Das Ziel von Mladic war die sogenannte ethnische Säuberung Bosnien-Herzegowinas, erklärten die Ankläger. „Er wollte die Muslime auslöschen.“ Als ein zentrales Beweisstück zitierten sie die „Direktive 7“ von Mladic und Karadzic. Darin ordnen sie an, dass „eine unerträgliche Situation geschaffen wird, ohne Hoffnung auf Überleben oder Leben.“
In ihrem drei Tage dauernden Plädoyer hatten die Ankläger Dokumente und Videos gezeigt und Zeugenaussagen verlesen. „Die Beweise sind überwältigend“, sagte Tieger. Mladic habe Städte wie Srebrenica oder Sarajevo massiv unter Beschuss genommen, die Bevölkerung ausgehungert. Der Angeklagte, gekleidet in einem hellen Anzug, drehte sich bei der Präsentation oft zur Seite und sah zur Zuschauertribüne.