
na bravo,
das tat mein vater.
ich musste die niederen arbeiten machen.
garben binden, mit der sichel den Weizen drauf laden, zusammenbinden und in gruppen aufstellen.
Das durfte ich u.a. auch tun


na bravo,
das tat mein vater.
ich musste die niederen arbeiten machen.
garben binden, mit der sichel den Weizen drauf laden, zusammenbinden und in gruppen aufstellen.
Das Schöne war der Umgang der Leute miteinander und die Hilfsbereitschaft untereinander. Das Allerbeste war die persönliche Freiheit, sofern man sich nicht gegen den Kommunismus oder Tito aussprach, dann war man schnell ein Fall für die UDBA.
Aber wenn man seine Zunge hüten konnte oder eben ein Tito-Fan war, gab es das:
Wo auf der Welt konnte man grillen so oft wie man wollte, wo hörte man Balkangedudel in Konkurrenz zu 100 Nachbarn den lieben langen Tag, wo konnten sich die Kinder in der Sommerferien bis drei Uhr nachts auf dem Fußballfeld herumtreiben, ohne dass irgendein Erwachsener sich bemüßigt fühlte, einzugreifen? Wo wurden kritiklos Tito-Lieder geschmettert?
Wo gab es sofort,wenn man auftauchte Meze und Rakija auf dem Tisch mit ein paar Gabeln und endlose Gespräche, Gelächter und als Kind schwirrte man da irgendwo bis spät nachts mit herum? Es gab nie jemanden, der einen schlafen schickte bzw. gegen uns Rasselbande im Kollektiv, konnte kein Erwachsener wirklich was ausrichten.
Oder Studenten, die nach Italien fuhren za swerc. Dort kauften sie ein paar Jeans und zogen drei oder vier übereinander an, um sie über den Zoll zu bringen. Eine wurde behalten, die anderen verkauft.
Yugos waren alle total modeinteressiert und dürsteten nach schicken Klamotten. DIe waren regelrecht krank nach italienischer Ware.
Ich weiß noch wie man ganz früher Schuhe kaufte: Da ging man in so einen Laden mit Theke, sagte, was und welche Größe man so haben wollte und bekam eben eine schnippische Antwort oder es gab das Produkt doch.
Das war auch so eine lustige Mentalität. Von wegen freundliche Bedienung.
Wenn du irgendwo im Restaurant, Amt oder in einem Laden einkaufen gingst, warst du gerade mal so geduldet.
Hast du es aber gewagt, eine Frage nach irgendetwas zu stellen während sie mit ihrer Kollegin ein stundenlanges Pläuschchen abhielt...mein lieber Scholly....da war was los, da konntest du froh sein, dass dich betreffende Dame wenn nicht strangulierte, aber aus ihren Augen wie ein Stier angiftete, der gleich auf dich losgehen würde.
Ich habe mich echt immer über die Unverschämtheit dieser Damen gewundert.
Die Deutschen haben sich schon immer über die deutschen Verkäuferinnen beschwert, ich hätte den Mal ne richtige Verkäuferin von uns unten gegönnt. Das hätte vieles zurechtgerückt und man hätte die deutschen Verkäuferinnen ab da per Handkuss und Hackenzusammenschlagen begrüßt.
Ach, und die trugen alle so einen weißen Kittel und Borosane.
Das war dann die Uniform der Arbeiterinnen.
Zärtlich erinnere ich mich an meine Verwandten und Freunde...die haben mir wirklich in Deutschland gefehlt. Daran war ich nach jeder Trennung nach den Ferien krank. Der Abschied war immer das schwerste von allem und belastet mich auch heute noch in der Erinnerung.
Die Herzlichkeit der Jugos, ihre Hochherzigkeit und ihre absolute Menschlichkeit und Solidarität, das ist es, was ich am meisten mit der Zeit verbinde. Das war das verbindende Element. Das Einanderverstehen.
Das gibt es heute nicht mehr so, weil seit einigen Jahrzehnten der Konsum und Fortschritt gewonnen hat. Ich meine das nicht als Kapitalismus-Kritik. Es ist nur eine Feststellung.
Ich hatte ja auch gut reden. Ich lebte im Schlaraffenland und die anderen Jugos fanden das eben auch erstrebenswert.
Ich wette ihr musstet nie Tabakblätter pflucken und dann mit Nadel und Schnurr aufbinden und an der Hofmauer zum trocknen aufhängen.
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da muss ich dich sehr enttäuschen.
auch ich hatte schwarze, klebrige Hände vom Tabak pflücken.
und ivo vermutlich auch.
und zwar in grossen mengen.
in den 70 ern kam es in Jugoslawien zu grossem Tabak anbau.
auf dem Feld wurde geplückt und zu hause auf stäbe gebunden.
ein bündelchen links vom stab, schnur einmal herum und ein bündelchen rechts vom stab, schur drum herum.
bis der stab voll war.
dann wurden die stäbe im grossen trocknungsraum (susara) aufgehängt.
auf den boden verliefen 40 cm dicke rohre, welche mit einem grossen Holzkohle ofen verbunden waren.
dieser wurde tag und nacht von aussen befeuert.
nach dem tocknen wúrden die Tabakblätter vom stab entfernt, nach Klassen sortiert und zu grossen ballen zusammen gebunden.
dann abgeliefert.
der bau des trocknungsraumes, die rohre, der ofen und die erste Ladung kohle wurde vom Staat zur verfügung gestellt.
mit dem ertrag hat man das ganze in raten abgezahlt.
- - - Aktualisiert - - -
auch hier haben alle Nachbarn das zusammen getan.
zuerst alle beim einen, dann alle beim nächsten.
da war alles dabei, was laufen konnte.
Mittagessen gab es, wie beim dreschen dort, wo es gerade statt fand.
abends wieder fress und saufgelage.
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