[h=1]Trainerlegende bringt Fußball zu deutschen KFOR-Soldaten[/h] Prizren, 26.09.2013.
Er hat sie alle gehabt: Von Saarbrücken, über Bremen, Dortmund, Bielefeld, München, Berlin und sogar Griechenland. „König Otto“, Otto Rehhagel, ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballtrainer Deutschlands und Europas. Doch nun trainierte er in den letzten Tagen keine Profis sondern die Fußballauswahl des 35. deutschen Einsatzkontingentes KFOR. Für die Fußballer in Uniform war das eine besondere Lehrstunde - Training mit einer Fußballer- und Meisterlegende. Für den Erfolgstrainer selbst war es ein Treffen, mit Soldaten, die ihren Job und ihre Verantwortung ernst nehmen und Außergewöhnliches leisten.
Otto Rehhagel im KFOR-Einsatz - das konnten die Soldaten gar nicht glauben, erst als er tatsächlich bei ihnen im Feldlager in Prizren stand. Dort wurde er vom deutschen Kommandeur, Oberst Hartwig Stork, begrüßt. Doch Otto Rehhagel gibt es nicht ohne Fußball und so ging es direkt zum Treffen und einer ersten Trainingseinheit mit der Fußball AG. Es wurden Pässe, Dribbeln und Ballannahme geübt - Otto Rehhagel war in seinem Element.
Trainer unter sich (Quelle: Bundeswehr/Uwe V.)
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Highlight war aber auch das Spiel Schalke gegen Bayern, welches die Trainerlegende gemeinsam mit den deutschen Soldaten in der Betreuungseinrichtung „Oase“ sah. „Wo das meiste Geld ist, da sind die besten Spieler und das ist beim FC Bayern“, bewertete Otto Rehhagel das Spiel nach dem Abpfiff.
[h=2]Das Runde muss ins Eckige[/h]
Handshake mit dem Präsidenten von „FC Pristina“, Remzi Ejupi. (Quelle: Bundeswehr/Uwe V.)
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Am frühen Sonntagnachmittag stand das fußballerische Können der KFOR-Soldaten auf dem Prüfstand. Um 14:00 Uhr pfiff die österreichische KFOR-Soldatin Katharina K. das Spiel gegen kosovarischen Zweitligisten „KF Liria“ an. Medienvertreter und Sportbegeisterte aus allen Teilen des Landes wollten den deutschen Startrainer live sehen und begrüßen. Unter ihnen Fadil Vokrri, der Präsident des kosovarischen Fußballverbandes, ebenso der Präsident von „KF Liria“, Masar Shala, und der Präsident des „FC Pristina“, Remzi Ejupi. Der Präsident von „KF Liria“ betonte, wie sehr der Besuch eines so hochrangigen Sportbotschafters Motivation für die einheimischen Fußballer sei: „Unsere Spieler erhalten nicht oft eine solche Chance“.
Aber auch Vertreter der Stadtverwaltung Prizren begrüßten den deutschen Ehrengast und beschenkten ihn mit traditionellen Andenken. Otto Rehhagel freute sich darüber sehr: „Vielen Dank für den herzlichen Empfang und ich wünsche Ihnen alles Gute. Alles Gute auch für ihre Zukunft“.
[h=2]„Ihr wart besser!“[/h]
Otto Rehhagel in seinem Element - er gibt die taktische Marschroute vor (Quelle: Bundeswehr/Uwe V.)
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Trotz all der guten Vorbereitung der deutschen Kicker mit ihrem Trainer, Otto Rehhagel, konnten sie sich nicht lange gegen das erste Tor wehren. Und bereits vor dem Halbzeitpfiff führte die überlegene kosovarische Mannschaft mit zwei Toren.
Doch unter den Augen von Oberst Stork und zahlreichen Zuschauern erkämpfte sich die KFOR-Auswahl in der 2. Halbzeit ein hochverdientes 3:3 Endergebnis. Dieses Unentschieden gegen „KF Liria“ war ein riesiger Erfolg.
„Ihr wart besser. Wir haben uns mehr bemüht und deswegen konnten wir auch drei Tore schießen. Ihr wart auch technisch besser“, sagte Otto Rehhagel nach dem Spiel zu seinen Jungs.
Otto Rehhagel gibt fleißig Autogramme. (Quelle: Bundeswehr/Uwe V.)
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Nach dem Spiel verteilte Otto Rehhagel handsignierte Bälle und Autogrammkarten an Kinder und Besucher und posierte für unzählige Fotos mit seinen kosovarischen Fans.
Im Norden des Kosovos besuchte die Trainerlegende die deutschen Soldaten, die im „Camp Cabra“ stationiert sind. In dem kleinen Zeltlager ist zurzeit die deutsche Einsatzkompanie stationiert, die von dort aus Patrouillenfahrten durch das Zupin-Potok-Tal durchführt. Und auch hier ging es, etwa beim gemeinsamen Epa-Essen (Einmannpackung – Einsatzverpflegung), fast ausschließlich um Fußball. Der Trainer erzählte aus seinem Fußballleben, inklusive einiger Anekdoten. Im Gegenzug wollte er von den Soldaten wissen, wie es ihnen, fern ab der Heimat und immer bewaffnet, geht, wie sie ihren Alltag organisieren.
[h=2]Epa und Kaffee[/h]
Zum Abschied ins Cafè (Quelle: Bundeswehr/Uwe V.)
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Zurück in Prizren beendete Otto Rehhagel seine Zeit bei den Einsatzsoldaten mit einem Besuch der Altstadt. Gemeinsam mit Oberst Stork, dem Kommandeur des 35. deutschen Einsatzkontingents, trank Rehhagel einen Kaffee. Er zeigte sich von Prizren selbst sehr beeindruckt: „Die Stadt ist schön und wäre gut auch für Tourismus“.
Für alle Beteiligten, Soldaten, Fußballfans und nicht zuletzt für die Trainerlegende Rehhagel selbst, waren die Tage einzigartig und sicherlich unvergesslich. Und neben all den fußballerischen Momenten war Otto Rehhagel am meisten von den Soldaten selbst beeindruckt, welche: „alle einen tollen Job machen und jeden Respekt verdienen“.
Trainerlegende bringt Fußball zu deutschen KFOR-Soldaten