Finde den Fehler...
Wer Islamismus mit dem Islam gleichsetzt, ist verloren.
In ihrem Eifer, das Grundprinzip des Islams zu begreifen, unterläuft den Europäern oft ein grundlegender Fehler: Das Anwenden des abendländischen Begriffssystems auf den Islam, das zwar zur Beschreibung der abendländischen Gesellschaft und Kultur taugt, nicht jedoch jener islamischen. Wer beim Analysieren des Islams nicht die rosa Brille der chrislich-demokratischen Ethik ablegt, wird die Realität jedes Mal nur schwarz oder weiß wahrnehmen. Für ihn wird Jihad entweder "Heiliger Krieg" oder "frommes Bemühen /Anstrengen für ein friedfertiges Miteinander" bedeuten. Die Wahrheit ist wie so oft aber grau. Nur muss man, um diese zu erkennen, die verzerrende Brille abnehmen, die einen objektiven Blick auf den Islam erschwert. Nur so kommt man aus der Zwickmühle und begreift den wahrlichen Islam.
Für den Europäer stellen "Frömmigkeit" und "Gewalt" einen Dualismus dar. Auf islamischer Ebene sind diese aber durchaus miteinander vereinbar. Der Islam schreibt zwar tatsächlich ein friedfertiges und gerechtes Miteinander vor, allerdings nur innerhalb der islamischen Gesellschaft. Islam bedeutet Unterwerfung/Hingabe zu Gott. Alle Muslime müssen sich Allahs Gesetzen unterwerfen. Ungläubige(Polytheisten, Atheisten) müssen verschwinden. Juden und Christen gelten nicht als Ungläubige, allerdings müssen auch sie sich unterwürfig zeigen und einen Tribut(Dschizya) zahlen.
Ziele des Islams sind die Erlangung der absoluten, politischen Macht und anschließend die Verdrängung nicht-islamischer Gesellschaften. Jihad bedeutet zwar "Anstrengung", die Anstrengung des Muslims um die Erfüllung seiner religiösen Pflichten. Nur gehört zu seinen Pflichten auch der Kampf gegen die Ungläubigen für die globale Durchsetzung des Islams. Für Jihad im Sinne der Verdrängung existieren für den Muslim zwei Methoden, wobei man sich an der Methodik des Propheten Mohammed orientiert:
1. klassischerweise die militärische Eroberung, wenn man dem Feind überlegen ist und wenn man ihm unterlegen ist, dann
2. das (demographische) Unterwandern der nicht-islamischen Gesellschaften, indem man einen friedfertigen Islam vortäuscht.
Mohammed selbst und seine Nachfolger, die Kalifen, haben eine militärische Islamisierung vorangetrieben. Dazu sollte man wissen, dass der Koran zu diesem Thema widersprüchliche Verse beinhaltet. Das ist deshalb so, weil Mohammed, als er seine Lehre neu zu verbreiten begann, dem Feind gegenüber in einer ungünstigen Lage war. Die Verse aus dieser Zeit sind friedfertig und durchaus mit dem Grundgesetz vereinbar. Nach der Flucht Mohammeds mit seinen Anhängern nach Medina, der sogenannten Hidschra, waren die Muslime nicht mehr unterlegen, schließlich fand Mohammed dort Verbündete, die er zur Konversion bewegen konnte. Nun hatten sie keinen Grund mehr Friedfertigkeit vorzutäuschen, deshalb rufen die medinesischen Verse zu Mord und Gewalt auf, um den Islam militärisch zu verbreiten. Allgemein lässt sich also sagen, wenn ein mekkanischer Vers einem medinesischen widerspricht, dann gilt stets der medinesische(Abrogation), da die mekkanischen Verse zu einer Zeit offenbart wurde, als Mohammed noch nicht viel Macht und Einfluss hatte und der Islam deshalb nicht zur vollen Entfaltung hätte kommen können.
Witzigerweise fundiert der friedfertige Islam, den die meisten europäische Muslime verzweifelt zu verbreiten versuchen, auf den generalüberholten Versen aus der mekkanischen Zeit.
Aber nun zurück zu den Methoden. Ich glaube auf die erste Methode braucht man nicht weiter eingehen, diese zieht sich durch die gesamte islamische Geschichte bis die Muslime nach dem Untergang der Osmanen in eine dem Feind unterlegene Position gerieten. Nun gab es keinen islamischen Herrscher(Kalif) mehr, der die Muslime hätte leiten können, daher entstand Uneinigkeit und es kam zur Spaltung. Der Großteil der Muslime switchte auf die zweite Methode. Für sie galten und gelten bis heute die medinesischen Verse bis der Islam wieder die Oberhand gewinnt, deshalb schwafeln europäische Muslime immer was von Islam bedeute Frieden etc. und reproduzieren sich fleißig.
Ein Bruchteil der Muslime aber hatte aus der Geschichte gelernt und erkannte irgendwann, dass das effektivste Konzept gegen eine Übermacht ein Guerillakrieg ist, deshalb orientierten sie sich wieder an der ersten Methode, indem sie Anschläge im Feindesland(Dar al-Harb) verübten. Diese Menschen kennen wir gegenwärtig fälschlicherweise unter der Bezeichnung "Islamisten".
Was ist nun aber der Unterschied zwichen dem Islam und dem Islamismus? Richtig, es gibt keinen. Dass die Islamisten die Islamisierung der Welt militärisch vorantreiben, etwas, dass ihnen ihre Religion durchaus erlaubt und ganz nach dem Vorbild Mohammeds ist, macht sie noch lange nicht zu irregeleiteten, sondern zu frommen Muslimen. Ein europäischer Muslim, der seine eigene Religion nur einigermaßen kennt, sollte sich nicht das Recht nehmen, die radikalen Muslime als unislamische zu klassifizieren.