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Monte's Sammelthread

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DAS machen sie mit uns Christen auf Sansibar

Da haben einige Brüder den ISlam nicht verstanden, hoffe für den Mann das er wieder Gesund wird!
Jedoh sollte man hier nicht alle Muslime in einen Topf werfen, der Islam und wir Muslime sind überwiegend Friedliche leute unabhängig ob wir die mehrheit stellen oder in der minderheit sind.
DAS machen sie mit uns Christen auf Sansibar

Deutsche Mediziner verhelfen Padre Anselmo (66) nach einem Islamisten-Attentat zu einem neuen Gesicht. Er will in seine Heimat zurückkehren. Aber heute trifft er erstmal Papst Franziskus...



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Im September 2013 wurde der Priester Anselmo Mwang'Amba (66) aus Sansibar Opfer einer Säureattacke durch Islamisten. Auch wenn seine Wunden nie verheilen werden, will er für ein friedliches Miteinander einsetzen

Foto: Bild/ Albert Link




21.01.2015 - 11:25 Uhr

  • VON ALBERT LINK
Es gibt Wunden, die kann selbst die Zeit NICHT heilen.
Mithilfe plastischer Chirurgie versuchen Ärzte im „Klinikum Stadt Soest“ (NRW) die Folgen eines Säure-Attentats im fernen Afrika erträglich zu gestalten.
Ihr Patient wird in seiner Heimat, dem Urlauberparadies Sansibar (gehört zu Tansania), überall nur „Padre Anselmo“ gerufen. Der 66-jährige Priester war immer gern unter Menschen – in seinem ersten Leben: Bevor sich billige Batterie-Säure durch seine Gesichtshaut fraß. Bevor er Kinder auf der Straße einen Schrecken einjagte, wenn er ihnen einfach nur wie früher zulächeln wollte.
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Diese Aufnahme entstand wenige Wochen vor dem Säure-Attentat. Zuvor hatte Padre Anselmo einen Drohbrief mit Bezug auf den Islam erhaltenFoto: Guido Korzonnek


Treffpunkt: Krankenhaus-Kantine, Cafe K. Hier will uns der katholische Priester unter manchem irritierten Blick von Mit-Patienten und Besuchern seine Geschichte erzählen.
Wie geht es Ihnen, Pater? „Danke, soweit gut, zum ersten Mal nach vielen Monaten bin ich fast schmerzfrei, und auch mit dem Sehen wird es immer besser.“
Hintergrund: Den Medizinern ist es gelungen, die Augenlider wieder soweit anzuheben, dass Padre Anselmo fast normal sehen kann. Dehnbare Silikon-Implantante, so genannte Expander, sollen jetzt helfen, neues Hautgewebe zuzüchten, die die vernarbte und angespannte Haut am Oberkörper entlasten soll.
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Der katholische Priester wird derzeit in Deutschland medizinisch versorgt. Ende März will er in seine Heimat zurückkehrenFoto: Bild/ Albert Link


Der Tag, an dem das Gesicht des Geistlichen bis zur Unkenntlichkeit verätzt wird und er um ein Haar sein Augenlicht verliert, ist ein Freitag. Der Feiertag der Muslime, die auf der Vielvölkerinsel mit der wechselvollen Geschichte (noch Anfang des 20. Jahrhunderts wurden hier Sklaven gehandelt) 97 Prozent der Einwohner stellen.
Der Seelsorger, der sich gleichermaßen um Kranke, Senioren, Häftlinge und Touristen kümmert, kommt nachmittags aus einem Internet-Cafè, telefoniert mit seinem Handy. Aus den Augenwinkeln sieht er, wie sich ein Jugendlicher nähert. Dessen Säure-Angriff geht blitzschnell: „Es fühlte sich an, als hätte ich kochend heißes Wasser ins Gesicht bekommen. Ich weiß noch, dass ich „Jesus, hilf mir“ schrie.
Die zweite Ladung Säure schüttet Anselmo über sich selbst

Ein Junge, vielleicht 12 Jahre alt, sei mit einer Wasserflasche angekommen. Ich griff danach, hoffte, mir damit das Gesicht waschen zu können. Doch die Flasche enthielt weitere Säure. Ich konnte nichts mehr sehen, hatte rasende Schmerzen im Gesicht, auf der Brust und an den Armen. Ich hörte noch, wie jemand rief: 'Das hier ist islamisches Land'. Dann verlor ich das Bewusstsein."
Niemand verfolgt die beiden jugendlichen Täter, sie können entkommen.
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Die Säure verätzte neben Gesicht und Oberkörper auch die Arme des GeistlichenFoto: Bild/ Albert Link


Das Idyll, in dem sich Padre Anselmo über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten wähnte, hatte in den Monaten zuvor Risse bekommen: „Lange Zeit haben wir vollkommen friedlich zusammen gelebt: Muslime und Christen haben Hochzeiten gemeinsam gefeiert, die Schulen und Kindergärten machten keinen Unterschied zwischen den Religionen. Jeder respektierte den anderen.“
Dann kamen die ersten brutalen Anschläge. Ende 2012 wurde ein Priester mit drei Pistolenkugeln schwer verletzt. Zwei Monate später liegt ein Pfarrer tot in seinem Blut, hingerichtet mit fünf Kugeln.
Die Morde tragen die Handschrift der Islamisten

Es gibt Auftraggeber hinter den Attentaten, das spricht sich auf der Insel schnell herum. Kopfprämien von 6 bzw. 10 Millionen Tansania-Schilling (3000 bzw. 5000 Euro) sollen die Killer bekommen haben. Es heißt, auch Drogengeld könnte mit im Spiel gewesen sein, zumal der katholische Bischof es in seiner Weihnachtspredigt gewagt hatte, das schmutzige Geschäft der Großdealer anzuprangern.
Doch die Handschrift der Islamisten wird immer offensichtlicher: Ermordet wird auch ein moderater Imam, nachdem er zur Versöhnung unter den Religionsgemeinschaften aufgerufen hatte. Verdächtige wandern hinter Gitter – und kommen nach kurzer Zeit wieder frei.
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Straßen-Szene aus Stone Town, der Alttstadt Sansibars, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Verschleierungsgrad der Frauen hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommenFoto: Getty Images


Bald fühlt sich kaum einer der 20 000 Christen (bei 1 Million Einwohner) auf der Insel mehr sicher: Kirchen gehen in Flammen auf, auch die anderer Konfessionen. Die Feier der Ostermessen ist nur noch unter Polizeischutz möglich.
Ein paar Wochen vor dem Säure-Anschlag bekommen Padre Anselmo und seine Glaubensbrüder Drohbriefe: Sie seien als nächstes dran. Die ersten Geistlichen geben auf, verlassen ihre kleinen Pfarreien. Die, die Anfang 2015 noch da sind, kann Padre Anselmo inzwischen an seinen zwei vernarbten Händen abzählen.
Priester-Nachwuchs ist nicht in Sicht, die letzte Weihe war vor zehn Jahren. Keine Priester, keine Taufen: Das teuflische Kalkül der Islamisten, die christliche Präsenz auf der Urlaubsinsel immer weiter zurückzudrängen, könnte aufgehen.
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Postkartenidyll: Sansibars Traumstrände locken immer mehr Touristen aus Europa, hauptsächlich aus Italien und Deutschland. Von den Religionsspannungen bekommen die in der Regel nichts mitFoto: GREGORY ASQUIN - Fotolia


„Der Hass kommt nicht aus Sansibar. Er wurde importiert“

Über die Gründe, warum die ursprüngliche Einheit zerbrochen ist – trotz Wirtschaftsaufschwungs in den letzten 20 Jahren, die der Torismus-Boom nach Sansibar gebracht hat – darüber gibt es verschiedene Theorien.
Padre Anselmo ist sicher, dass „der Hass importiert“ wurde. Er glaubt, dass es ausländische Terror-Organisationen wie al Shabaab (Somalia), Boko Haram und al-Qaida gelungen ist, ihr Netzwerk auf Sansibar auszuweiten. Und dass die Unabhängigkeitsbewegung „Uamsho“ („Erweckung“) deren verlängerter Arm ist, um die Gesellschaft zu radikalisieren.
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Padre Anselmo mit BILD-Reporter Albert Link vor dem Krankenhaus in Soest, wo Ärzte mit honorarfreier Behandlung seine Leiden lindernFoto: Bild/ Albert Link


„Gott wird mich schützen“

Nichtsdestotrotz ist der Pfarrer zur Rückkehr in seine Heimat entschlossen: „Ich lasse meine Gemeinde nicht im Stich. Gott wird mich beschützen“, sagt er.
Die Tatsache, dass er zu seiner alten Stärke zurückgefunden hat, „ich vielleicht stärker bin als zuvor“, werde seine Feinde provozieren. „Mir ist klar, dass ich nicht mehr alleine auf die Straße gehen kann.“ Ein positiver Effekt der Terrorbedrohung sei, dass sämtliche Christen auf der Insel näher zusammengerückt sind, sich gegenseitig unterstützen. Und auch die Mehrheit der Muslime lasse sich bislang nicht aufhetzen.
Ich glaube deshalb, dass es einen Weg zurück gibt, wieder friedlich miteinander zu leben. Allerdings muss unsere Regierung den Feinden des Friedens entschlossener entgegentreten. Im Oktober sind Neuwahlen, viel wird davon abhängen, dass die neue Regierung durchgreift“, sagt der Priester.
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„Ich bin glücklich, ich bin Optimist“, sagt Pater Anselmo im Gespräch mit dem BILD-ReporterFoto: Bild/ Albert Link


Dankbar spricht er von den Menschen, die die ärztliche Versorgung möglich gemacht haben, die Organisation „missio“, die Kirchengemieende von Welver, der Verein „FOR-Bangladesh“, seinen langjährigen Berliner Bekannten Guido Korzonnek, der die Kontakte geknüpft hat, die beteiligten Mediziner. Deutschland sei ein wunderbares Land voller Hilfsbereitschaft.
„Aus Sicht eines Afrikaners ist das hier das Paradies: Es gibt gutes Wasser, gute Gesetze, immer Strom, keine Moskitos und keine Malaria. Jeder hat ein Auto. Ihr seid alle reich. Ihr Deutschen müsstet die glücklichsten Menschen der Welt sein."
Vergeben ja, vergessen nein!

Was geschehen sei, könne er nicht vergessen, jeder Blick in den Spiegel werde ihn bis zum Ende seines Lebens daran erinnern. Allerdings sei die Botschaft der Bibel klar: Christen vergeben ihren Feinden, statt auf Rache zu sinnen.
Heute darf er auf Einladung des Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, Papst Franziskus treffen. Einen Brief mit seinen Gedanken will er ihm übergeben, ihn um ein Gebet für den Frieden bitten. Und er möchte den Papst einladen, nach Sansibar zu kommen.
Eines Tages, wenn dort wieder Eintracht unter den Bewohnern herrscht. Wenn klar ist, dass sie nicht die letzten Christen sind, so etwas wie eine aussterbende Art.



Wenn – und falls – die Zeit Wunden heilt...
 
Wieso schreibst du immer "IS"lam. Willst du damit die direkte Verbindung zur IS und Islam herstellen?
 
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