Auszug aus einem Interessanten Artikel über den ich gestoßen bin.
Doppelmoral
Anders als es z.B. Volker Beck immer wieder hervorhebt, tragen also nicht die Türken den Konflikt auf die Straße, sondern die PKK-nahen Organisationen. Anders als diese beten die Türken für ihre Soldaten in ihren Moscheen oder in den eigenen vier Wänden, damit sie ihre Friedens- und Flüchlingsmission in Syrien nicht nur in Idlib, sondern in Afrin oder al-Bab erfolgreich beenden und wieder zurückkommen und die Familien in die Arme nehmen können, von denen unzählige auch hier in Deutschland Onkel, Enkel, Cousins, Schwager oder Brüder und Schwestern sind. Mag sein, dass die Deutschen aufgrund ihrer Geschichte so ihre Probleme mit der Bundeswehr haben, aber das bindet weder die Türken, noch sind sie dafür verantwortlich.
Und anders als Volker Beck und andere das immer wieder betonen, beten Briten, Franzosen oder US-Amerikaner in Kirchen ebenso für ihre Soldaten, wie der Kardinal von Köln während des internationalen Soldatengottesdienstes. Weshalb sollen türkische Soldaten anders behandelt werden als Soldaten in übrigen Ländern? Vor allem, seit wann wird die Moral von einigen wenigen vorgegeben?
Etwa durch die PKK-nahen Organisationen, die den Konflikt seit Jahrzehnten nach Deutschland importieren? Man war schon immer recht erfolgreich darin, die Türken zu kriminalisieren, sie als Antidemokraten abzustempeln, aus Partei und Gesellschaft auszustoßen und dann von Integrationshindernissen zu sprechen, unabhängig davon, wer in der Türkei an der Macht saß. Inzwischen ist, seien wir doch mal ehrlich, in den Augen vieler in Deutschland auch Atatürk ein verkappter Diktator, der ab und an sich dennoch im Grabe drehen soll, angesichts der derzeitigen Regierung. Soviel Kopfschütteln ist nicht, wie einem derzeit zumute ist.
Aber es gibt Hoffnung, zumindest was die Moral in Deutschland angeht. Der Berliner Integrationsbeauftragte Andreas Germershausen wertet den Anschlag auf die Moschee in Reinickendorf und ähnliche Taten in anderen deutschen Städten als Terror. "Es ist nicht wichtig, welchen politischen Hintergrund die Taten haben. Wer Gotteshäuser anzündet, dem geht es nur um ein Ziel: Angst und Einschüchterung zu verbreiten. Dem geht es darum, eine Bevölkerungsgruppe zu terrorisieren", sagte Germeshausen. Deutschland müsse wachsam sein und sich solchen Terrorakten entgegenstellen. "Hier wurden einst jüdische Synagogen angezündet, und noch heute müssen sie bewacht werden."
Das geht bei vielen Türken wie Öl runter.
Lautes Schweigen in Berlin
Im Bundestag sind die Brandanschläge und Angriffe in dieser Woche kein Thema. Stattdessen steht auf der Tagesordnung der Einmarsch türkischer Bodentruppen in Nordsyrien. In sozialen Netzwerken herrscht derweil stillschweigende Anteilnahme an der eher stillen "Entrüstung" über die letzten Ereignisse am Wochenende. Cem Özdemir begnügt sich mit einem Retweet, der zuvor noch einen Shitstorm wegen "bösen Blicken" in München lostrat und prompt Polizeischutz erhielt.
Bodo Ramelow positioniert sich mit einem Twitter-Spam zur YPG und empört sich dann über eingehende Drohungen. Dabei hat der verehrte Herr noch nicht verstanden, dass Drohungen dann von ernster Natur sind, wenn man dem auch schutzlos ausgesetzt ist. Tatsächlich erhält die türkische Community seit Jahren ernsthafte Drohungen von Seiten der PKK in Deutschland und Brandanschläge gegen Moscheen der DITIB, IGMG oder ATIB sind nicht erst seit dem Wochenende Gang und gebe. Schutz stand bislang nicht auf der Agenda der Bundesregierung.
https://turkishpress.de/news/politi...chlaege-die-sprache-als-maechtiges-instrument