Dissention
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Die Ukraine hatte vor kurzem ihre eigene autokephale orthodoxe Kirche gegründet, sich sozusagen unabhängig gemacht. Die Ukrainer waren zuvor meistens bei der russisch-orthodoxen Kirche untergebracht, ähnlich wie das Territorium der Ukraine im Sinne administrativer Grenzen ihr angehört hat. Auch weil die Kirche der Russen dem russischen Staat untersteht, den russischen Nationalismus wie auch die Expansionspolitik Russlands unterstützt, so wurden russische Soldaten vor dem Einsatz auf ukrainischem Hoheitsgebiet von russischen Priestern gesegnet, sahen sich die Ukrainer genötigt, sich kirchlich abzuspalten. Diese Entscheidung ist äußerst umstritten, wie man sich denken kann. Gleichzeitig tragen die Kirchen Russlands und Griechenlands einen Machtkampf aus. Die Russen erheben Anspruch auf eine Führungsrolle innerhalb der orthodoxen Welt: sie sind flächenmäßig und auch an der Einwohnerzahl gemessen das größte christlich-orthodoxe Land der Welt. Die Griechen kommen mit ihrem Totschlagargument, nämlich der Geschichte.
Die albanisch-orthodoxe Kirche hat sich nun entschieden, diese Abspaltung nicht anzuerkennen. Damit macht man munter das, was man seit der Neugründung nach dem Fall des Kommunismus gemacht hat: Den Kirchen Serbiens, Russland und Griechenlands munter den Eichelkäse ablecken. Unsere albanisch-orthodoxe Kirche handelt nicht im Sinne albanischer Interessen, sondern orthodox-christlicher Interessen. Für die orthodoxen Priester Serbiens und Griechenlands, für die wir einfach nur Ungläubige und Schlachtgut sind. "Anführer" der alb.ort. Kirche ist ein Grieche, ein netter alter Mann, der sich selbst ganz bescheiden Anastasios von Albanien nennt.. Dieser Kerl hat so oft versucht, Unfrieden zwischen albanischen Christen und Muslimen zu stiften. Immer wieder bezeichnet er uns Albaner aus Kosove und Illirida als Türken, eine Bezeichnung, die in den Augen dieser Leute die schwerste Beleidigung darstellt. Gefallene griechische Soldaten im Zweiten Weltkrieg werden von der sogenannten alb.ort. Kirche heiliggesprochen. Kein Problem. Aber habt ihr schon mal einen albanisch-orthodoxen Priester auf einer Gedenkfeier für oder in Prekaz, Likoshan, Lubeniq, Studime, Krusha, Izbice oder Meja gesehen? Ich nicht.
Dass deren Priester, Bischöfe etc. sich selbst und alles, was sie machen und sagen, jeweils als heilig bezeichnen und segnen, sagt viel über diese Leute aus. Dass die albanisch-orthodoxe Kirche sich über drei Jahrzehnte kein bisschen von der griechischen emanzipiert hat, lässt darauf schließen, dass der Wille bei einer Mehrheit nicht vorhanden war. Eine Kirche, die ausschließlich gegen albanische Interessen handelt, braucht sich auch nicht so zu nennen.
Du weisst schon, dass die griechisch-orthodoxe Kirche mit diesem Ukraine Thema per se nichts zu tun hat, sondern hier Konstantinopel und Moskau dieses Thema untereinander ausfechten?
Die albanische Orthodoxie handelt übrigens sehr wohl im eigenen Interesse, denn diese haben eine realistische Perspektive als Kirche anerkannt zu werden, zur Zeit sind sie ja der griechisch-orthodoxen Kirche unterstellt, daher benötigt es zunächst mal deren Zustimmung.
Im Kosovo hat die albanisch-orthodoxe Kirche nichts verloren, denn der KS untersteht der serbisch-orthodoxen Kirche.