Polizeikalender unter Rassismusverdacht
München - Ein Kalender der Deutschen Polizeigewerkschaft hat heftigen Streit in Bayern ausgelöst. Der Münchner Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer hat seine Dienststellen angewiesen, den Kalender nicht mehr aufzuhängen, sagte ein Polizeisprecher. Der bayerische Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft, der 3000 Exemplare des Kalenders verteilte, wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Besonders umstritten ist die März-Karikatur des Kalenders, die einen festgenommenen Schwarzen mit überzeichneten dicken roten Lippen zeigt, der sich gegen den Griff eines Polizeibeamten wehrt. Er schreit in gebrochenem Deutsch: "Was heiß' hie' Ve'dunklungsgefah' ....?!" Alexander Bosch von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete dieses Bild als "ganz eindeutig rassistisch".
Auf einem anderen Bild prügeln sich junge Männer, die ausnahmslos Migranten zu sein scheinen. Einer von ihnen sagt: "Boah... krass... 3ern BMW...!" Das Januar-Bild zeigt die Heiligen Drei Könige, der schwarze König muss Kamel-Exkremente aufsammeln. In der August-Karikatur geht es um einen Selbstmörder und einen Polizisten, der ihm sagt: "Jetzt spring' endlich, du Idiot, ich hab noch anderes zu tun heut!"
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