Das Problem haben in der Tat viele westliche Staaten, deren nationale Identität mindestens z.T. auf einer bestimmten Idee bzw. bestimmten Idealen basiert statt (nur) auf gemeinsamer Sprache / Kultur / Abstammung. Im Falle Israels ist es ja beides: einerseits eine neu konstruierte jüdisch-israelische Identität, bei der jüdische Herunft eine wichtige Rolle spielt, andererseits die zionistischen Ideale.
Ein Einwanderer, dem es weder um seine jüdische Identität noch um zionistische Ideale geht, sondern "nur" darum, irgendwo ein möglichst menschenwürdiges Leben zu führen, trägt natürlich von sich aus nicht dazu bei, die Gesellschaft so homogen wie möglich zu machen. Und wenn die Politik davon ausgeht, dass sie diesen und ähnliche Einwanderer eh nicht integrieren will, wird sie sich auch nicht darum bemühen, ihn für das israelische Wertesystem zu gewinnen (...wobei es meines Wissens eh kein einheitliches, verbindliches israelisches Wertesystem gibt, und wenn dann nur sehr einegschränkt).