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Mustafa Kemal Atatürk

  • Ersteller Ersteller Popeye
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die erfinder eines der ersten corona-impfstoffes und biontech gründer özlem türeci und ugur sahin, haben das gebursthaus von mustafa kemal atatürk in selanik/thessaloniki besucht.

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Sehr interessantes Video vom Jahr 1930! Videoqualität wurde verbessert.
 
Die Sehnsucht nach Atatürk

Mustafa Kemal hat in der türkischen Geschichte zuerst als Militär eine bedeutende Rolle gespielt. Später hat er als Politiker die aktuelle Republik gegründet und damit der türkischen Geschichte seinen gewaltigen, einzigartigen Stempel aufgedrückt.

Er ist als geschichtliche Figur ohne Zweifel vor allem ein Politiker. Ein Parteichef.

Nachdem er die uneingeschränkte Macht 1923 errungen hatte, hat er die bereits im osmanischen Reich angefangenen Reformen des Komitees für Einheit und Fortschritt (Ittihat ve Terakki Firkasi) angewandt und fortgeführt. Er hat die bereits unter Selim III und Mahmut II angefangenen Modernisierungsversuche, den Westen nachzuahmen, zu kopieren, aufzuholen fortgeführt und massiv verstärkt.

Die gewaltigen Reformen konnten von ihm als Politiker durchgesetzt werden, WEIL er als einziger und allmächtiger Machthaber im neuen Staat über die unbegrenzten Möglichkeiten und die Chancen verfügte, all diese radikalen Reformen der Verwestlichung und Modernisierung auch knallhart durchzusetzen.

Unter Atatürks Reformen gab es jene, die bejubelt werden können und einige, die kritisiert werden können. So ist es in der Politik. Niemand hat 100%ige Zustimmung für seine Ideen und Handlungen, vor allem nicht für solche radikalen Disruptionen, wie er sie herbeigeführt hat.

Was aber noch mehr Anlass für Diskussionen gibt, ist DIE ART, wie er die neue Republik geführt und seine Macht benutzt hat.

Wie jeder Politiker hat seine Politik Anhänger und Gegner gehabt. Was Atatürk auszeichnet ist die Tatsache, dass er, nachdem er die absolute Macht für sich gesichert hatte, nichts und niemandem auch nur die klitzekleinste Chance gegeben hat, seiner Politik auch nur zu widersprechen.

Alle gegnerische Parteien hat er gnadenlos verfolgen und verbieten lassen. Sogar Stiftungen, die alternative Strategien zu seiner Politik hätten entwickeln können, hat er keinerlei Daseinsrecht eingeräumt und ebenfalls verboten. Von dieser rabiaten Verfolgung haben alle ihren Anteil abbekommen: Feministinnen, Liberale, Islamisten, Freimaurer, Demokraten und Kommunisten.

Die Medien und Pressefreiheit hat er komplett abgeschafft. Im Jahr 1925 hat er das Gesetz takrir-i sükun herausgebracht, welches ihm die alleinige Macht über die Medien gab. Mit diesem Gesetz hat er dann jede abweichende öffentliche Meinung, egal wie klein oder unbedeutend, verboten und keinerlei Kritik an seiner Politik zugelassen.

Die Demokratie wurde unter Atatürk sogar hinter osmanische Verhältnisse zurückgedreht. Nach seiner Machtergreifung (übrigens ebenfalls nicht demokratisch legitimiert) hat er niemals freie oder geheime Wahlen abhalten lassen. Was es unter seiner Herrschaft an Wahlen gab, kennen wir aktuell von Leuten wie Khaddafi, Saddam, Assad oder Ägyptens Sisi: Einige Pseudo-Wahlen wurden von Atatürk abgehalten, an denen er ohne Konkurrenz als ein Mann/eine Partei teilnahm und mit grotesken 99-100% „gewann“. Dafür ließ er sich dann abfeiern.

(Kleine Geschichtskunde: Die ersten anerkannt demokratischen Wahlen wurden im osmanischen Reich übrigens vier Jahre vor Atatürks Geburt abgehalten, 1877. Bevor die Atatürk-Republik gegründet wurde, gab es weitere freie und demokratische Wahlen in den Jahren 1908, 1912, 1914, 1919 und 1920.)

Obwohl er die gesamte Staatsmacht in den Händen hielt, hat er sich niemals während seiner Regierungszeit getraut, demokratisch freie Wahlen abzuhalten. Damit meine ich mehrere Parteien, die frei ihre angestrebte Politik dem Wahlvolk unterbreiten, mit ähnlichen Voraussetzungen und gleichen Rechten. Er hat zeitlebens sogar die Parlamentarier selbst handverlesen und ausgesucht. Auch in seiner eigenen Partei CHP hat er keinerlei abweichende Meinung zugelassen oder gar demokratische Strukturen erlaubt.

Während seiner Regierungszeit hat er das Land nur mit eiserner Faust geführt. Er hat weder eine unabhängige Justiz erlaubt noch in irgendeiner Weise eine Gewaltenteilung der Macht zugelassen. Es gab unter ihm auch keinerlei Kontrollmechanismen seiner Machtausübung durch irgendeine Institution, sei es staatlich oder nicht.

Ihm war zeitlebens jede Opposition jedweder Art verhasst. Seine politischen Gegner hat er allesamt gnadenlos beseitigen lassen (das ist wörtlich gemeint, also Mord und Totschlag), in die Verbannung geschickt oder ins Gefängnis werfen lassen.
Unter diesen Menschen sind auch bekannte ehemalige Freunde, Kriegskameraden und politische Weggefährten wie Ali Şükrü Bey, Hüseyin Avni Bey, Mehmet Akif Ersoy, Kazım Karabekir, Halide Edip Adıvar, Ziya Hurşit Bey, İsmail Canbulat.

Für staatliche Projekte gab es mit ihm keinerlei transparente Projektvergaben. Diese wurden allesamt von ihm an Unternehmer aus seinem Umkreis vergeben. Er selbst war ja auch zu seinem Ableben 1938 der mit Abstand reichste Industrieunternehmer des Landes. Zugleich auch der größte Land und Nutztier Besitzer und Inhaber einer Bank.

Während seiner Lebens und Regierungszeit wurde keinerlei Kritik an ihm erlaubt, unter Androhung und Anwendung schwerster Strafen. Nachdem er verstorben ist, wurde eigens für Ihn ein weltweit wohl fast einmaliges Kritikschutzgesetz herausgebracht und er quasi als Heiliger in Schutz genommen. Ich nehme an, dass es in Nordkorea ein ähnliches Gesetz gibt für Kim Il Sung.

Wenn man heutzutage Atatürk kritisiert, bekommt man fast immer den Hinweis: „Die damaligen Zeiten waren halt so, es musste damals so sein unter den damaligen Umständen!“. Allerdings ist dieses Argument natürlich reichlich an den Haaren herbeigezogen. Es dient dazu, die damaligen Handlungen zu rationalisieren und in Schutz zu nehmen.

Jedoch könnte man mit dem gleichen schwachsinnigen Argument dann auch heute jede Handlung eines Machthabers mit dem Hinweis auf „besondere Umstände der aktuellen Gegebenheiten“ als rechtens verteidigen. Und sich bequem dahinter verstecken.

Heutzutage schreiben Menschen Sätze über Atatürk, die so beginnen: -In Sehnsucht ……. oder -Für die Ewigkeit …….. .

Ich frage mich wirklich, wonach diese Menschen genau Sehnsucht haben in Bezug auf Atatürk?

Die Sehnsucht nach Beschneidung jeglicher freiheitlicher Rechte? Das Abhandensein von Freiheit? Eine vollkommen unkontrollierte Regierung? Eine demokratisch nicht legitimierte Regierung? Vollständige Medienzensur a la Nordkorea? Die Justiz in der Hand eines Mannes? Die gesamte Opposition tot, verbannt oder im Knast?

Keine Ahnung wonach genau diese Menschen Sehnsucht haben. Allerdings sind Menschen ja auch seltsame Wesen….

Özden Ipek / Cenap Baydar von Karar Gazetesi.


Sollte auch mal erwähnt werden Blind durch die gegend Laufen ohne Wissen. Die Leute die Atatürk an Himmeln sind gemeint.
 
Die Sehnsucht nach Atatürk

Mustafa Kemal hat in der türkischen Geschichte zuerst als Militär eine bedeutende Rolle gespielt. Später hat er als Politiker die aktuelle Republik gegründet und damit der türkischen Geschichte seinen gewaltigen, einzigartigen Stempel aufgedrückt.

Er ist als geschichtliche Figur ohne Zweifel vor allem ein Politiker. Ein Parteichef.

Nachdem er die uneingeschränkte Macht 1923 errungen hatte, hat er die bereits im osmanischen Reich angefangenen Reformen des Komitees für Einheit und Fortschritt (Ittihat ve Terakki Firkasi) angewandt und fortgeführt. Er hat die bereits unter Selim III und Mahmut II angefangenen Modernisierungsversuche, den Westen nachzuahmen, zu kopieren, aufzuholen fortgeführt und massiv verstärkt.

Die gewaltigen Reformen konnten von ihm als Politiker durchgesetzt werden, WEIL er als einziger und allmächtiger Machthaber im neuen Staat über die unbegrenzten Möglichkeiten und die Chancen verfügte, all diese radikalen Reformen der Verwestlichung und Modernisierung auch knallhart durchzusetzen.

Unter Atatürks Reformen gab es jene, die bejubelt werden können und einige, die kritisiert werden können. So ist es in der Politik. Niemand hat 100%ige Zustimmung für seine Ideen und Handlungen, vor allem nicht für solche radikalen Disruptionen, wie er sie herbeigeführt hat.

Was aber noch mehr Anlass für Diskussionen gibt, ist DIE ART, wie er die neue Republik geführt und seine Macht benutzt hat.

Wie jeder Politiker hat seine Politik Anhänger und Gegner gehabt. Was Atatürk auszeichnet ist die Tatsache, dass er, nachdem er die absolute Macht für sich gesichert hatte, nichts und niemandem auch nur die klitzekleinste Chance gegeben hat, seiner Politik auch nur zu widersprechen.

Alle gegnerische Parteien hat er gnadenlos verfolgen und verbieten lassen. Sogar Stiftungen, die alternative Strategien zu seiner Politik hätten entwickeln können, hat er keinerlei Daseinsrecht eingeräumt und ebenfalls verboten. Von dieser rabiaten Verfolgung haben alle ihren Anteil abbekommen: Feministinnen, Liberale, Islamisten, Freimaurer, Demokraten und Kommunisten.

Die Medien und Pressefreiheit hat er komplett abgeschafft. Im Jahr 1925 hat er das Gesetz takrir-i sükun herausgebracht, welches ihm die alleinige Macht über die Medien gab. Mit diesem Gesetz hat er dann jede abweichende öffentliche Meinung, egal wie klein oder unbedeutend, verboten und keinerlei Kritik an seiner Politik zugelassen.

Die Demokratie wurde unter Atatürk sogar hinter osmanische Verhältnisse zurückgedreht. Nach seiner Machtergreifung (übrigens ebenfalls nicht demokratisch legitimiert) hat er niemals freie oder geheime Wahlen abhalten lassen. Was es unter seiner Herrschaft an Wahlen gab, kennen wir aktuell von Leuten wie Khaddafi, Saddam, Assad oder Ägyptens Sisi: Einige Pseudo-Wahlen wurden von Atatürk abgehalten, an denen er ohne Konkurrenz als ein Mann/eine Partei teilnahm und mit grotesken 99-100% „gewann“. Dafür ließ er sich dann abfeiern.

(Kleine Geschichtskunde: Die ersten anerkannt demokratischen Wahlen wurden im osmanischen Reich übrigens vier Jahre vor Atatürks Geburt abgehalten, 1877. Bevor die Atatürk-Republik gegründet wurde, gab es weitere freie und demokratische Wahlen in den Jahren 1908, 1912, 1914, 1919 und 1920.)

Obwohl er die gesamte Staatsmacht in den Händen hielt, hat er sich niemals während seiner Regierungszeit getraut, demokratisch freie Wahlen abzuhalten. Damit meine ich mehrere Parteien, die frei ihre angestrebte Politik dem Wahlvolk unterbreiten, mit ähnlichen Voraussetzungen und gleichen Rechten. Er hat zeitlebens sogar die Parlamentarier selbst handverlesen und ausgesucht. Auch in seiner eigenen Partei CHP hat er keinerlei abweichende Meinung zugelassen oder gar demokratische Strukturen erlaubt.

Während seiner Regierungszeit hat er das Land nur mit eiserner Faust geführt. Er hat weder eine unabhängige Justiz erlaubt noch in irgendeiner Weise eine Gewaltenteilung der Macht zugelassen. Es gab unter ihm auch keinerlei Kontrollmechanismen seiner Machtausübung durch irgendeine Institution, sei es staatlich oder nicht.

Ihm war zeitlebens jede Opposition jedweder Art verhasst. Seine politischen Gegner hat er allesamt gnadenlos beseitigen lassen (das ist wörtlich gemeint, also Mord und Totschlag), in die Verbannung geschickt oder ins Gefängnis werfen lassen.
Unter diesen Menschen sind auch bekannte ehemalige Freunde, Kriegskameraden und politische Weggefährten wie Ali Şükrü Bey, Hüseyin Avni Bey, Mehmet Akif Ersoy, Kazım Karabekir, Halide Edip Adıvar, Ziya Hurşit Bey, İsmail Canbulat.

Für staatliche Projekte gab es mit ihm keinerlei transparente Projektvergaben. Diese wurden allesamt von ihm an Unternehmer aus seinem Umkreis vergeben. Er selbst war ja auch zu seinem Ableben 1938 der mit Abstand reichste Industrieunternehmer des Landes. Zugleich auch der größte Land und Nutztier Besitzer und Inhaber einer Bank.

Während seiner Lebens und Regierungszeit wurde keinerlei Kritik an ihm erlaubt, unter Androhung und Anwendung schwerster Strafen. Nachdem er verstorben ist, wurde eigens für Ihn ein weltweit wohl fast einmaliges Kritikschutzgesetz herausgebracht und er quasi als Heiliger in Schutz genommen. Ich nehme an, dass es in Nordkorea ein ähnliches Gesetz gibt für Kim Il Sung.

Wenn man heutzutage Atatürk kritisiert, bekommt man fast immer den Hinweis: „Die damaligen Zeiten waren halt so, es musste damals so sein unter den damaligen Umständen!“. Allerdings ist dieses Argument natürlich reichlich an den Haaren herbeigezogen. Es dient dazu, die damaligen Handlungen zu rationalisieren und in Schutz zu nehmen.

Jedoch könnte man mit dem gleichen schwachsinnigen Argument dann auch heute jede Handlung eines Machthabers mit dem Hinweis auf „besondere Umstände der aktuellen Gegebenheiten“ als rechtens verteidigen. Und sich bequem dahinter verstecken.

Heutzutage schreiben Menschen Sätze über Atatürk, die so beginnen: -In Sehnsucht ……. oder -Für die Ewigkeit …….. .

Ich frage mich wirklich, wonach diese Menschen genau Sehnsucht haben in Bezug auf Atatürk?

Die Sehnsucht nach Beschneidung jeglicher freiheitlicher Rechte? Das Abhandensein von Freiheit? Eine vollkommen unkontrollierte Regierung? Eine demokratisch nicht legitimierte Regierung? Vollständige Medienzensur a la Nordkorea? Die Justiz in der Hand eines Mannes? Die gesamte Opposition tot, verbannt oder im Knast?

Keine Ahnung wonach genau diese Menschen Sehnsucht haben. Allerdings sind Menschen ja auch seltsame Wesen….

Özden Ipek / Cenap Baydar von Karar Gazetesi.


Sollte auch mal erwähnt werden Blind durch die gegend Laufen ohne Wissen. Die Leute die Atatürk an Himmeln sind gemeint.
Özden Ipek……alter, wie der auf Atatürk scheisst. Regt sich über die Art von ihm auf, zählt Punkte auf die eher auf erdi treffen.:-D
Hab mal den Özden Ipek mal gegoogelt was der sonst so schreibt :haha:

Kein Wunder, dass du so dumm bist.
 
Die Sehnsucht nach Atatürk

Mustafa Kemal hat in der türkischen Geschichte zuerst als Militär eine bedeutende Rolle gespielt. Später hat er als Politiker die aktuelle Republik gegründet und damit der türkischen Geschichte seinen gewaltigen, einzigartigen Stempel aufgedrückt.

Er ist als geschichtliche Figur ohne Zweifel vor allem ein Politiker. Ein Parteichef.

Nachdem er die uneingeschränkte Macht 1923 errungen hatte, hat er die bereits im osmanischen Reich angefangenen Reformen des Komitees für Einheit und Fortschritt (Ittihat ve Terakki Firkasi) angewandt und fortgeführt. Er hat die bereits unter Selim III und Mahmut II angefangenen Modernisierungsversuche, den Westen nachzuahmen, zu kopieren, aufzuholen fortgeführt und massiv verstärkt.

Die gewaltigen Reformen konnten von ihm als Politiker durchgesetzt werden, WEIL er als einziger und allmächtiger Machthaber im neuen Staat über die unbegrenzten Möglichkeiten und die Chancen verfügte, all diese radikalen Reformen der Verwestlichung und Modernisierung auch knallhart durchzusetzen.

Unter Atatürks Reformen gab es jene, die bejubelt werden können und einige, die kritisiert werden können. So ist es in der Politik. Niemand hat 100%ige Zustimmung für seine Ideen und Handlungen, vor allem nicht für solche radikalen Disruptionen, wie er sie herbeigeführt hat.

Was aber noch mehr Anlass für Diskussionen gibt, ist DIE ART, wie er die neue Republik geführt und seine Macht benutzt hat.

Wie jeder Politiker hat seine Politik Anhänger und Gegner gehabt. Was Atatürk auszeichnet ist die Tatsache, dass er, nachdem er die absolute Macht für sich gesichert hatte, nichts und niemandem auch nur die klitzekleinste Chance gegeben hat, seiner Politik auch nur zu widersprechen.

Alle gegnerische Parteien hat er gnadenlos verfolgen und verbieten lassen. Sogar Stiftungen, die alternative Strategien zu seiner Politik hätten entwickeln können, hat er keinerlei Daseinsrecht eingeräumt und ebenfalls verboten. Von dieser rabiaten Verfolgung haben alle ihren Anteil abbekommen: Feministinnen, Liberale, Islamisten, Freimaurer, Demokraten und Kommunisten.

Die Medien und Pressefreiheit hat er komplett abgeschafft. Im Jahr 1925 hat er das Gesetz takrir-i sükun herausgebracht, welches ihm die alleinige Macht über die Medien gab. Mit diesem Gesetz hat er dann jede abweichende öffentliche Meinung, egal wie klein oder unbedeutend, verboten und keinerlei Kritik an seiner Politik zugelassen.

Die Demokratie wurde unter Atatürk sogar hinter osmanische Verhältnisse zurückgedreht. Nach seiner Machtergreifung (übrigens ebenfalls nicht demokratisch legitimiert) hat er niemals freie oder geheime Wahlen abhalten lassen. Was es unter seiner Herrschaft an Wahlen gab, kennen wir aktuell von Leuten wie Khaddafi, Saddam, Assad oder Ägyptens Sisi: Einige Pseudo-Wahlen wurden von Atatürk abgehalten, an denen er ohne Konkurrenz als ein Mann/eine Partei teilnahm und mit grotesken 99-100% „gewann“. Dafür ließ er sich dann abfeiern.

(Kleine Geschichtskunde: Die ersten anerkannt demokratischen Wahlen wurden im osmanischen Reich übrigens vier Jahre vor Atatürks Geburt abgehalten, 1877. Bevor die Atatürk-Republik gegründet wurde, gab es weitere freie und demokratische Wahlen in den Jahren 1908, 1912, 1914, 1919 und 1920.)

Obwohl er die gesamte Staatsmacht in den Händen hielt, hat er sich niemals während seiner Regierungszeit getraut, demokratisch freie Wahlen abzuhalten. Damit meine ich mehrere Parteien, die frei ihre angestrebte Politik dem Wahlvolk unterbreiten, mit ähnlichen Voraussetzungen und gleichen Rechten. Er hat zeitlebens sogar die Parlamentarier selbst handverlesen und ausgesucht. Auch in seiner eigenen Partei CHP hat er keinerlei abweichende Meinung zugelassen oder gar demokratische Strukturen erlaubt.

Während seiner Regierungszeit hat er das Land nur mit eiserner Faust geführt. Er hat weder eine unabhängige Justiz erlaubt noch in irgendeiner Weise eine Gewaltenteilung der Macht zugelassen. Es gab unter ihm auch keinerlei Kontrollmechanismen seiner Machtausübung durch irgendeine Institution, sei es staatlich oder nicht.

Ihm war zeitlebens jede Opposition jedweder Art verhasst. Seine politischen Gegner hat er allesamt gnadenlos beseitigen lassen (das ist wörtlich gemeint, also Mord und Totschlag), in die Verbannung geschickt oder ins Gefängnis werfen lassen.
Unter diesen Menschen sind auch bekannte ehemalige Freunde, Kriegskameraden und politische Weggefährten wie Ali Şükrü Bey, Hüseyin Avni Bey, Mehmet Akif Ersoy, Kazım Karabekir, Halide Edip Adıvar, Ziya Hurşit Bey, İsmail Canbulat.

Für staatliche Projekte gab es mit ihm keinerlei transparente Projektvergaben. Diese wurden allesamt von ihm an Unternehmer aus seinem Umkreis vergeben. Er selbst war ja auch zu seinem Ableben 1938 der mit Abstand reichste Industrieunternehmer des Landes. Zugleich auch der größte Land und Nutztier Besitzer und Inhaber einer Bank.

Während seiner Lebens und Regierungszeit wurde keinerlei Kritik an ihm erlaubt, unter Androhung und Anwendung schwerster Strafen. Nachdem er verstorben ist, wurde eigens für Ihn ein weltweit wohl fast einmaliges Kritikschutzgesetz herausgebracht und er quasi als Heiliger in Schutz genommen. Ich nehme an, dass es in Nordkorea ein ähnliches Gesetz gibt für Kim Il Sung.

Wenn man heutzutage Atatürk kritisiert, bekommt man fast immer den Hinweis: „Die damaligen Zeiten waren halt so, es musste damals so sein unter den damaligen Umständen!“. Allerdings ist dieses Argument natürlich reichlich an den Haaren herbeigezogen. Es dient dazu, die damaligen Handlungen zu rationalisieren und in Schutz zu nehmen.

Jedoch könnte man mit dem gleichen schwachsinnigen Argument dann auch heute jede Handlung eines Machthabers mit dem Hinweis auf „besondere Umstände der aktuellen Gegebenheiten“ als rechtens verteidigen. Und sich bequem dahinter verstecken.

Heutzutage schreiben Menschen Sätze über Atatürk, die so beginnen: -In Sehnsucht ……. oder -Für die Ewigkeit …….. .

Ich frage mich wirklich, wonach diese Menschen genau Sehnsucht haben in Bezug auf Atatürk?

Die Sehnsucht nach Beschneidung jeglicher freiheitlicher Rechte? Das Abhandensein von Freiheit? Eine vollkommen unkontrollierte Regierung? Eine demokratisch nicht legitimierte Regierung? Vollständige Medienzensur a la Nordkorea? Die Justiz in der Hand eines Mannes? Die gesamte Opposition tot, verbannt oder im Knast?

Keine Ahnung wonach genau diese Menschen Sehnsucht haben. Allerdings sind Menschen ja auch seltsame Wesen….

Özden Ipek / Cenap Baydar von Karar Gazetesi.


Sollte auch mal erwähnt werden Blind durch die gegend Laufen ohne Wissen. Die Leute die Atatürk an Himmeln sind gemeint.

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