A
Almila
Guest
Karamanlılar
sind eine turkophone, christlich-orthodoxe Volksgruppe in Griechenland, die ursprünglich in Anatolien ansässig war.
Die Karamanlı sprachen meistens ein osmanisch geprägtes Türkisch mit griechischen Lehnwörtern und mit sehr vielen alttürkischen Wörtern, wovon manche im heutigen Türkischen nur noch selten Verwendung finden.
Die Bezeichnung dieser Mundart der Karamanlı ist Karamanlıca („Karamanisch“) oder Karamanlı Türkçesi („Karamaner-Türkisch“).
Das zunächst nur gesprochene Karamanlıca wurde mit der Zeit schriftlich erfasst, wozu man das griechische Alphabet verwendete.
Beispiele dafür kann man auf den in der Türkei erhalten gebliebenen, mit Redewendungen und Gedichten verzierten Grabsteinen der Karamanlı finden.
Die Karamanlıca-Mundart ist sowohl in Griechenland als auch in der Türkei vom Aussterben bedroht.
Das griechische Wort für Karamanlı (Karamaner) ist Karamanlis. So haben zum Beispiel die Vorfahren von Konstantinos Karamanlis auch in Karaman gelebt und diese Herkunft prägt immer noch ihren Namen.
Die früher in den türkischen Städten Karaman, Aksaray, Ankara, Göreme, Ihlara, Istanbul, Kahramanmaraş, Kayseri, Konya, Nevşehir, Niğde, Sivas, Tokat und Ürgüp und deren Umgebung lebenden Karamanlı sind heute größtenteils in Griechenland ansässig. Nur eine geringe Anzahl lebt noch in der Türkei.
Herkunft und Geschichte
Aus türkischer Sicht werden die Karamanlı überwiegend als türkischstämmige Oghusen betrachtet, die durch ihre Nähe zu den Byzantinern zum Christentum konvertierten und ursprünglich, wie die Seldschuken, neben dem Türkischen auch die persische Sprache beherrschten.
Nach 1000 n.Chr., in Zeiten des Byzantinischen Reiches, wanderten die Vorfahren der Karamanlı in ihre neue Heimat Anatolien ein. Hier nahmen sie unter dem Einfluss der Griechen den christlichen Glauben an. Sie wurden von den muslimischen Türken akzeptiert und bei ihrer Glaubensausübung respektiert. Die Griechen hatten im Osmanischen Reich ihre Autonomie, die ihnen kulturelle und religiöse Freiheit garantierte. Die Karamanlı machten ebenfalls von dieser Glaubensfreiheit Gebrauch.
Im Ersten Weltkrieg und in den Befreiungskriegen kämpften sie gemeinsam mit Muslimen gegen die Besatzer. MustafaKemal begann vom 19. Mai 1919 mit der Mobilisierung des Widerstandes. Durch mehrere Schlachten gelang es ihm, die Besatzung und Aufteilung, wie sie im Vertrag von Sevres vorgesehen gewesen war, zu verhindern. Nach dem Sieg der Türkei konnte diese am 24. Juli 1923 im Vertrag von Lausanne die Bestimmungen des Vertrags von Sèvres revidieren und so den Verlust großer Teile des heutigen Staatsgebietes verhindern. Mit dem Vertrag wurden die Grenzen der Türkei völkerrechtlich anerkannt. Gleichzeitig wurde der „Bevölkerungsaustausch“ mit Griechenland in geregelte Bahnen gelenkt.
Durch diesen Bevölkerungsaustausch verloren die Karamanlı ihre alte Heimat und mussten in ein Land zwangsumsiedeln, dessen Sprache und Kultur sie nicht kannten. Das Bestreben vieler Türken, ihre Freunde und Nachbarn in Anatolien zu behalten, schlug fehl. Nach der Zwangsumsiedlung der Christen aus der Türkei ging die Tragödie der Karamanlı weiter. Ein großer Assimilationsdruck, Integrationsprobleme, die Umstellung auf die andere Kultur, der abgerissene Kontakt zur alten Heimat, das Erlernen der griechischen Sprache und ein Verbot des Türkischen und damit auch des Dialekts der Karamanlı in der Öffentlichkeit zwischen 1936 und 1941 waren nur einige Probleme.
Ein Ergebnis davon ist, dass die heute in Griechenland lebenden Karamanlı ihre ursprüngliche türkische Sprache nicht mehr beherrschen. Das Zusammengehörigkeitsbewusstsein blieb allerdings weitgehend erhalten: Nach dem Völkeraustausch trugen die Karamanlı durch Wohltätigkeitsorganisationen zum Aufbau und zur Entwicklung ihrer Herkunftsdörfer und -städte viel bei.
Osmanischen Steuerunterlagen zufolge trugen die Karamanlı im 17.-18. Jahrhundert nur türkischstämmige Namen wie Aslan, Kaplan, Tursun, Sefer, Mehmet, Karaca, Kaya, Ayvaz, Karagöz.
Ihre Kultur war türkisch geprägt mit christlich-orthodoxen Einflüssen.
Ein Beispiel für die eigenständige Literatur der Karamanlı ist das Gedicht "Kayseria Mitropolitleri ve Malumat-i Mütenevvia" (1896). Es beschreibt ihre Kultur, die von ihrer christlich-orthodoxen Religion, griechischen Schrift und türkischen Ethnie sowie ihrer osmanischen Identität gekennzeichnet wird.
In diesem Gedicht wird darauf aufmerksam gemacht, dass nur ihre griechische Schrift sie mit den Anatolien-Griechen verbindet und alles andere in türkischer Sprache und Kultur geregelt wird.
„Selbst wenn wir Griechen sind, sprechen wir türkisch;
Weder türkisch können wir schreiben und lesen, noch griechisch sprechen
Wir haben eine schwerverständliche Schrift-Sprache;
Unsere Buchstaben sind griechisch, aber wir äußern unsere Wünsche auf türkisch.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Karamanlı
Konyali -
Turkish greek friendship "Karamanlilar -
sind eine turkophone, christlich-orthodoxe Volksgruppe in Griechenland, die ursprünglich in Anatolien ansässig war.
Die Karamanlı sprachen meistens ein osmanisch geprägtes Türkisch mit griechischen Lehnwörtern und mit sehr vielen alttürkischen Wörtern, wovon manche im heutigen Türkischen nur noch selten Verwendung finden.
Die Bezeichnung dieser Mundart der Karamanlı ist Karamanlıca („Karamanisch“) oder Karamanlı Türkçesi („Karamaner-Türkisch“).
Das zunächst nur gesprochene Karamanlıca wurde mit der Zeit schriftlich erfasst, wozu man das griechische Alphabet verwendete.
Beispiele dafür kann man auf den in der Türkei erhalten gebliebenen, mit Redewendungen und Gedichten verzierten Grabsteinen der Karamanlı finden.
Das griechische Wort für Karamanlı (Karamaner) ist Karamanlis. So haben zum Beispiel die Vorfahren von Konstantinos Karamanlis auch in Karaman gelebt und diese Herkunft prägt immer noch ihren Namen.
Die früher in den türkischen Städten Karaman, Aksaray, Ankara, Göreme, Ihlara, Istanbul, Kahramanmaraş, Kayseri, Konya, Nevşehir, Niğde, Sivas, Tokat und Ürgüp und deren Umgebung lebenden Karamanlı sind heute größtenteils in Griechenland ansässig. Nur eine geringe Anzahl lebt noch in der Türkei.
Herkunft und Geschichte
Aus türkischer Sicht werden die Karamanlı überwiegend als türkischstämmige Oghusen betrachtet, die durch ihre Nähe zu den Byzantinern zum Christentum konvertierten und ursprünglich, wie die Seldschuken, neben dem Türkischen auch die persische Sprache beherrschten.
Nach 1000 n.Chr., in Zeiten des Byzantinischen Reiches, wanderten die Vorfahren der Karamanlı in ihre neue Heimat Anatolien ein. Hier nahmen sie unter dem Einfluss der Griechen den christlichen Glauben an. Sie wurden von den muslimischen Türken akzeptiert und bei ihrer Glaubensausübung respektiert. Die Griechen hatten im Osmanischen Reich ihre Autonomie, die ihnen kulturelle und religiöse Freiheit garantierte. Die Karamanlı machten ebenfalls von dieser Glaubensfreiheit Gebrauch.
Im Ersten Weltkrieg und in den Befreiungskriegen kämpften sie gemeinsam mit Muslimen gegen die Besatzer. MustafaKemal begann vom 19. Mai 1919 mit der Mobilisierung des Widerstandes. Durch mehrere Schlachten gelang es ihm, die Besatzung und Aufteilung, wie sie im Vertrag von Sevres vorgesehen gewesen war, zu verhindern. Nach dem Sieg der Türkei konnte diese am 24. Juli 1923 im Vertrag von Lausanne die Bestimmungen des Vertrags von Sèvres revidieren und so den Verlust großer Teile des heutigen Staatsgebietes verhindern. Mit dem Vertrag wurden die Grenzen der Türkei völkerrechtlich anerkannt. Gleichzeitig wurde der „Bevölkerungsaustausch“ mit Griechenland in geregelte Bahnen gelenkt.
Durch diesen Bevölkerungsaustausch verloren die Karamanlı ihre alte Heimat und mussten in ein Land zwangsumsiedeln, dessen Sprache und Kultur sie nicht kannten. Das Bestreben vieler Türken, ihre Freunde und Nachbarn in Anatolien zu behalten, schlug fehl. Nach der Zwangsumsiedlung der Christen aus der Türkei ging die Tragödie der Karamanlı weiter. Ein großer Assimilationsdruck, Integrationsprobleme, die Umstellung auf die andere Kultur, der abgerissene Kontakt zur alten Heimat, das Erlernen der griechischen Sprache und ein Verbot des Türkischen und damit auch des Dialekts der Karamanlı in der Öffentlichkeit zwischen 1936 und 1941 waren nur einige Probleme.
Ein Ergebnis davon ist, dass die heute in Griechenland lebenden Karamanlı ihre ursprüngliche türkische Sprache nicht mehr beherrschen. Das Zusammengehörigkeitsbewusstsein blieb allerdings weitgehend erhalten: Nach dem Völkeraustausch trugen die Karamanlı durch Wohltätigkeitsorganisationen zum Aufbau und zur Entwicklung ihrer Herkunftsdörfer und -städte viel bei.
Osmanischen Steuerunterlagen zufolge trugen die Karamanlı im 17.-18. Jahrhundert nur türkischstämmige Namen wie Aslan, Kaplan, Tursun, Sefer, Mehmet, Karaca, Kaya, Ayvaz, Karagöz.
Ihre Kultur war türkisch geprägt mit christlich-orthodoxen Einflüssen.
Ein Beispiel für die eigenständige Literatur der Karamanlı ist das Gedicht "Kayseria Mitropolitleri ve Malumat-i Mütenevvia" (1896). Es beschreibt ihre Kultur, die von ihrer christlich-orthodoxen Religion, griechischen Schrift und türkischen Ethnie sowie ihrer osmanischen Identität gekennzeichnet wird.
In diesem Gedicht wird darauf aufmerksam gemacht, dass nur ihre griechische Schrift sie mit den Anatolien-Griechen verbindet und alles andere in türkischer Sprache und Kultur geregelt wird.
„Selbst wenn wir Griechen sind, sprechen wir türkisch;
Weder türkisch können wir schreiben und lesen, noch griechisch sprechen
Wir haben eine schwerverständliche Schrift-Sprache;
Unsere Buchstaben sind griechisch, aber wir äußern unsere Wünsche auf türkisch.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Karamanlı
Konyali -
Turkish greek friendship "Karamanlilar -
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