Paprika
Jackass of the Week
Um politologisch genau zu sein, muss ich dir leider Unrecht geben. Ich mag die AFD und ihre politische Haltung auch nicht, aber eine faschistische Nazi-Partei ist sie nicht. Vielleicht die NPD, aber die AfD stufe ich da einfach zu den "gewöhnlichen" rechtspopulisten, ähnlich der SVP in der Schweiz oder der FPÖ in Österreich.
Man muss das politische Spektrum gut kennen, auch jenes auf der Rechten Seite. Da gibt's Mitte-Rechts, Rechts bzw. Rechtskonservativ (das sogenannte rechtsbürgerliche Lager), dann Rechts-Aussen bzw. (Rechtspopulismus, Nationalismus, Ultranationalismus), dann erst folgen die Rechtsextreme (Faschismus, Nationalsozialismus).
Aufgrund der belastenden deutschen Vergangenheit gab es in Deutschland eigentlich keine gewöhnliche Rechtspartei bzw. rechte Grosspartei, wie es in allen anderen Ländern Europas üblich ist (also Europa- und Ausländer-kritisch). Diese Lücke füllt nun die AfD, und weil sie dort alleine steht, erscheint sie einem vielleicht weiter rechts als sie eigentlich ist. Den das rechteste (von den Grossparteien), was Deutschland bisher zu bieten hatte sind die Freisinnigen (FDP) und die Christdemokraten (CDU/CSU), in anderen Ländern typische Mitte-Parteien.
Im Grunde genommen ist die AfD nichts anderes wie die anderen grossen Rechtsparteien aus anderen Ländern (SVP und Co.). Klar sind hier Emotionen im Spiel, aber ich denke, man muss jetzt mal den "Ball flach halten" und das ganze rein rational und politologisch betrachten und am besten geht das nun mal, wenn man politisch in der Mitte ist.
In der Politologie ist eben bekannt, dass mit der politologischen Partei-Unterteilung viele nicht einverstanden sind.
* Viele Leute aus den Linksparteien schmücken sich immer wieder mit "Mitte-Links" und verurteilen rechts automatisch mit rechtsextrem (Faschismus,...etc..).
* Viele Leute aus den Rechtsparteien schmücken sich ebenfalls, dass sie eigentlich "Mitte-Rechts" seien und verurteilen alles was jenseits von Mitte-Links liegt mit Kommunismus resp. Linksextremismus.
Was ich sagen will.... Politologie ist das eine, aber der Blickwinkel eben das andere. Manche Leute sind so extrem, dass ihnen Leute aus der Mitte auch Faschisten resp. Kommunisten (je nach Extrem-Position) sind.
Was sich aber nie ändern wird: Nie wird jemand, aus einer politischen Extremposition zugeben, dass er Extrem ist!!!Er wird sich herausreden versuchen und sich um Beweise bemühen, dass es nicht so ist und so auch argumentieren, sprich: sich wehren!
Du hast ja in einigen Dingen durchaus recht. Ich finde aber , dass du bei dieser ganzen Bennenung :
"Da gibt's Mitte-Rechts, Rechts bzw. Rechtskonservativ (das sogenannte rechtsbürgerliche Lager), dann Rechts-Aussen bzw. (Rechtspopulismus, Nationalismus, Ultranationalismus), dann erst folgen die Rechtsextreme (Faschismus, Nationalsozialismus)."
Da kannst auch sagen, es gibt da fließende Übergänge.
Und um nochmal bei der Extremismusklausel und bei dem zu bleiben , was extrem sei:
"Naja, diese Vergleiche rechtsextrem und linksextrem führen zu nix und es gibt ne dauernde Diskussion über die Extremismusklausel. Was ist extrem? Extrem sind für mich auch die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse. Extrem war und ist es für mich, was zB. die Troika und die EU mit der griechischen Bevölkerung gemacht hat. Extrem sind für mich die Kriege und die Konflikte auf der Welt und das "extreme" Aufrüsten der Militärs. Extrem ist der us-amerikanische militärische Komplex. Extrem ist die Lagerung von Atomwaffen der USA in der Eifel.
Extrem ist, das Flüchtlinge, die Flüchten müssen, weil bestimmte Eliten und Akteure Kriege in ihre Länder tragen und Faschisten unterstützen, die Chaos und Krieg verursachen, Dass solchen Flüchtlingen die Menschenrechte abgesprochen werden. Extrem ist es , ein politisches und soziales Dilemma herbeizuführen, wie es beispielsweise gerade bei der EU-Türkei-Flüchtlingspolitik geschieht. "
Das ist die Politik und das sind Resultate, aus der bürgerlichen Politik und Gesellschaft der Mitte. Die Mitte, die sich selbst nicht als extrem tituliert aber alle andern als extrem tituliert.
Ich denke, hätten wir jetzt in der gegenwärtigen deutschen und europäischen Situation nicht so viele verschiedene Kräfte, die auch jeweils in Opposition zueinander stehen, und würde man Parteien, wie der Afd, der NPD und den Neoliberalen (Libertäre ; Stichwort FREIER MARKT; ANARCHO-KAPITALISMUS) die Macht in Deutschland übertragen, dann würde hier sehr bald wieder nur das RECHT DES STÄRKEREN herrschen und es würde wieder zu Faschismus und Barbarei führen.
Zb. haben alle Migranten, die in Deutschland aufgewachsen sind und leben Rechte. Sie haben alle Rechte eines Bürgers hier in Deutschland. Die Geschichte hat uns gezeigt, dass der Faschismus über Nacht gekommen ist. Und es kann sehr schnell passieren, dass dir als Bürger dieses Landes plötzlich über Nacht alle Rechte aberkannt werden.
Die SPD galt damals (auch heute nicht ) vor 1933 nicht als extrem. Nur hatte sie ihre Ideale extrem verraten. Dies führte in keine gute Entwicklung, wie man ja dann gesehen hat.
Als die Nazis damals an die Macht gekommen sind, da galt die NSDAP für sehr sehr viele Menschen nicht als extrem. Eher stand sie für die Menschen als Lösung, als Aufschwung, Hoffnung, Befreiung, etc.