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Pforzheim. Noch zeugt die zerstörte Tür des Dönerlokals „A La Turka“ an der Hohenzollernstraße von der Tat, die sich hier in der Silvesternacht ereignet hat. Doch das zersplitterte, mit Blutresten verschmutzte Glas wird bald verschwinden.
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Länger werden die Schmerzen bleiben: die körperlichen, im linken Arm von Ibrahim Kural, den ein 24-jähriger Deutscher niedergestochen hatte. Noch länger aber die in der Seele und im Kopf. „Ich habe mich hier immer sicher gefühlt“, sagte seine Frau Hatice am Freitag im Helios Klinikum, wo sie einst selbst geboren wurde. „Jetzt habe ich aber Angst.“ Denn die Täter hätten gedroht, wiederzukommen.
Der Angriff war vermutlich rassistisch motiviert. „Gegen 2 Uhr haben die vier Leute geklopft. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen gehen“, erinnert sich Ertugrul Kural, der Bruder des Opfers. Denn im Lokal feierten sechs Familienmitglieder privat den Jahreswechsel. Die ungebetene Gäste – zwei 24- und 26-jährigen Brüder sowie die Mutter und die Frau des Jüngeren – verschwanden zunächst. Doch zweimal kamen sie wieder, jedes Mal mit noch obszöneren Gesten und Beleidigungen: „Hurensohn“ und „Scheiß Türken“ sei gerufen worden, erinnert sich Hatice Kural. Sekunden später flogen Glassplitter durch die Luft, mit dem harten Ende eines Kampfmessers hatte wohl der 24-Jährige die Tür eingeschlagen. Sein Bruder zückte zudem eine Schreckschusspistole.
In den Schmerz der Familie Kural mischt sich nun auch Wut. Wut darüber, dass gegen das Duo zwar ermittelt wird, es aber wieder auf freiem Fuß ist. „Müssen die mich erst umbringen?“, fragt Ibrahim. Wütend sind sie aber auch über fehlerhafte Angaben, die die Polizei an Neujahr machte: Nicht zwei, sondern vier Fremde kamen zum Lokal. Anders als die Täter, die über 1,5 Promille hatten, war die türkische Familie nach eigener Aussage nüchtern. „Und die Angreifer wollten keinen Döner, wie es anfangs behauptet wurde. Sie wollten nur Ärger“, sagt Hatice.
Oberbürgermeister Gert Hager, der das Opfer im Krankenhaus besuchte, sagte, er werde sich dafür einsetzen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Noch am Freitag Nachmittag traf er sich mit dem türkischen Generalkonsul sowie dem stellvertretenden Polizeipräsidenten Roland Lay. Rechte Umtriebe seien in Pforzheim jedoch kein größeres Problem als in anderen Städten: „2014 hat es keinen ähnlichen Vorfall gegeben“, so Hager. Vor gut zwei Monaten hatte jedoch die Grüne Jugend vor einem Anstieg rechter Gewalt gewarnt.
Mehr lesen Sie am Samstag in der neuen Wochenendausgabe der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.
Messerattacke: Brüderpaar beleidigte Gäste im Dönerlokal rassistisch - Aktuelle Nachrichten, Themen, Bilder und Videos aus Pforzheim - Pforzheimer Zeitung
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Länger werden die Schmerzen bleiben: die körperlichen, im linken Arm von Ibrahim Kural, den ein 24-jähriger Deutscher niedergestochen hatte. Noch länger aber die in der Seele und im Kopf. „Ich habe mich hier immer sicher gefühlt“, sagte seine Frau Hatice am Freitag im Helios Klinikum, wo sie einst selbst geboren wurde. „Jetzt habe ich aber Angst.“ Denn die Täter hätten gedroht, wiederzukommen.
Der Angriff war vermutlich rassistisch motiviert. „Gegen 2 Uhr haben die vier Leute geklopft. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen gehen“, erinnert sich Ertugrul Kural, der Bruder des Opfers. Denn im Lokal feierten sechs Familienmitglieder privat den Jahreswechsel. Die ungebetene Gäste – zwei 24- und 26-jährigen Brüder sowie die Mutter und die Frau des Jüngeren – verschwanden zunächst. Doch zweimal kamen sie wieder, jedes Mal mit noch obszöneren Gesten und Beleidigungen: „Hurensohn“ und „Scheiß Türken“ sei gerufen worden, erinnert sich Hatice Kural. Sekunden später flogen Glassplitter durch die Luft, mit dem harten Ende eines Kampfmessers hatte wohl der 24-Jährige die Tür eingeschlagen. Sein Bruder zückte zudem eine Schreckschusspistole.
In den Schmerz der Familie Kural mischt sich nun auch Wut. Wut darüber, dass gegen das Duo zwar ermittelt wird, es aber wieder auf freiem Fuß ist. „Müssen die mich erst umbringen?“, fragt Ibrahim. Wütend sind sie aber auch über fehlerhafte Angaben, die die Polizei an Neujahr machte: Nicht zwei, sondern vier Fremde kamen zum Lokal. Anders als die Täter, die über 1,5 Promille hatten, war die türkische Familie nach eigener Aussage nüchtern. „Und die Angreifer wollten keinen Döner, wie es anfangs behauptet wurde. Sie wollten nur Ärger“, sagt Hatice.
Oberbürgermeister Gert Hager, der das Opfer im Krankenhaus besuchte, sagte, er werde sich dafür einsetzen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Noch am Freitag Nachmittag traf er sich mit dem türkischen Generalkonsul sowie dem stellvertretenden Polizeipräsidenten Roland Lay. Rechte Umtriebe seien in Pforzheim jedoch kein größeres Problem als in anderen Städten: „2014 hat es keinen ähnlichen Vorfall gegeben“, so Hager. Vor gut zwei Monaten hatte jedoch die Grüne Jugend vor einem Anstieg rechter Gewalt gewarnt.
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