis, dass manche Leute einfach zu viel Freizeit haben.
 
:lol:

Tolkiens Romane werfen sicher die Frage auf, wieweit er von dem mitunter rassistischen Zeitgeist der 1920er –40er Jahre unbewusst geprägt wurde. In der Tat teilt Tolkien das Personal seiner Romane in unterschiedliche "Rassen" ein, die sich klar durch äußere Merkmale, aber auch durch innere Charakterzüge unterscheiden. Während die Elben als überirdisch schöne, kulturell hochstehende Wesen beschrieben werden, stehen auf der anderen Seite die Orks als vertreter eines hässlichen, niederträchtigen und brutalen Volks mit kannibalistischer Veranlagung. Dies erinnert an die klischeehafte Darstellung afrikanischer und indianischer Völker in Reiseberichten aus dem 16. – 19. Jahrhundert. Hinzu kommt, dass die Orks letztlich degenerierte Elben sind, die durch Züchtung entstanden. Auch der „degenerierte“ Hobbit Gollum erinnert in seiner Bösartigkeit, Niederträchtigkeit und Unterwürfigkeit sowie seinem "schleimigen Aussehen" an die damals üblichen Karikaturen von als minderwertig erachteten Rassen oder Völkern.

Es lässt sich nicht leugnen, dass Tolkiens Terminologie (Rassen, Züchtung etc) und seine eindeutige Gegenüberstellung guter und böser "Rassen" den Geist der 1930er und 1940er Jahren widerspiegeln, in denen der Herr der Ringe entstand. Damals wurden Theorien wie die Eugenik, „Rassenhygiene“ und eine rassistisch determinierte "Rassen"- und Völkerkunde als Wissenschaft betrieben, und dies nicht allein in faschistischen Staaten. So ließe sich argumentieren, dass sich Tolkien den damals geführten Diskursen nicht gänzlich entziehen konnte und zumindest indirekt durch sie beeinflusst wurde.
 
:lol:

Tolkiens Romane werfen sicher die Frage auf, wieweit er von dem mitunter rassistischen Zeitgeist der 1920er –40er Jahre unbewusst geprägt wurde. In der Tat teilt Tolkien das Personal seiner Romane in unterschiedliche "Rassen" ein, die sich klar durch äußere Merkmale, aber auch durch innere Charakterzüge unterscheiden. Während die Elben als überirdisch schöne, kulturell hochstehende Wesen beschrieben werden, stehen auf der anderen Seite die Orks als vertreter eines hässlichen, niederträchtigen und brutalen Volks mit kannibalistischer Veranlagung. Dies erinnert an die klischeehafte Darstellung afrikanischer und indianischer Völker in Reiseberichten aus dem 16. – 19. Jahrhundert. Hinzu kommt, dass die Orks letztlich degenerierte Elben sind, die durch Züchtung entstanden. Auch der „degenerierte“ Hobbit Gollum erinnert in seiner Bösartigkeit, Niederträchtigkeit und Unterwürfigkeit sowie seinem "schleimigen Aussehen" an die damals üblichen Karikaturen von als minderwertig erachteten Rassen oder Völkern.

Es lässt sich nicht leugnen, dass Tolkiens Terminologie (Rassen, Züchtung etc) und seine eindeutige Gegenüberstellung guter und böser "Rassen" den Geist der 1930er und 1940er Jahren widerspiegeln, in denen der Herr der Ringe entstand. Damals wurden Theorien wie die Eugenik, „Rassenhygiene“ und eine rassistisch determinierte "Rassen"- und Völkerkunde als Wissenschaft betrieben, und dies nicht allein in faschistischen Staaten. So ließe sich argumentieren, dass sich Tolkien den damals geführten Diskursen nicht gänzlich entziehen konnte und zumindest indirekt durch sie beeinflusst wurde.
Du hast Recht und zum Teil habe ich das auch schon gelesen. Aber letztendlich bleibt DHDR ein fiktives Märchen für Erwachsene und sollte den Zuschauer/Leser eben von der Realität in eine fantasiereiche Welt führen. Ich persönlich liebe HDR, die Filme und "Der kleine Hobbit" habe ich auch vor ein paar Jahren gelesen. Der Film zeigt viel über Freundschaft, Zusammenhalt, (alte Kriegsführung :D,) Güte und den Wert des Friedens, distanziert sich somit wieder völlig vom unterstellten negativen Hintergrund.
 
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