Im Nachhinein ist der Jammer immer groß.
Nach dem Tod einer abgewiesenen Patientin fordert die Politik Aufklärung
Eine Mühlviertlerin mit einem Riss in ihrer Hauptschlagader konnte wegen mangelnder Kapazitäten nicht rechtzeitig operiert werden und verstarb – was ist passiert?
Dieser Fall löste am Wochenende hohe Wellen aus – bis in die Bundespolitik. Wie die Kronen Zeitung am Sonntag zuerst berichtete, verstarb vor knapp zwei Wochen eine 55-jährige Mühlviertlerin, weil ein Riss in ihrer Hauptschlagader nicht rechtzeitig behandelt werden konnte. DER STANDARD fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fall zusammen.
Frage: Was ist genau passiert?
Antwort: Wegen starker Schmerzen in der Brust suchte die zweifache Mutter an einem Dienstagabend die Notaufnahme im Spital im oberösterreichischen Rohrbach auf. Laut Krone wurde eine Aortendissektion, ein Riss in der Hauptschlagader, diagnostiziert. Doch eine lebensrettende Operation konnte nicht rechtzeitig durchgeführt werden. Unter anderem lehnte das Kepler-Universitäts-Klinikum in Linz die Patientin wegen mangelnder Kapazitäten ab; dasselbe sei in anderen Spitälern passiert. Rund drei Stunden nachdem die Patientin in die Ambulanz gekommen war, verlor sie das Bewusstsein. Eine weitere Stunde später war sie tot.
Frage: Warum konnte so eine lebensrettende Operation nicht durchgeführt werden?
Antwort: In der Landeshauptstadt Linz war das nicht möglich, da dort "zu diesem Zeitpunkt gerade ein anderer Notfall operiert worden" sei. So berichten es die Oberösterreichischen Nachrichten unter Berufung auf Andreas Zierer, den Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie: "Eine zweite Mannschaft aufzustellen, war unmöglich", wird er in dem Bericht zitiert.
Im Spital Wels-Grieskirchen waren demnach alle Intensivbetten belegt – und so eines wird nach der Operation sofort gebraucht. Auch andere Spitäler im Umfeld – selbst im deutschen Passau – hätten die Patientin abgewiesen. Und laut Angaben aus der Uniklinik in Salzburg wurde man dort zwar kontaktiert "und hätte die Patientin auch aufgenommen", wie das ORF-Landesstudio Oberösterreich berichtet: "Zu diesem Zeitpunkt sei die Frau aber nicht mehr transportfähig gewesen."
www.derstandard.at
Nach dem Tod einer abgewiesenen Patientin fordert die Politik Aufklärung
Eine Mühlviertlerin mit einem Riss in ihrer Hauptschlagader konnte wegen mangelnder Kapazitäten nicht rechtzeitig operiert werden und verstarb – was ist passiert?
Dieser Fall löste am Wochenende hohe Wellen aus – bis in die Bundespolitik. Wie die Kronen Zeitung am Sonntag zuerst berichtete, verstarb vor knapp zwei Wochen eine 55-jährige Mühlviertlerin, weil ein Riss in ihrer Hauptschlagader nicht rechtzeitig behandelt werden konnte. DER STANDARD fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fall zusammen.
Frage: Was ist genau passiert?
Antwort: Wegen starker Schmerzen in der Brust suchte die zweifache Mutter an einem Dienstagabend die Notaufnahme im Spital im oberösterreichischen Rohrbach auf. Laut Krone wurde eine Aortendissektion, ein Riss in der Hauptschlagader, diagnostiziert. Doch eine lebensrettende Operation konnte nicht rechtzeitig durchgeführt werden. Unter anderem lehnte das Kepler-Universitäts-Klinikum in Linz die Patientin wegen mangelnder Kapazitäten ab; dasselbe sei in anderen Spitälern passiert. Rund drei Stunden nachdem die Patientin in die Ambulanz gekommen war, verlor sie das Bewusstsein. Eine weitere Stunde später war sie tot.
Frage: Warum konnte so eine lebensrettende Operation nicht durchgeführt werden?
Antwort: In der Landeshauptstadt Linz war das nicht möglich, da dort "zu diesem Zeitpunkt gerade ein anderer Notfall operiert worden" sei. So berichten es die Oberösterreichischen Nachrichten unter Berufung auf Andreas Zierer, den Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie: "Eine zweite Mannschaft aufzustellen, war unmöglich", wird er in dem Bericht zitiert.
Im Spital Wels-Grieskirchen waren demnach alle Intensivbetten belegt – und so eines wird nach der Operation sofort gebraucht. Auch andere Spitäler im Umfeld – selbst im deutschen Passau – hätten die Patientin abgewiesen. Und laut Angaben aus der Uniklinik in Salzburg wurde man dort zwar kontaktiert "und hätte die Patientin auch aufgenommen", wie das ORF-Landesstudio Oberösterreich berichtet: "Zu diesem Zeitpunkt sei die Frau aber nicht mehr transportfähig gewesen."
Nach dem Tod einer abgewiesenen Patientin fordert die Politik Aufklärung
Eine Mühlviertlerin mit einem Riss in ihrer Hauptschlagader konnte wegen mangelnder Kapazitäten nicht rechtzeitig operiert werden und verstarb – was ist passiert?