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Kosovo - zwischen Wunschbild und Wirklichkeit

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Ghostbrace

Guest
[FONT=Arial, Arial, Helvetica][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Wodurch nimmt eine Nation ein Territorium in Besitz? Durch das Blut ihrer Helden? Durch nachträgliche Nationalisierung, Mythisierung und Verklärung? Durch eine Sakralisierung, die der Politik keine Rationalität mehr erlaubt? Serbiens Kosovo-Mythos verfälscht die Vergangenheit
und verbaut dem eigenen Land die Zukunft.(...)
[FONT=Arial, Arial, Helvetica][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Um dem bösen Westen, der sich vermeintlich gegen Serbien verschworen hat, eins auszuwischen, hat Kostunica Serbiens Schlüsselindustrie weit unter Wert an die russische Gazprom verkauft. Dem bösen Westen, der Serbien seinen heiligen Boden Kosovo entreißt, will er auf ewig die kalte Schulter zeigen: daran zerbrach der Pakt mit Tadic, deshalb lehnt Kostunica das Abkommen ab, ja darum soll auch die serbische Jugend weiter wie in Isolierhaft im eigenen Land schmachten statt Europa kennen und vielleicht gar schätzen zu lernen.[/FONT][/FONT]

[/FONT][/FONT][FONT=Arial, Arial, Helvetica][FONT=Arial, Arial, Helvetica]„Die tiefste mögliche Wunde, unsagbare Schmerzen und Leid“
Auch die serbisch-orthodoxe Kirche verharrt gefangen im doppelten Mythos vom ewig serbischen Kosovo und von der Weltverschwörung gegen Serbien. Wie bereits in ihrer Weihnachtsenzyklika erhoben nun die serbisch-orthodoxen Bischöfe unter der Führung des todkranken Patriarchen Pavle erneut wütende Anklage gegen „die Ungerechtigkeit und Gewalt der Mächtigen dieser Welt“. Und sie werden nicht müde zu wiederholen: „Kosovo-Metohija ist unveräußerlicher Teil des Lebens jedes Serben, so wie jeder Serbe ein Teil von Kosovo-Metohija ist. Weil sie dies wussten, wollten die Urheber dieser historischen Ungerechtigkeit uns die tiefste mögliche Wunde zufügen, untragbare Schmerzen und Leid – Schmerzen und Leid, die uns zum einzigartigen, heilbringenden Leid unseres Herrn auf Golgotha führen.“
Für die serbischen Bischöfe geht es beim Kosovo nicht um ein Territorium dieser Erde, sondern „um unser geistliches Sein“. Die „Mächtigen dieser Welt“ wüssten dies und wollten durch die Unabhängigkeit des Kosovo das serbisch-orthodoxe Volk bestrafen und demütigen, „um aus uns eine gesichtslose Masse zu formen, die bereit wäre, vor ihnen auf die Knie zu fallen, ihrem Willen und ihrer Manipulation ergeben“.
In ihrem Ostergruß appellieren die Bischöfe an alle Serben, „den Kosovo-Vertrag vollständig zu erfüllen, nämlich das Testament des Heiligen Lazar: Wenn wir diesen Vertrag ganz erfüllen, wird niemand uns Kosovo-Metohija wegnehmen können, nicht in diesem oder jenem Zeitalter“. Darum solle jeder Vater seinem Neugeborenen als erstes Kosovo-Metohija ins Ohr flüstern und jeder Politiker sich zuförderst Kosovo-Metohija zuwenden und jeder Priester sein erstes Gebet zu Gott Kosovo-Metohija widmen.
Kein Zweifel: Hier geht es nicht mehr um ein real existierendes Land mit einer realen Geschichte, sondern um eine metaphysische Wirklichkeit oder um eine Bundeslade, um ein Allerheiligstes. Aber das Absolute verträgt weder Infragestellung noch Kompromiss, sondern nur Kampf und Opfer. Ganz in diesem Sinn wurde unter Slobodan Milosevic, dem Kriegsherrn der neunziger Jahre, auf einer Anhöhe des Amselfeldes nahe Prishtina eine Gedenktafel errichtet: „Wer Serbe ist und vom serbischen Geschlecht und nicht zum Kampf ins Kosovo kam, der möge weder mit männlichem noch mit weiblichem Nachwuchs gesegnet sein, von seiner Hand möge ihm nichts mehr gedeihen, weder roter Wein noch helles Getreide, seine Nachfahren mögen leiden, solange es sie gibt.“
Allein, die Mythisierung der Schlacht auf dem Amselfeld 1389, mit der sich nach serbischer Darstellung ein halbes Jahrtausend osmanischer Finsternis über das Land legt, hat mit der historischen Wahrheit wenig zu tun. Erstens kämpften die ungeliebten, damals katholischen Albaner Seite an Seite mit den orthodoxen Serben. Zweitens war erst mit einer späteren Schlacht auf dem „Kosovo polje“ 1448, die mit dem Sieg des Sultans über den ungarischen Reichsverweser János Hunyadi endete, die osmanische Herrschaft über den Balkan gefestigt. Glorifiziert aber wird der Kampf und das Ende Lazars, der bis heute als Märtyrer, als „guter Hirte“ und sogar als „zweiter Christus“ verehrt wird.
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[FONT=Arial, Arial, Helvetica][FONT=Arial, Arial, Helvetica]Um sich von der albanischen Mehrheit dieses Landes abzuheben, um die Albaner zu minderwertigen Menschen, die man beherrschen oder vernichten dürfe, zu degradieren, erfand der serbische Nationalismus die wildesten rassistischen Bilder. So schrieb der serbische Arzt, Historiker und Ministerpräsident Vladan Djordjevic (1844–1930): „Nicht bloß an die Phönizier erinnern die Albanesen, sondern auch an die Urmenschen, welche auf den Bäumen schliefen, an denen sie sich mit ihren Schweifen festhielten. Durch die späteren Jahrtausende, in denen der menschliche Schweif nicht mehr gebraucht wurde, verkümmerte derselbe so, dass die heutigen Menschen bloß eine kleine Spur davon in den Knöchelchen des Steißbeines besitzen. Bloß unter den Albanesen scheint es noch geschwänzte Menschen im 19. Jahrhundert gegeben zu haben.
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Das neue Kosovo: Der Staat war bisher stets der Feind

Nachdem Serbien 1912/13 von den Großmächten mit der Vormachtstellung auf dem Balkan ausgestattet worden war, wurden bereits in den zwanziger Jahren im Kosovo serbische Familien als Kolonisten angesiedelt. Trotz der Umsiedlung und Auswanderung zehntausender Makedonen nach Bulgarien und vieler Albaner aus Kosovo und Mazedonien nach Albanien gelang Belgrad eine Assimilierung der Bevölkerung nicht. 1937 hielt der serbische Historiker Vasa Cubrilovic im Serbischen Kulturklub einen Vortrag über die „Vertreibung der Arnauten“, in dem er das forderte, was man später als ethnische Säuberung bezeichnen sollte. Wörtlich meinte Cubrilovic: „Wenn die Staatsmacht im Interesse der eigenen Elemente in den Kampf um Boden intervenieren will, kann sie nur Erfolg haben, wenn sie brutal vorgeht. In unserem Fall müssen wir uns vor Augen halten, dass wir es mit einer grobschlächtigen, widerstandsfähigen und gebärfreudigen Rasse zu tun haben.“ 1938 schloss Belgrad ein Abkommen mit Ankara über die Umsiedlung von 40 000 muslimischen Familien aus Kosovo und Makedonien in die Türkei.
Milosevics rassistisches Vorgehen gegen die albanische Mehrheit im Kosovo war kein geschichtlicher Ausrutscher, sondern hat eine Vorgeschichte, welche bis heute ungebrochen nachwirkt. 1989 sagte Matija Beckovic, ein Mitglied des serbischen Schriftstellerverbandes: „Angesichts des 600. Jahrestages der Kosovo-Schlacht müssen wir verlautbaren, dass Kosovo Serbien ist und dass dieses Faktum weder von der albanischen Geburtenrate noch von der serbischen Sterberate abhängt. Dort sind so viel serbisches Blut und so viele heilige Reliquien, dass Kosovo auch dann noch serbisches Land sein wird, wenn kein einziger Serbe mehr dort lebt.“ Laut einer Umfrage aus dem Jahr 1998 waren damals 16 Prozent der befragten Serben dafür, die Albaner auszumerzen, in Lagern zu isolieren oder mit einer Atombombe zu bekämpfen; weitere 17 Prozent befürworteten eine Zwangsaussiedlung.
Jenseits des metaphysischen Kosovo, von dem Kostunica und die serbisch-orthodoxen Bischöfe predigen, existiert ein reales Kosovo, wo am 17. Februar 2008 die Unabhängigkeit von Belgrad proklamiert wurde, wo eine Regierung versucht, zusammen mit den Vertretern aus Vereinten Nationen, OSZE und Europäischer Union einen neuen, stabileren Staat aufzubauen. Dieser Staat ist zu mehr als 90 Prozent von Albanern besiedelt, die sich alle nicht erinnern können, jemals irgendeinen Staat als etwas Positives erlebt zu haben: Der osmanische, der jugoslawische, der serbische Staat waren stets der Feind der eigenen Familie, des eigenen Clans, der eigenen Lebensart. Die Autorität des Vaters, des Clanchefs und einer mittelalterlichen Rechtssammlung namens „Kanun“ waren die eigentlichen Wegweiser im Leben und der einzige Schutz, auf den man bauen konnte.
Keine gute Voraussetzung, einen eigenen Staat aufzubauen – zumal unter einer Vielzahl von fremden, ausländischen Vorgaben. Dennoch: Die Kosovaren sind nüchtern genug, um zu wissen, dass sie einen wirklichen Staat mit tausend Kompromissen einem Wunschstaat, der nur in ihrem Willen existiert, vorziehen. Und sie wissen, dass nur die Kooperation mit dem Westen ihr wirkliches Kosovo davor bewahrt, wieder einmal dem Willen Belgrads unterworfen zu werden.
Jenseits der offiziellen Staatsflagge und der offiziellen Verfassung gibt es die Flagge der Nation, die Gefühle und Spielregeln, die Traditionen und den „Kanun“. Jedes Dorf hat heute seine Helden der Unabhängigkeit, denen es martialische Kriegerdenkmäler errichtet. „Irgendwann werden wir glauben, dass dieser Staat auf dem Blut der Kämpfer aufgebaut ist, und nicht auf Werten, wie es in der Verfassung heißt“, klagt der kosovo-albanische Publizist Migjen Kelmendi. Er will stattdessen den Serben helfen, „ihren primitiven Nationalismus“ zu überwinden. Ganz gegen alle Klischees: „Wie können wir den Serben helfen? Nur indem wir die Standards der internationalen Gesellschaft erfüllen.“



Quelle

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Zuletzt bearbeitet:
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 1998 waren damals 16 Prozent der befragten Serben dafür, die Albaner auszumerzen, in Lagern zu isolieren oder mit einer Atombombe zu bekämpfen; weitere 17 Prozent befürworteten eine Zwangsaussiedlung



ASOZIALE ASOZIALE UND NOCHMAL ASOZIALE.......


 
Dieser Artikel haut dem serbischen Kosova-Mythos mal deftig einen auf den Kopf! Gut so, denn zu viele mussten wegen diesem Mythos unschuldig sterben!
 
lächerlich.....trotz angeblicher unabhängigkeit die hosen voll :birdman:


serbien hier serbien da....bla bla bla....:app:


was kratzen euch unsere mythen legenden und geschichten???
 
lächerlich.....trotz angeblicher unabhängigkeit die hosen voll :birdman:


serbien hier serbien da....bla bla bla....:app:


was kratzen euch unsere mythen legenden und geschichten???

weil eure mythen und legenden z.t. schuld daran sind, dass es da unten probleme gibt.
 
weil eure mythen und legenden z.t. schuld daran sind, dass es da unten probleme gibt.


ja klar...weil auch die zahnlosen uck verbrecher so belesen sind das sie die kennen.....vorallem wenn sie wehrlose alte menschen vertreiben haben sie immer das bild unserer mythen vor augen ne? :rolleyes:
 
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