Im
Islam wird
Maryam, die Mutter des
Propheten Isa, wie Jesus von Nazaret im Koran genannt wird, mit der christlichen Maria gleichgesetzt und als Heilige hoch verehrt. Der Begriff der „Gottesmutter“ und ein übertriebener Marienkult, das Anbeten Marias, wird jedoch abgelehnt (Koran 5:116).
Sure 66,12 nennt als Vater Maryams
Imran. Dies ist die arabische Form des hebräischen Namens
Amram. Er bezeichnet in
Num 26,59
EU den Vater einer anderen Maria, nämlich
Mirjams, der Schwester von
Mose und
Aaron. So stellt der Koran indirekt Isa (Jesus) mit diesen Führern der
Israeliten gleich.
Maryam ist übrigens die einzige Frau, die der
Koran namentlich erwähnt und nach der er eine
Sure – die 19. – benennt
[3],
[4]. Dort wird auch die jungfräuliche Empfängnis Jesu erzählt. Demnach glauben Muslime auch an die Jungfrau Maria und an
Jesus Christus, der im Koran Titel wie „
Messias“ und das „Wort Gottes“ (4:172) trägt. Der Unterschied ist jedoch, dass Jesus nicht im wörtlichen Sinne als Sohn Gottes anerkannt wird. Jesus wird im Koran ohne Vater geboren. Vielmehr erscheint Maria der
Erzengel Gabriel in Menschengestalt und verkündet ihr die Geburt Christi als „Zeichen an die Menschen“ (19:21). In Koran 21:91 findet sich im Zusammenhang mit der jungfräulichen Empfängnis der Hinweis auf den „Geist der Heiligkeit“, wie der Erzengel Gabriel nach sunnitischer Auffassung auch genannt wird. Jesus, Sohn der Maria, ist dem Koran zufolge ein Gesandter und Prophet Gottes (19:30), der nicht am Kreuz gestorben ist, sondern zu Gott lebendig erhöht wurde.
Nach dem Glauben vieler Muslime ist auch Maria in den Himmel aufgefahren. Sie gilt allgemein als eine der vier hervorragendsten Frauen der Menschheitsgeschichte neben
Fatima bint Muhammad,
Chadidscha bint Chuwailid und
Aischa bint Abu Bakr.