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Islam heisst Frieden machen
Der Koran ist vielen Christen fremd. Es herrscht Unklarheit darüber, was im Koran steht, wie er von Moslems verstanden wird und welche Bedeutung er für deren Alltag hat. forumKirche sprach darüber mit Rehan Neziri, dem Imam der albanisch - islamischen Gemeinschaft in Kreuzlingen.
Herr Neziri, welche Bedeutung hat der Koran für Moslems?
Der Koran ist das Wort Gottes, das durch den Engel Gabriel dem Propheten Mohammed offenbart wurde. Der Prophet hat diese Offenbarung innert 23 Jahren empfangen, an andere weitergegeben und als erster kommentiert und ausgelegt. Der Koran ist ein heiliges Buch für uns Muslime. Wir beten mit den Koranversen das rituelle Gebet. Der Koran wird verehrt und auf Arabisch gelernt, in der Sprache, in der er offenbart wurde.
Wie kann man den Koran verstehen?
Es reicht nicht aus, nur den Koran zu lesen, um den Islam zu verstehen. Der Koran ist die erste Quelle des Islams, die zweite ist die Sunna, in der Worte und Taten des Propheten zusammengefasst sind. Und dann kommen als dritte Quelle noch die Kommentare der muslimischen Gelehrten hinzu. Anfänger und die, die mit dem Islam nicht vertraut sind, sollten sich nicht auf den Koran beschränken. Denn der Koran ist nicht thematisch geordnet. Aussagen zu einzelnen Themen sind verstreut. Man sollte vielmehr zuerst verschiedene Koranverse zum gleichen Thema miteinander vergleichen, um einen Schluss zu ziehen. Dann ist auch die Sunna wichtig: Wie hat der Prophet diese Koranverse kommentiert? Wie hat er gelebt? Und schliesslich sollte man den Kommentar der Gelehrten kennen. Wenn man sich auf den Koran beschränkt, kann das zu Missverständnissen führen.
Kritiker werfen dem Islam vor, dass im Koran zu Gewalt aufgerufen wird.
Der Koran bezieht sich auf eine konkrete geschichtliche Situation: Als die Muslime noch in Mekka waren, hatten sie keine eigene Struktur, keine Gemeinschaft. Die Auswanderer aus Mekka bildeten dann mit den Arabern aus Medina eine grössere Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft sollte sich schützen. Alles, was im Koran über Krieg steht, meint nur die Verteidigung dieser Gemeinschaft. Angriff ist nicht erlaubt. Diese Verteidigung wird nicht Einzelnen zugebilligt, sondern nur der Gemeinschaft als ganzer. Der Prophet war damals eben auch das Stadtoberhaupt von Medina und für die dortige Gemeinschaft verantwortlich. Der Aufruf zum Kampf richtet sich vor allem gegen die Polytheisten aus Mekka, nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil sie die Muslime vertrieben und sich ihr Vermögen angeeignet haben. Es ist nicht erlaubt, jemanden wegen seiner Religion zu bekämpfen. Das stünde im Widerspruch zu anderen Koranversen und zur Tatsache, dass Gott die Menschen frei schuf. Die Menschen sind frei zu wählen, ob sie Muslim, Christ oder Atheist sein wollen. Sie sind aber auch verantwortlich dafür, was sie aus ihrer Freiheit machen.
Ein weiteres kontrovers diskutiertes Thema ist die Stellung der Frau …
Man muss die Entwicklung sehen: Vor der Zeit des Islams wurden Mädchen lebendig begraben, weil es eine Schande war, ein Mädchen zu bekommen, Frauen wurden wie Sklavinnen behandelt und hatten kein Recht auf Eigentum. Der Islam verbesserte diese Lage und zeigte, in welche Richtung sich die Rolle der Frau entwickeln soll. Er sagt klar, dass der Mensch, Mann oder Frau, Muslim oder Nichtmuslim, von Gott verehrt wurde. Gott sagt im Koran: «Ich habe den Kindern Adams Ehre/Würde gegeben». Er sieht im Menschen seinen Stellvertreter. Zu den Männern spricht Gott: «Die Frauen sind ein Gewand für euch und ihr seid ein Gewand für sie». Das bedeutet: Ihr seid komplementär unter Gleichen, ihr vervollständigt einander. Ein weiterer Vers sagt, dass Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf und zwischen beiden Liebe und Zärtlichkeit entstehen liess. Im Koran werden nur Männer angesprochen, weil die Offenbarung an einen Mann erging und man sprachlich nicht gleichzeitig Verben für beide Geschlechter verwenden kann. Das soll nicht als Benachteiligung der Frau angesehen werden.
Islam heisst Frieden machen
Der Koran ist vielen Christen fremd. Es herrscht Unklarheit darüber, was im Koran steht, wie er von Moslems verstanden wird und welche Bedeutung er für deren Alltag hat. forumKirche sprach darüber mit Rehan Neziri, dem Imam der albanisch - islamischen Gemeinschaft in Kreuzlingen.
Herr Neziri, welche Bedeutung hat der Koran für Moslems?
Der Koran ist das Wort Gottes, das durch den Engel Gabriel dem Propheten Mohammed offenbart wurde. Der Prophet hat diese Offenbarung innert 23 Jahren empfangen, an andere weitergegeben und als erster kommentiert und ausgelegt. Der Koran ist ein heiliges Buch für uns Muslime. Wir beten mit den Koranversen das rituelle Gebet. Der Koran wird verehrt und auf Arabisch gelernt, in der Sprache, in der er offenbart wurde.
Wie kann man den Koran verstehen?
Es reicht nicht aus, nur den Koran zu lesen, um den Islam zu verstehen. Der Koran ist die erste Quelle des Islams, die zweite ist die Sunna, in der Worte und Taten des Propheten zusammengefasst sind. Und dann kommen als dritte Quelle noch die Kommentare der muslimischen Gelehrten hinzu. Anfänger und die, die mit dem Islam nicht vertraut sind, sollten sich nicht auf den Koran beschränken. Denn der Koran ist nicht thematisch geordnet. Aussagen zu einzelnen Themen sind verstreut. Man sollte vielmehr zuerst verschiedene Koranverse zum gleichen Thema miteinander vergleichen, um einen Schluss zu ziehen. Dann ist auch die Sunna wichtig: Wie hat der Prophet diese Koranverse kommentiert? Wie hat er gelebt? Und schliesslich sollte man den Kommentar der Gelehrten kennen. Wenn man sich auf den Koran beschränkt, kann das zu Missverständnissen führen.
Kritiker werfen dem Islam vor, dass im Koran zu Gewalt aufgerufen wird.
Der Koran bezieht sich auf eine konkrete geschichtliche Situation: Als die Muslime noch in Mekka waren, hatten sie keine eigene Struktur, keine Gemeinschaft. Die Auswanderer aus Mekka bildeten dann mit den Arabern aus Medina eine grössere Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft sollte sich schützen. Alles, was im Koran über Krieg steht, meint nur die Verteidigung dieser Gemeinschaft. Angriff ist nicht erlaubt. Diese Verteidigung wird nicht Einzelnen zugebilligt, sondern nur der Gemeinschaft als ganzer. Der Prophet war damals eben auch das Stadtoberhaupt von Medina und für die dortige Gemeinschaft verantwortlich. Der Aufruf zum Kampf richtet sich vor allem gegen die Polytheisten aus Mekka, nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil sie die Muslime vertrieben und sich ihr Vermögen angeeignet haben. Es ist nicht erlaubt, jemanden wegen seiner Religion zu bekämpfen. Das stünde im Widerspruch zu anderen Koranversen und zur Tatsache, dass Gott die Menschen frei schuf. Die Menschen sind frei zu wählen, ob sie Muslim, Christ oder Atheist sein wollen. Sie sind aber auch verantwortlich dafür, was sie aus ihrer Freiheit machen.
Ein weiteres kontrovers diskutiertes Thema ist die Stellung der Frau …
Man muss die Entwicklung sehen: Vor der Zeit des Islams wurden Mädchen lebendig begraben, weil es eine Schande war, ein Mädchen zu bekommen, Frauen wurden wie Sklavinnen behandelt und hatten kein Recht auf Eigentum. Der Islam verbesserte diese Lage und zeigte, in welche Richtung sich die Rolle der Frau entwickeln soll. Er sagt klar, dass der Mensch, Mann oder Frau, Muslim oder Nichtmuslim, von Gott verehrt wurde. Gott sagt im Koran: «Ich habe den Kindern Adams Ehre/Würde gegeben». Er sieht im Menschen seinen Stellvertreter. Zu den Männern spricht Gott: «Die Frauen sind ein Gewand für euch und ihr seid ein Gewand für sie». Das bedeutet: Ihr seid komplementär unter Gleichen, ihr vervollständigt einander. Ein weiterer Vers sagt, dass Gott den Menschen als Mann und Frau erschuf und zwischen beiden Liebe und Zärtlichkeit entstehen liess. Im Koran werden nur Männer angesprochen, weil die Offenbarung an einen Mann erging und man sprachlich nicht gleichzeitig Verben für beide Geschlechter verwenden kann. Das soll nicht als Benachteiligung der Frau angesehen werden.
Islam heisst Frieden machen
