Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Kontakte nach Prizren

BUlrich

Frischling
Hallo,

gibt es hier Jemanden, der Kontakte nach Prizren/ Kosovo hat?
Ich beschäftige mich mit der Anzucht von Feigen unter unseren mitteleuropäischen Bedingungen. Mein Ziel ist es, aus jedem Land eine Pflanze zu testen.
Letzten Oktober war ich unter Anderem im Kosovo und habe in der Rruga Jusuf Gërvalla in Prizren Feigenstecklinge schneiden können. Ein Zigarettenverkäufer war so freundlich und lieh mir sein Messer.
Wir standen wohl vor dem Grundstück seines Freundes.
Ähnlich hilfsbereit war man in Skopje/ Mazedonien und Pogradec/ Albanien.
Leider konnte ausgerechnet die Stecklinge aus dem Kosovo nicht bewurzeln und suche jetzt verzweifelt Ersatz.

Viele Grüße

Bert

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Guten Tag

hast du nur ein Steckling aus dem Kosovo mitgenommen? Wie transportierst du Stecklinge? Wieviele sterben ab? Woher kommst du?

Ich weiss nicht, wie die Importvorschriften (DE, CH, AU?)lauten, aber könnte ziemlich teuer werden, wenn du mir 1-10 ‚Teststecklinge, nimmst. Und die Chance das alle überleben ist nicht sehr hoch.

Gibt es bei dir in der Nähe nicht irgendeinen albanischen Markt, wo du nachfragen kannst? Hier wirst du kaum fündig werden.
 
Hallo,

ich wohne in Deutschland.
Die Stecklinge werden im unteren Drittel in feuchtes Zeitungspapier (die Druckerschwärze wirkt desinfizierend) eingewickelt und das Ganze wird noch mal mit einer Plastiktüte oder so abgedichtet.
Ich hatte aus den 3 Ländern 4 x 3 = 12 Stecklinge. Am Flughafen war das kein Problem.
Noch mal 3 Stecklinge würden mir schon reichen.
Ich habe schon sämtliche Institutionen angemailt, die GoogleEarth mir in der Nähe der Rruga Jusuf Gërvalla ausspuckt. Einer will sich auch wieder melden, schweigt jetzt aber seit Längerem.
 
Hallo B Ulrich, hast du was falsch bei der Bewurzlung gemacht ?

Wie war der ablauf nach dem Schneiden des Astes ?

- - - Aktualisiert - - -

Ich könnte dir von einem Feigenbaum in Kumanova (Albanien) etwas bringen lassen, müsste aber dann in der Schweiz abgeholt werden.

Super Baum der viele Früchte trägt.
 
Das ist nett! So habe ich die Leute auf meiner kurzen Reise auch erlebt!
Albanien besitze ich mit meinen Stecklingen aus Pogradec allerdings schon. Das heißt: Wo liegt dieses Kumanova genau? Wie kalt wird es dort im Winter?
Die Äste werden mit einer Wasserstoffperoxidlösung desinfiziert und kommen dann zur Bewurzelung in feuchte Perlite.
Zeigen sich die ersten Wurzeln wird in Erde umgetopft. Man kann aber auch in Wasser bewurzeln oder gleich in Erde bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Bei Schritt zwei ist mir der Fehler unterlaufen. Die Erde schien oben im Topf trocken, war aber im Wurzelbereich nass. Zu nass. Es kam dann zur Fäulnis.
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Kann dir nicht weiterhelfen aber interessanter Thread, viel Erfolg.
 
Probier dein Glück auf Facebook-Gruppen wie „Studentet shqiptar ne Gjermani“ oder „Mitfahrgelegenheiten für Albaner“. Schilder dein Problem dort, bin mir sicher das dir dort geholfen wird. Viel Erfolg bei der Sache
 
Hallo,

gibt es hier Jemanden, der Kontakte nach Prizren/ Kosovo hat?
Ich beschäftige mich mit der Anzucht von Feigen unter unseren mitteleuropäischen Bedingungen. Mein Ziel ist es, aus jedem Land eine Pflanze zu testen.
Letzten Oktober war ich unter Anderem im Kosovo und habe in der Rruga Jusuf Gërvalla in Prizren Feigenstecklinge schneiden können. Ein Zigarettenverkäufer war so freundlich und lieh mir sein Messer.
Wir standen wohl vor dem Grundstück seines Freundes.
Ähnlich hilfsbereit war man in Skopje/ Mazedonien und Pogradec/ Albanien.
Leider konnte ausgerechnet die Stecklinge aus dem Kosovo nicht bewurzeln und suche jetzt verzweifelt Ersatz.

Viele Grüße

Bert

Hallo Bert,

in einem anderen Forum gibt es einen User, der offensichtlich Kontakte nach unten hat: Prizren

Zu den Feigen: Ich fürchte, Du wirst mit Stecklingen aus Südeuropa in Deutschen Klimaverhältnissen nicht sonderlich erfolgreich sein. Das liegt zuerst einmal daran, dass diese Sorten nicht ausreichend winterhart sind. Das lässt sich auch nicht "trainieren". Selbst wenn Du einen Stock über den Winter bringst, wird Dir der überirdische Teil der Pflanze regelmäßig bis zum Boden abfrieren. Der Stock treibt dann zwar immer wieder neu aus, aber es wird nix g´scheites daraus. Und diese Pflanze im Topf zu ziehen und in einem wärmeren Raum (z.B. Garage - Licht braucht sie ja nicht viel, weil die Feige die Blätter abwirft) zu überwintern, ist nur bis zu einer gewissen Größe machbar.

Es ist zielführender, eine winterharte Züchtung zu pflanzen. Ich habe z.B. einen Baum mit inzwischen ca. 6 cm Stammdurchmesser und knapp 3 Meter Höhe im Garten (Niederösterreich) stehen. Dort hat er bisher 3 Winter problemlos überlebt. Es ist die Sorte "Ficus Carica, Variation Caprificus".

Ein weiteres Thema ist die Frucht. Feigen benötigen eine besondere Form der Bestäubung, die nur von einer einzigen Wespe (Feigenwespe) erfolgt. Und diese Fliege gibt es nördlich der Alpen nicht!!! Die Ficus Carica var.C. ist eine selbstbestäubende Sorte. Sie bringt zwar Früchte, aber nicht annähernd so viele und so gute wie in der Heimat der Feige.

Abgesehen davon: Ich sehe es hochproblematisch Pflanzen oder Pflanzenteile aus standortfremden Regionen zu "importieren". Nicht selten werden dadurch Krankheiten oder Parasiten eingeschleppt, denen heimische, verwandte Arten nichts entgegensetzen können und dadurch verdrängt werden, oder nur mit hohem Einsatz von Fungiziden und Pestiziden behandelt werden können. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Reblaus. https://de.wikipedia.org/wiki/Reblaus

Früher hatte ich selbst solche Bestrebungen und versuchte alle möglichen und unmöglichen Pflanzen aus dem Urlaub zu Hause in "Erinnerung" zu behalten. Aus oben genannten Gründen mache ich das aber längst nicht mehr und habe mich auf die Erhaltung und Weiterzüchtung alter, heimischer Sorten verlegt. Mein größter Erfolg war bisher die "Rettung" des Seestemüher Zitronenapfels, der in unserer Gegend schon vergessen war. Ich konnte mich erinnern, dass wir in meiner Kindheit so einen Baum hatten. Nur zufällig habe ich erfahren, dass ihn mein Bruder im Winter (vor ein paar Jahren) umgeschnitten hat. Ich habe vom bereits gefällten Baum noch ein paar Zweige abgenommen und auf der Unterlage eines Holzapfels* veredelt...
https://de.wikipedia.org/wiki/Seestermüher_Zitronenapfel

*Ein "Holzapfel" ist ein Sämling eines Kerns. Da Zuchtäpfel nicht genetisch stabil sind, fallen Sämlinge immer wieder auf eine Wildform zurück. Diese Wildform ist allerdings die gesündeste und robusteste Unterlage für Veredelungen.
 
Nun, ich beschäftige mich schon seit Jahren mit der Anzucht von Exoten in meinem Garten. Der liegt in der Winterhärtezone 7 nach USDA.
Es gibt bulgarische Varietäten, die in der Zone 6 gedeihen. Michurinska-10 ist so eine Varietät, die eingewachsen - 24 C übersteht. In Bulgarien nennt man sie Ali Pasha. Der Balkan wird dort, wo das Meer keinen Einfluss mehr hat, kontinental geprägt. Entsprechend können die Winter ausfallen. Im Rheingebiet in Deutschland (Zone 8) stehen unzählige Feigen in den Gärten. Die Sorte Hardy Brunswick ist irgendwann mal im Braunschweiger Raum entstanden. Das entspricht meiner Härtezone 7.
Die Feige ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Selektion findet seit über 2000 Jahren statt.
Und friert die Feige im Winter doch mal oberirdisch zurück, treibt sie im nächsten Jahr aus der Wurzel neu aus und schafft dabei die Höhe vom Vorjahr und mitunter noch mehr.

- - - Aktualisiert - - -

Achso und zum Thema Feigenwespe: In den 2000 Jahren der Kultivierung und Verbreitung wurde eine Vielzahl von Sorten selektiert, die jungferfrüchtig (parthenocarp) sind und die Wespe nicht zur Betäubung benötigen. Sonst hätte ich in meinem Garten auch nicht ernten können.

- - - Aktualisiert - - -

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


- - - Aktualisiert - - -

Da sieht man mal die Winterhärtezonen in Europa, USA und Pakistan. Und rot meine Pflanzen mit Herkunft.

- - - Aktualisiert - - -

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Frucht meiner Michurinska-10

- - - Aktualisiert - - -

Auch aus Wikipedia:

Als Parthenokarpie (griechisch παρθένος (parthenos) Jungfrau und καρπός (karpos) Frucht) oder Jungfernfrüchtigkeit wird bei Pflanzen die Fruchtentwicklung ohne vorherige Befruchtung und Samenbildung bezeichnet. Die Fruchtentwicklung kann z. B. durch mechanisches Reizen des Fruchtblatts der Blüte ausgelöst werden, das zu einer Wuchsstoffausschüttung führt. Sie wird durch günstige klimatische Bedingungen gefördert oder auch durch Blütenfrost, falls nur die Samenanlagen, nicht aber die Fruchtknoten geschädigt werden.

Man unterscheidet zwischen induktiver Parthenokarpie, die durch äußere Reize ausgelöst wird, vegetativer Parthenokarpie, die spontan auftritt, und Scheinparthenokarpie (Stenospermokarpie), bei der nach der Befruchtung die Samen absterben, und die reifen Früchte parthenokarp erscheinen, wie bei sogenannten kernlosen Weintrauben.

Die Parthenokarpie ist bei Äpfeln, Birnen, Trauben, Feigen, Ananas, Zitrusfrüchten und Bananen verbreitet, kann aber auch durch die Behandlung von Blüten mit Auxin bei anderen Pflanzen künstlich herbeigeführt werden; auf diese Weise lassen sich z. B. kernlose Tomaten, Gurken und Auberginen ziehen.

Parthenokarpie wird auch gentechnisch erzeugt, entweder um kernlose Früchte zu erhalten oder um die Ausbreitung transgener Pflanzen zu unterbinden.
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Zurück
Oben