Ende 1991 wurde der rechte HDZ-Flügel um Mate Boban aktiv von Tudjman aufgebaut, da der Kurs Kljujics (Pro Multiehtnisches Bosnien) Tudjman zuwider lief. Zu diesem Zeitpunkt wurde die HZHB vom den Hardlinern in der HDZ BiH proklamiert. FT hatte im gleichen Jahr mit Milosevic über eine Teilung Bosniens verhandelt, was zu zunhemenden Konflikten zwischen dem gemaessigten Kljujic und dem "Praesidenten aller Kroaten", Tudjman führte.
Februar 92 wurde Kljujic dann quasi von der HDZ-Spitze weggeputscht, übrigens unter der Leitung von Stipe Mesic, der die HDZ-BiH Versammlung in Siroki Brijeg organisierte. Die Wahl des Ortes hatte natürlich Gründe: Zu einem versprach man sich eine Ausreichende Mehrheit gegen Kljujic´s Kurs durch die radikalen westlichen Hercegoviner, zum anderen hoffte man -aufgrund der bereits angespannten Sicherheitslage in BiH- das die Anzahl mittelbosnischer HDZ-Funktionäre möglichst gering blieb, weil die Anreise schwierig war.
Als jedoch Mesic feststellte, dass -trotz widriger Bedingungen- Kljujic immer noch ausreichend Anhänger unter der Versammelten Delegierten hatte, brach Mesic (!) die Abstimmung ab.
Im Anschluss daran wurde es so richtig hässlich: Kljujic wurde auf persönlicher Ebene attakiert und wegen seiner moslemischen Frau in den Dreck gezogen. Er bot seinen Rücktritt an, der ohne formelle Abstimmung angenommen wurde. Nun trat Mate Boban -ein verurteiler Krimineller & UDBA-Mitarbeiter- die politische Bühne und Tudjman bekam den Mann den er für den "Job" in BiH brauchte (Zitat: "Stipe, ovaj me slusa"). Kljujic brach nach dieser ganzen Show zusammen und wurde -laut eigenen Angaben- vergiftet. Nach 10 Tagen im KKH von Sarajevo waren alle Schlüsselpositionen der HDZ von Boban Getreuen besetzt.
Die Serben hat das übrigens unheimlich gefreut und was sie zuvor bejammerten, nämlich das Vorgehen von 2 Völkern gegen Eines, praktizierten sie nun selbst, in dem sie mit dem neu gewählten Mate Boban ihre Agreements gesucht haben -zu Lasten der Moslems-. Zwar fiel Boban den Serben in den Rücken, als er später doch die Referendumsfrage der inneren Verfassungsvereinbarung für BiH vorzog, das tat aber den späteren Beziehunghen VRS/HVO keinen Abbruch.
Kljuic/ICTY 26.6.2006 sowie Oslobodjenje, T.Heider "Die Wirksamkeit von EPZ- und GASP-Krisenmanagement in Bosnien-Herzegowina 1991-1994" / Februar 1992 + Lexis Nexis