Mal
Legende
Das ist eben nicht egal, dass zeigt nur die westliche Einstellung auf den Rest der Welt
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Größenverzerrungen der Mercator KarteZu Beginn des Zeitalters der Entdeckungen, im Jahre 1569, schuf Mercator eine Seefahrerkarte, die das Navigieren erleichtert. Dafür verzerrte sie aber stark die Größenverhältnisse der Länder, Kontinente und Meere. Zwei Drittel der Kartenfläche dienten der Darstellung der nördlichen Erdhälfte, während die südliche Erdhälfte ins untere Kartendrittel gepreßt war. Seine für die Seefahrt nützliche Spezialkarte eignete sich deshalb nicht für den allgemeinen Gebrauch. Und Mercator selbst verwendete für seinen Atlas eine andere, flächentreuere Erdkarte. Aber das Zeitalter der Entdeckungen wurde zum Zeitalter der Europäisierung unserer Erde. Damit wurde die Mercator-Karte zur allgemeinen Weltkarte und blieb es bis in unsere Epoche. Denn diese Karte verzerrte die Erde zugunsten Europas, das übernatürlich groß erschien und in die Mitte des Kartenbildes gestellt war. So erfüllte sie das geheime Wunschdenken Europas, respektabler Mittelpunkt der Erde zu sein. Die Epoche der europäischen Weltherrschaft ist vorüber. Und mit der Peters-Karte steht uns eine Weltkarte zur Verfügung, die alle Länder, Kontinente und Meere in ihrer tatsächlichen Größe zeigt. Damit hat die Mercator-Karte ihre Existenzberechtigung endgültig verloren.
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Weltkarten und Weltbilder (1): Verkehrte Welt | hugs for hikers | outdoor & nachhaltigkeitDie Mercatorprojektion ist untrennbar verwoben mit dem kolonialen, eurozentrischen Weltbild. Sie hat sich Ende des 19. Jahrhunderts etabliert, in der Hochphase des europäischen Imperialismus, als sich die europäische Macht fast über den ganzen Planeten erstreckte. Wer die Macht hat, macht die Karten, um es mit den Worten des Geographen John Brian Harley zu sagen. Heute spricht man in Bezug zu Industrie- und Entwicklungsländern häufig vom “Nord-Süd-Konflikt”. Auch hier begegnet uns das alte Symbol vom gesellschaftlichen “oben” und “unten” und allen damit verbundenen Assoziationen wieder. Daher überrascht es wenig, dass die erste flächentreue Karte erst 1973, dreihundert Jahre nach Mercator, veröffentlicht wurde: Durch die Peterprojektion wird eine flächentreue Weltkarte möglich. Selbstverständlich ist auch sie verzerrt, formverzerrt um genau zu sein, aber die Größenverhältnisse der Kontinente werden korrekt dargestellt. Sie wird bis heute hauptsächlich von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit wie UNICEF oder UNESCO popularisiert, und Willy Brandt machte sie 1977 zum Wahrzeichen seiner Nord-Süd-Kommission für Internationale Entwicklungsfragen.
Einen ähnlichen Eurozentrismus gibt es auch in der Topographie. Dort werden höher gelegene Gebiete in der Regel dunkler (meist braun), tiefer liegende Gebiete heller (meist grün) eingefärbt. Diese Farbgebung wird in Atlanten selbstverständlich auf die ganze Welt übertragen. Dabei stimmt sie nur für Europa. In Teilen Afrika beispielsweise ist es häufig genau umgekehrt, in Gebirgen gibt es üppige Vegetation und es ist es grün, das Tiefland aber ist Ödland. Die Peterprojektion löst dieses Problem, indem sie veränderte Helligkeit für Höhenunterschiede und die verschiedenen Farben für Vegetationsunterschiede nutzt.
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