Poliorketes
Kellerkind
EU will Förder-Milliarden von Ost- nach Südeuropa umschichten
EU will Förder-Milliarden von Ost- nach Südeuropa umschichten
| Veröffentlicht: 23.04.18 09:20 Uhr
Die EU will Milliarden von Fördergeldern aus Osteuropa abziehen und diese in Italien, Griechenland und Frankreich einsetzen.
Die EU plant, Fördergelder in Höhe von mehreren Milliarden Euro aus Mittel- und Osteuropa abzuziehen und nach Südeuropa umzuschichten. Das berichtet die Financial Times. Genaue Details der Reformen werden noch hinter den Kulissen verhandelt. Aber Diplomaten und Beamte erwarten laut FT, dass das Ergebnis eine Umleitung von Geldern aus Polen, der Tschechischen Republik und den baltischen Staaten in südliche Staaten wie Italien, Spanien, Griechenland und sogar einige Regionen Frankreichs bedeuten könnte. Italien und Griechenland hatten im zuletzte 2013 vereinbarten Budget Einbußen von bis zu 30 Prozent hinnehmen müssen.
Gelder sollen aus Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik abgezogen und für die von der Finanzkrise betroffenen Länder wie Spanien und Griechenland verwendet werden. Die Reformen sind einer der umstrittensten Teile des EU-Haushalts 2021-2027, der im nächsten Monat vorgestellt wird. Sie stellen laut FT eine dramatische Neugestaltung der Kohäsionspolitik der EU dar. Insgesamt stehen bei diesen Fonds 350 Milliarden Euro zur Verügung, die weniger entwickelte Teile der EU unterstützen sollen. Die EU will die Praxis beenden, Kohäsionsgelder fast ausschließlich auf der Basis des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf zu verteilen und die Verteilung durch viel breiter gefasste Kriterien zu ersetzen, die Bereiche wie Jugendarbeitslosigkeit, Bildung und Umwelt bis hin zu Migration und Innovation abdecken sollen.