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Killerdroge «Krokodil» erobert Europa
Kodein, Benzin, Phosphor — und fertig ist der Todescocktail. Die Armendroge «Krokodil» aus Russland findet in Deutschland immer mehr Anhänger. Süchtige erwartet ein qualvoller Tod
«Krokodil» verursacht schlimme Schäden am Körper. Die braune Flüssigkeit wird wie Heroin gespritzt.
Eine russische Todesdroge ist in Mittel- und Westeuropa auf dem Vormarsch. «Krokodil», wie sie genannt wird, gilt als äusserst gefährlich und dient als Heroin-Ersatz. Das Gemisch aus Kodein, Benzin, Phosphor und Schwermetallen wird von den Süchtigen gekocht und per Spritze durch die Venen gejagt. Die Wirkung ist heftig.
Unmittelbar nach der Injektion treten rund um die Einstichstelle Geschwüre auf, Gewebe zerfällt, Gefässe verengen oder schliessen sich ganz. «Manchmal müssen Extremitäten amputiert werden, es gibt gravierende Leberschäden», beschreibt Axel Pütter vom Polizeipräsidium Bochum die Symptome gegenüber Spiegel Online.
Der Körper der Süchtigen wird innert kürzester Zeit zerstört, die Lebenserwartung liegt bei maximal drei Jahren. Oft ist auch der erste Gebrauch tödlich. «Es ist eine unglaublich gefährliche Droge», sagt Pütter.
Aufruhr in der Drogenszene
Schreckensbilder von Abhängigen geistern durchs Internet, auf YouTube werden Aufnahmen von den verstümmelten Körperteilen, verfaulter Haut und offen liegenden Knochen gezeigt. In der Drogenszene bleiben diese Bilder offenbar nicht ohne Wirkung. In einschlägigen Foren wird vom Konsum dringend abgeraten.
Zum ersten Mal aufgetreten ist «Krokodil» im Jahr 2002 in Sibirien, wie das Time Magazin schreibt. Von da an startete sie ihren Siegeszug durch Russland. Jetzt, neun Jahre danach ist «Krokodil» bereits zur Sache der nationalen Sicherheit geworden. Im Jahr 2010 spritzten sich gemäss Regierungsstellen bis zu einer Million Russen die gefährliche Substanz. In den ersten drei Monaten 2011 hat die Polizei bereits 65 Millionen Dosen konfisziert. Auch Präsident Dmitri Medwedew hat sich über den Stand der Ermittlungen informiert.
«Droge der Armen»
Mit ein Grund für die Beliebtheit der Droge: Für «Krokodil» kostet gerade mal einen Drittel von Heroin und es kann selbst hergestellt werden. Nicht zuletzt deshalb wird sie auch «Droge der Armen» bezeichnet.
Auch in Deutschland ist «Krokodil» mittlerweile schon weit verbreitet. Vor allem Heroinabhängige, die sich ihre Droge nicht leisten können, verwenden es. Offenbar wird der Stoff auf der Strasse auch als Heroin verkauft. In Bochum sind diese Woche vier Personen aus einem Drogencafé mit den «Krok»-Symptomen im Spital gelandet.
Auch in anderen Teilen Deutschlands hat man die Droge entdeckt, unter anderem in Frankfurt. Die genaue Verbreitung ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Klar ist laut Pütter aber, dass «die Fälle in Bochum kein Einzelfall sind.» In der betroffenen Drogenszene herrscht laut Spiegel Online «Riesenaufruhr» vor der so genannt gefährlichsten Droge der Welt.
In der Schweiz sieht die Situation anders aus. Laut Alexander Bücheli, stellvertretender Betriebsleiter der Jugendberatung «Streetwork» der Stadt Zürich, ist «Krokodil» hierzulande kein Thema. Er hat am Dienstag noch an einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema in Deutschland teilgenommen. «In der Schweiz ist der Zugang zu Heroin einfacher als in Russland, darum sind solche Opium-Substituten hier kein Problem», sagt er gegenüber 20 Minuten Online. Ihm ist kein «Krokodil»- Fall in der Schweiz bekannt.
Infografik(Weg der Drogen):
DROGEN: Produktion, Handel, Konsum
Quelle:
20 Minuten Online - Killerdroge «Krokodil» erobert Europa - Kreuz und Quer
Kodein, Benzin, Phosphor — und fertig ist der Todescocktail. Die Armendroge «Krokodil» aus Russland findet in Deutschland immer mehr Anhänger. Süchtige erwartet ein qualvoller Tod
«Krokodil» verursacht schlimme Schäden am Körper. Die braune Flüssigkeit wird wie Heroin gespritzt.
Eine russische Todesdroge ist in Mittel- und Westeuropa auf dem Vormarsch. «Krokodil», wie sie genannt wird, gilt als äusserst gefährlich und dient als Heroin-Ersatz. Das Gemisch aus Kodein, Benzin, Phosphor und Schwermetallen wird von den Süchtigen gekocht und per Spritze durch die Venen gejagt. Die Wirkung ist heftig.
Unmittelbar nach der Injektion treten rund um die Einstichstelle Geschwüre auf, Gewebe zerfällt, Gefässe verengen oder schliessen sich ganz. «Manchmal müssen Extremitäten amputiert werden, es gibt gravierende Leberschäden», beschreibt Axel Pütter vom Polizeipräsidium Bochum die Symptome gegenüber Spiegel Online.
Der Körper der Süchtigen wird innert kürzester Zeit zerstört, die Lebenserwartung liegt bei maximal drei Jahren. Oft ist auch der erste Gebrauch tödlich. «Es ist eine unglaublich gefährliche Droge», sagt Pütter.
Aufruhr in der Drogenszene
Schreckensbilder von Abhängigen geistern durchs Internet, auf YouTube werden Aufnahmen von den verstümmelten Körperteilen, verfaulter Haut und offen liegenden Knochen gezeigt. In der Drogenszene bleiben diese Bilder offenbar nicht ohne Wirkung. In einschlägigen Foren wird vom Konsum dringend abgeraten.
Zum ersten Mal aufgetreten ist «Krokodil» im Jahr 2002 in Sibirien, wie das Time Magazin schreibt. Von da an startete sie ihren Siegeszug durch Russland. Jetzt, neun Jahre danach ist «Krokodil» bereits zur Sache der nationalen Sicherheit geworden. Im Jahr 2010 spritzten sich gemäss Regierungsstellen bis zu einer Million Russen die gefährliche Substanz. In den ersten drei Monaten 2011 hat die Polizei bereits 65 Millionen Dosen konfisziert. Auch Präsident Dmitri Medwedew hat sich über den Stand der Ermittlungen informiert.
«Droge der Armen»
Mit ein Grund für die Beliebtheit der Droge: Für «Krokodil» kostet gerade mal einen Drittel von Heroin und es kann selbst hergestellt werden. Nicht zuletzt deshalb wird sie auch «Droge der Armen» bezeichnet.
Auch in Deutschland ist «Krokodil» mittlerweile schon weit verbreitet. Vor allem Heroinabhängige, die sich ihre Droge nicht leisten können, verwenden es. Offenbar wird der Stoff auf der Strasse auch als Heroin verkauft. In Bochum sind diese Woche vier Personen aus einem Drogencafé mit den «Krok»-Symptomen im Spital gelandet.
Auch in anderen Teilen Deutschlands hat man die Droge entdeckt, unter anderem in Frankfurt. Die genaue Verbreitung ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Klar ist laut Pütter aber, dass «die Fälle in Bochum kein Einzelfall sind.» In der betroffenen Drogenszene herrscht laut Spiegel Online «Riesenaufruhr» vor der so genannt gefährlichsten Droge der Welt.
In der Schweiz sieht die Situation anders aus. Laut Alexander Bücheli, stellvertretender Betriebsleiter der Jugendberatung «Streetwork» der Stadt Zürich, ist «Krokodil» hierzulande kein Thema. Er hat am Dienstag noch an einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema in Deutschland teilgenommen. «In der Schweiz ist der Zugang zu Heroin einfacher als in Russland, darum sind solche Opium-Substituten hier kein Problem», sagt er gegenüber 20 Minuten Online. Ihm ist kein «Krokodil»- Fall in der Schweiz bekannt.
Infografik(Weg der Drogen):
DROGEN: Produktion, Handel, Konsum
Quelle:
20 Minuten Online - Killerdroge «Krokodil» erobert Europa - Kreuz und Quer