Spaniens Tabuthema: Kinderraub unter Franko
Schande der spanischen Politik und diesen Abschaum-Nostalgiker der Neuzeit. ja man darf einen "hitlergruß" in Spanien tätigen weil Spanien "keinen Nazis" waren, das erinnert mich an manch Balkanverhältnissen.
Schande der spanischen Politik und diesen Abschaum-Nostalgiker der Neuzeit. ja man darf einen "hitlergruß" in Spanien tätigen weil Spanien "keinen Nazis" waren, das erinnert mich an manch Balkanverhältnissen.
Tabu: Kinderraub unter Franko
(Spanien, ARTE Info, 22.11.2009) Hunderte Nostalgiker des Franko-Regimes haben am Sonntag den 34. Todestag des spanischen Diktators zelebriert. Nostalgiker, die einer Zeit nachtrauern, in der mehr als 30 000 Kinder aus ideologischen Gründen ihren Müttern gestohlen und regime-treuen Familien übergeben wurden. Ein Thema, das noch heute eines der größten Tabus auf der iberischen Halbinsel ist. Sandrine Mercier und Joseph Gordillo auf der Suche nach den gestohlenen Kindern Francos.
Paola ist eines der letzten Opfer eines unvorstellbar durchorganisierten Kinderraubs. Sie vermutet, dass sie bei ihrer Geburt 1975, gegen Ende der Franko-Diktatur, ihrer Mutter weggenommen und von einer anderen Familie adoptiert wurde. Ihre leibliche Mutter bleibt unauffindbar: "Ich bin sicher, dass man mir etwas verschweigt. Ich weiß nicht was, aber wenn du überall vor einer Mauer des Schweigens stehst, heißt es doch, dass es etwas zu verbergen gibt."
Der Kinderraub unter Franko gehört bis heute zu den Tabus der spanischen Geschichte. Er beginnt 1939, mitten im spanischen Bürgerkrieg. Tausende republikanische Frauen müssen damals die Geburtskliniken ohne ihre Babys verlassen. Totgeburt, lautet die offizielle Erklärung. In Wahrheit werden die Neugeborenen franko-treuen Familien anvertraut, um sicherzustellen, dass sie die "richtige" Erziehung erhalten. Die Ausführung obliegt den Ordensschwestern. Ihr Einfluss und die Autorität der Kirche sorgten dafür, dass sich die Mütter nicht weiter beklagten.
Auch inhaftierten Müttern werden die Kinder einfach weggenommen. Trinidad, 1939 politische Gefangene, erinnert sich an das Verschwinden von Babies und Kleinkindern: "Über Geburten und Kinder in den Gefängnissen hat keiner Buch geführt. Ich habe dreijährige Kinder gesehen, die von der Gefängnisleitung freigelassen wurden. Aber wenn die nicht sehr schnell jemand abholte, verschwanden sie Gott weiß wohin.
Geschätzte 30.000 Kinder wurden so aus ihren republikanischen Familien gerissen. Fernando Magan, der mehrere Opfer als Anwalt vertritt, hat gerade eine neue Klage beim Gericht eingereicht. Denn auch nach 70 Jahren wird das Thema weiter beharrlich totgeschwiegen: "Wir versuchen, nachzuweisen, dass es sich um eine groß angelegte Aktion gehandelt hat, eine vorsätzliche, organisierte Aktion, deren Wurzeln in der Ideologie Frankos liegen."
Die Beweise wurden sorgsam vernichtet, die Geburtsurkunden der Betroffenen - wie die von Paola - gefälscht oder verbrannt. Der organisierte Kinderraub ging auch nach Frankos Tod noch weiter, als Kinderhandel. Es könnte gut sein, dass die wahre Opferzahl weit über den geschätzten 30.000 liegt.
Tabu: Kinderraub unter Franko - ARTE