John Wayne
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Die Misswirtschaft bei der Hypo Alpe-Adria ist nur einer von vielen Skandalen. Handaufhalten ist eine gängige Praxis.
Hätten sich die Dinge tatsächlich so zugetragen, wie sie ein Sachverständiger vor einem kroatischen Gericht darstellte, sie wären ein Fall für das Guinnessbuch der Rekorde: Nach der Privatisierung mehrerer Silos stellte der neue Besitzer fest, dass die Silos leer waren. 6000 Tonnen Getreide - einfach weg. Die Erklärung des Experten: Arbeiter hätten vergessen, die Silos mit Gittern abzudecken, weshalb das Getreide bis aufs letzte Korn von Tauben gefressen wurde.
Noch abenteuerlicher als die Mär von den Vögeln, die locker den Inhalt von 300 Eisenbahnwaggons verputzt hätten, ist die Tatsache, dass sie vom Gericht anerkannt wurde. Die wegen Veruntreuung angeklagten Manager kamen straflos davon.
Andere hatten weniger Glück. Die Serie der wegen Korruption vor Gericht stehenden Verdächtigen liest sich wie ein Who's who der kroatischen Politik und Wirtschaft. Zwei Dutzend Manager staatsnaher Betriebe, darunter der Postbank und des Energiekonzerns HEP, sind in Haft. Ex-Verteidigungsminister Roncevic ist angeklagt, bei der Anschaffung von Militär-Lkw Millionen in seine Tasche gescheffelt zu haben. Der in Untersuchungshaft sitzende Vizepremier Damir Polanec soll große Summen aus dem Lebensmittelkonzern Podravka auf seine Konten umgeleitet haben. Insgesamt, so schätzt die Weltbank, verursacht die Korruption in Kroatien jährlich Kosten von 830 Millionen Euro.
Auch um den im Vorjahr zurückgetretenen Premier Ivo Sander zieht sich die Schlinge enger. Noch gibt es keine offiziellen Ermittlungen gegen den konservativen Ex-Regierungschef und einst guten Freund einiger ÖVP-Politiker.
Doch nicht erst der Skandal um die Hypo Alpe-Adria, von der Sanader illegale Provisionen bezogen haben soll, rückte den einstigen Chef der HDZ-Partei ins schiefe Licht. Nahezu täglich werden neue Skandale publik, wo HDZ-Politiker Millionen schwarz verdient haben oder Verwandten und Freunden Aufträge zuschanzten.
Zugelangt
"Fünf bis zehn Prozent der Vertragssumme stecken sie in die eigene Tasche", schildert der österreichische Geschäftsmann G., der seit Jahren in Kroatien tätig ist, dem KURIER. Dass Sanader davon nichts wusste, gilt als ausgeschlossen. Dass er selbst kräftig zulangte, mutmaßt in Kroatien jeder. Gerüchte besagen, dass Sanader über seine Maßlosigkeit stolperte: Statt der gesellschaftlich akzeptierten zehn Prozent soll er die Schwarzgeld-Gagen auf 30 Prozent lizitiert haben. Sanader trat blitzartig ab. Als seine Nachfolgerin sagte Premierministerin Jadranka Kosor der Korruption gleich den Kampf an.
Doch für einen Neubeginn fehlen die Voraussetzungen. "In Kroatien gab es nie einen Wechsel der Eliten", weiß der langjährige Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer in Zagreb, Peter Hasslacher. Mit einer Ausnahme von drei Jahren ist die alte Garde der rechtskonservativen HDZ seit zwei Jahrzehnten an der Macht. Die von ihr durchdrungene Justiz und Polizei sah keinen Grund, die Fäden zwischen politischer Macht und persönlicher Bereicherung zu kappen.
Reinemachen
Das könnte nun anders werden: Eindringlich warnte die EU Kroatien, dass es einen Beitritt nur nach einem großen Reinemachen gibt. Ein weiteres Rumänien und Bulgarien, wo Korruption nach wie vor blüht, will man nicht akzeptieren.
Das sei wohl der Grund, mutmaßt der österreichische Geschäftsmann G., warum so mancher kroatische Politiker hinter vorgehaltener Hand gar nicht so unglücklich ist, wenn sich der für 2012 avisierte EU-Beitritt Kroatiens noch um ein, zwei Jahre verzögert. "Dann haben sie noch Zeit, Geld zu scheffeln. Denn das wissen sie alle: Wenn Kroatien erst einmal zur EU gehört, ist es damit vorbei."
Korruption: Kroatische Untiefen | kurier.at
Politiker unter Verdacht | kurier.at
"Ein Zeichen politischer Machtkämpfe" | kurier.at
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die eu muss weiter druck machen. schließlich soll kroatien nicht als ein weiteres rumänien oder bulgarien werden, sonder ein zweites luxemburg (oder noch besser israel^^)
Hätten sich die Dinge tatsächlich so zugetragen, wie sie ein Sachverständiger vor einem kroatischen Gericht darstellte, sie wären ein Fall für das Guinnessbuch der Rekorde: Nach der Privatisierung mehrerer Silos stellte der neue Besitzer fest, dass die Silos leer waren. 6000 Tonnen Getreide - einfach weg. Die Erklärung des Experten: Arbeiter hätten vergessen, die Silos mit Gittern abzudecken, weshalb das Getreide bis aufs letzte Korn von Tauben gefressen wurde.
Noch abenteuerlicher als die Mär von den Vögeln, die locker den Inhalt von 300 Eisenbahnwaggons verputzt hätten, ist die Tatsache, dass sie vom Gericht anerkannt wurde. Die wegen Veruntreuung angeklagten Manager kamen straflos davon.
Andere hatten weniger Glück. Die Serie der wegen Korruption vor Gericht stehenden Verdächtigen liest sich wie ein Who's who der kroatischen Politik und Wirtschaft. Zwei Dutzend Manager staatsnaher Betriebe, darunter der Postbank und des Energiekonzerns HEP, sind in Haft. Ex-Verteidigungsminister Roncevic ist angeklagt, bei der Anschaffung von Militär-Lkw Millionen in seine Tasche gescheffelt zu haben. Der in Untersuchungshaft sitzende Vizepremier Damir Polanec soll große Summen aus dem Lebensmittelkonzern Podravka auf seine Konten umgeleitet haben. Insgesamt, so schätzt die Weltbank, verursacht die Korruption in Kroatien jährlich Kosten von 830 Millionen Euro.
Auch um den im Vorjahr zurückgetretenen Premier Ivo Sander zieht sich die Schlinge enger. Noch gibt es keine offiziellen Ermittlungen gegen den konservativen Ex-Regierungschef und einst guten Freund einiger ÖVP-Politiker.
Doch nicht erst der Skandal um die Hypo Alpe-Adria, von der Sanader illegale Provisionen bezogen haben soll, rückte den einstigen Chef der HDZ-Partei ins schiefe Licht. Nahezu täglich werden neue Skandale publik, wo HDZ-Politiker Millionen schwarz verdient haben oder Verwandten und Freunden Aufträge zuschanzten.
Zugelangt
"Fünf bis zehn Prozent der Vertragssumme stecken sie in die eigene Tasche", schildert der österreichische Geschäftsmann G., der seit Jahren in Kroatien tätig ist, dem KURIER. Dass Sanader davon nichts wusste, gilt als ausgeschlossen. Dass er selbst kräftig zulangte, mutmaßt in Kroatien jeder. Gerüchte besagen, dass Sanader über seine Maßlosigkeit stolperte: Statt der gesellschaftlich akzeptierten zehn Prozent soll er die Schwarzgeld-Gagen auf 30 Prozent lizitiert haben. Sanader trat blitzartig ab. Als seine Nachfolgerin sagte Premierministerin Jadranka Kosor der Korruption gleich den Kampf an.
Doch für einen Neubeginn fehlen die Voraussetzungen. "In Kroatien gab es nie einen Wechsel der Eliten", weiß der langjährige Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer in Zagreb, Peter Hasslacher. Mit einer Ausnahme von drei Jahren ist die alte Garde der rechtskonservativen HDZ seit zwei Jahrzehnten an der Macht. Die von ihr durchdrungene Justiz und Polizei sah keinen Grund, die Fäden zwischen politischer Macht und persönlicher Bereicherung zu kappen.
Reinemachen
Das könnte nun anders werden: Eindringlich warnte die EU Kroatien, dass es einen Beitritt nur nach einem großen Reinemachen gibt. Ein weiteres Rumänien und Bulgarien, wo Korruption nach wie vor blüht, will man nicht akzeptieren.
Das sei wohl der Grund, mutmaßt der österreichische Geschäftsmann G., warum so mancher kroatische Politiker hinter vorgehaltener Hand gar nicht so unglücklich ist, wenn sich der für 2012 avisierte EU-Beitritt Kroatiens noch um ein, zwei Jahre verzögert. "Dann haben sie noch Zeit, Geld zu scheffeln. Denn das wissen sie alle: Wenn Kroatien erst einmal zur EU gehört, ist es damit vorbei."
Korruption: Kroatische Untiefen | kurier.at
Politiker unter Verdacht | kurier.at
"Ein Zeichen politischer Machtkämpfe" | kurier.at
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die eu muss weiter druck machen. schließlich soll kroatien nicht als ein weiteres rumänien oder bulgarien werden, sonder ein zweites luxemburg (oder noch besser israel^^)