was macht es denn aus „uns“? Dir scheint es nicht gut zu tun aber warum pauschalisierst du so plump. Twitter bietet weit mehr und auch die sozialen Medien haben die Welt eher besser als schlechter gemacht. Es ist nun einiges sichtbarer als früher aber das gehört eben auch zur Realität
Mit „uns“ meine ich einen Großteil der Gesellschaft in der wir leben, also alle Menschen, die diese Medien nutzen. In sehr eingeschränktem Maß auch mich.
Viele, vor allem jugendliche Menschen, vertreiben einen Großteil ihrer Freizeit auf Social-Media Plattformen. Neben (wenigen) positiven Auswirkungen zeichnen sich hingegen deutlich negative Auswirkungen ab.
Laut einer unten verlinkten Studie geben vier von fünf StudienteilnehmerInnen an, dass soziale Medien ihre Ängste verstärken. Die Untersuchung zeigte, dass starke Social Media-Nutzer, welche sich mehr als zwei Stunden pro Tag darin aufhalten, häufiger von einer schlechten psychischen Verfassung berichten. Dies liege gemäss den Autoren primär daran, dass sie negative Gefühle entwickeln, wenn sie Bilder von Freunden sehen, die sich beispielsweise im Urlaub aufhalten, während unsereins arbeitet.
Bereits die reine Nutzung sozialer Medien – also noch völlig abgesehen von den Inhalten - hat Auswirkungen auf den Schlaf. Die Nutzer liegen mit dem Laptop oder dem Handy im Bett, welche blaues Licht ausstrahlen. Dies unterdrückt die Melatonin-Produktion, welche entscheidend für das Einschlafen ist. Viele geben an, dass sie nachts häufig aufwachen, um ihre Nachrichten in den sozialen Medien zu checken. Kennt das wer?
Die verschiedenen Plattformen der sozialen Medien geben Nutzern die Möglichkeit, Einblicke aus ihrem Leben mit anderen Nutzern zu teilen und gleichzeitig auf dem „neusten Stand“ zu sein, was das Leben der anderen betrifft. Die konstanten Updates aus dem Leben der anderen Nutzer können jedoch auch dazu führen, dass ein ständiger Vergleich mit dem Leben der anderen Nutzer entsteht. Dies führt nicht selten zu vermehrten Selbstzweifeln, Unsicherheit, was das eigene Körperbild betrifft, sowie Angstgefühlen und einem geringeren Selbstwertgefühl. Täglich hier im Forum zu beobachten.
Durch die „soziale“ Medien wurden die Kontaktmöglichkeiten immer häufiger – und damit verbunden stiegen dementsprechend die Möglichkeiten zum Mobbing. Je nach Befragung geben bis zu sieben von zehn Jugendlichen an, schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden zu sein. Mobbing-Opfer neigen zu Depressionen, Angstzuständen, Vereinsamung und Essstörungen. Cyber-Mobbing kann dabei verschiedene Formen annehmen – negative Kommentare zu Posts, Beleidigungen über persönliche Nachrichten oder das Verbreiten von Bildern, welche das Mobbing-Opfer in einer kompromittierenden Situation zeigen. Obwohl es in sozialen Medien die Möglichkeit gibt, unangemessene Beiträge zu melden, reagieren nach Ansicht der Jugendlichen die Unternehmen kaum darauf. Auch das ist in diesem (und anderen) Forum nicht unbekannt.
Eigentlich könnte man noch stundenlang argumentieren, wogegen die Vorteile schnell abgehakt wären.
Wenn Du etwas Zeit hast, dann kannst Du Dich hier ein wenig schlau machen:
https://www.rsph.org.uk/uploads/assets/uploaded/d125b27c-0b62-41c5-a2c0155a8887cd01.pdf
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, diesen Ungeist und die Fehlentwicklung der Kommunikation in eine bessere Richtung lenken zu können. Persönlich werde ich diesen Medien jedoch nie den Stellenwert einräumen, den sie selbst gerne hätten - oder andere Menschen für so unglaublich wichtig halten.