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Salafisten werben in Hessen gezielt Schüler an. Hessens Innenminister Boris Rhein spricht von einer "neuen Dimension". Rund 30 zumeist junge Menschen sind laut den Behörden inzwischen allein aus Hessen nach Syrien ausgereist.
Immer wieder hat Innenminister Boris Rhein in der letzten Zeit betont, dass mittlerweile eine „neue Dimension“ erreicht sei. Der CDU-Politiker bezieht sich darauf, dass die Sicherheitsbehörden eine Zunahme salafistischer Propaganda an hessischen Schulen feststellen, besonders in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Mit zum Teil schwerwiegenden Folgen: Rund 30 zumeist junge Menschen, so schätzen die Behörden, sind inzwischen allein aus Hessen nach Syrien ausgereist, um an der Seite von Dschihadisten gegen Machthaber Baschar al-Assad zu kämpfen. Mindestens drei von ihnen seien nach Hessen zurückgekehrt, zwei vermutlich gestorben.
Die Biografien der Jugendlichen, die sich mit kostenlosen Koranen und hehren Worten vom Einsatz für die unterdrückten Glaubensgeschwister in einen Bürgerkrieg locken lassen, ähneln sich laut Innenministerium sehr: Eine Auswertung aus dem Rhein-Main-Gebiet ergab, dass sie zumeist jünger waren als 25 Jahre, oft in kriminelle Aktivitäten verstrickt und Probleme in der Schule oder im Arbeitsleben hatten. Ihre Radikalisierung dauerte nur kurz, zwischen einem und zwei Jahren.
Neue Video-Botschaften von Abdellatif Rouai
Die Stadt Frankfurt hat nun beschlossen, der Entwicklung entgegenzutreten. Schulleiter und Sozialarbeiter sollen von Polizei und Verfassungsschutz geschult werden, im Amt für multikulturelle Angelegenheiten soll ein neuer Mitarbeiter betroffene Akteure und Institutionen stärker miteinander vernetzen und sich um möglichst breite Aufklärung bemühen. Die Polizei hat eigens eine Arbeitsgruppe geschaffen, die mit Beobachtung und Repression den Druck auf die lokale Salafistenszene verstärken soll.
Wer derzeit versucht, junge Leute für den „heiligen Krieg“ anzuwerben, ist schwer zu sagen: Die bekannteste salafistische Gruppierung im Rhein-Main-Gebiet, DawaFFM, wurde im März vom Bundesinnenministerium verboten, Personen aus ihrem Umfeld dürften aber weiterhin aktiv sein. Der Kopf von DawaFFM, der Prediger Abdellatif Rouali, lädt weiter neue Video-Botschaften im Internetportal Youtube hoch. Zuletzt waren gerade in Frankfurt auch immer wieder Anhänger der Gruppe „Die wahre Religion“ um den Kölner Prediger Ibrahim Abou-Nagie unterwegs, um kostenlose Korane zu verteilen – oft der Beginn einer Radikalisierung.
Zumindest ein junger Salafist, der nach Syrien unterwegs war, ist nach Informationen der Frankfurter Rundschau inzwischen nach Frankfurt zurückgekehrt: Im September hatte sich die Familie des 17-Jährigen besorgt an die FR gewendet, weil er über Nacht verschwunden war – offenbar mit dem Reiseziel Syrien. Inzwischen soll er unverletzt, aber schwer verstört zurückgekehrt sein: Sein Vater soll ihn im türkisch-syrischen Grenzgebiet für ein hohes Lösegeld aus einem islamistischen Trainingslager freigekauft haben.
Salafisten : Frankfurter Dschihadisten | Rhein-Main - Frankfurter Rundschau
Immer wieder hat Innenminister Boris Rhein in der letzten Zeit betont, dass mittlerweile eine „neue Dimension“ erreicht sei. Der CDU-Politiker bezieht sich darauf, dass die Sicherheitsbehörden eine Zunahme salafistischer Propaganda an hessischen Schulen feststellen, besonders in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Mit zum Teil schwerwiegenden Folgen: Rund 30 zumeist junge Menschen, so schätzen die Behörden, sind inzwischen allein aus Hessen nach Syrien ausgereist, um an der Seite von Dschihadisten gegen Machthaber Baschar al-Assad zu kämpfen. Mindestens drei von ihnen seien nach Hessen zurückgekehrt, zwei vermutlich gestorben.
Die Biografien der Jugendlichen, die sich mit kostenlosen Koranen und hehren Worten vom Einsatz für die unterdrückten Glaubensgeschwister in einen Bürgerkrieg locken lassen, ähneln sich laut Innenministerium sehr: Eine Auswertung aus dem Rhein-Main-Gebiet ergab, dass sie zumeist jünger waren als 25 Jahre, oft in kriminelle Aktivitäten verstrickt und Probleme in der Schule oder im Arbeitsleben hatten. Ihre Radikalisierung dauerte nur kurz, zwischen einem und zwei Jahren.
Neue Video-Botschaften von Abdellatif Rouai
Die Stadt Frankfurt hat nun beschlossen, der Entwicklung entgegenzutreten. Schulleiter und Sozialarbeiter sollen von Polizei und Verfassungsschutz geschult werden, im Amt für multikulturelle Angelegenheiten soll ein neuer Mitarbeiter betroffene Akteure und Institutionen stärker miteinander vernetzen und sich um möglichst breite Aufklärung bemühen. Die Polizei hat eigens eine Arbeitsgruppe geschaffen, die mit Beobachtung und Repression den Druck auf die lokale Salafistenszene verstärken soll.
Wer derzeit versucht, junge Leute für den „heiligen Krieg“ anzuwerben, ist schwer zu sagen: Die bekannteste salafistische Gruppierung im Rhein-Main-Gebiet, DawaFFM, wurde im März vom Bundesinnenministerium verboten, Personen aus ihrem Umfeld dürften aber weiterhin aktiv sein. Der Kopf von DawaFFM, der Prediger Abdellatif Rouali, lädt weiter neue Video-Botschaften im Internetportal Youtube hoch. Zuletzt waren gerade in Frankfurt auch immer wieder Anhänger der Gruppe „Die wahre Religion“ um den Kölner Prediger Ibrahim Abou-Nagie unterwegs, um kostenlose Korane zu verteilen – oft der Beginn einer Radikalisierung.
Zumindest ein junger Salafist, der nach Syrien unterwegs war, ist nach Informationen der Frankfurter Rundschau inzwischen nach Frankfurt zurückgekehrt: Im September hatte sich die Familie des 17-Jährigen besorgt an die FR gewendet, weil er über Nacht verschwunden war – offenbar mit dem Reiseziel Syrien. Inzwischen soll er unverletzt, aber schwer verstört zurückgekehrt sein: Sein Vater soll ihn im türkisch-syrischen Grenzgebiet für ein hohes Lösegeld aus einem islamistischen Trainingslager freigekauft haben.
Salafisten : Frankfurter Dschihadisten | Rhein-Main - Frankfurter Rundschau