J
Jezersko
Guest
So ein Ewiggestriger - wie du - kapiert halt nicht, dass sich die große Mehrheit der Deutschen dafür in Grund und Boden schämen, dass du sie mit dir und deiner kranken Ideologie in Verbindung bringst oder gar vereinnahmst. Das ist mit "Die Sieger schreiben immer Geschichte" gemeint.
Alles, was an den Deutschen in diesem Zusammenhang geradezu vorbildlich ist (vergleichsweise sogar weltweit), ziehst du durch den Dreck.
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Ich habe nicht bloß dich gemeint, sondern auch den Hercegovac, der sich in Split auskennt , aber auch andere sowie Abwesende, die sich aus diesem Grund jetzt nicht wehren können.
Jeder von uns ist der geworden, der er heute ist, aufgrund der persönlichen Geschichte. Und natürlich habe auch ich gewisse Präferenzen - dazu zählen aber bei mir weder die Cetniks noch die Ujos. Der Unterschied (zu den Cetniks) oder auch das tragische an der kroatischen Geschichte ist, dass es tatsächlich schwieig ist, sich auf jemanden anderen als Pavelic berufen zu können, wenn es um die Frage der Unabhängigkeit Kroatiens geht. Aber auch er war Bosnier. Und auch in seinem Fall war es die Diaspora, wo er viel Unterstützung bekommen hat.
Ich habe auch noch nie etwas von Kollektivschuld oder gar Erbschuld gehalten. Ich möchte auch dir nicht unterstellen, nur weil du Diaspora bist, dass du so einen Müll unterstützen würdest.
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Seit bald drei Jahrzehnten ist SFRJ untergegangen. Tito lediglich darauf zu reduzieren, dass es zu Kriegsverbrechen nach dem Ende des WK II kam, ist aber genauso falsch, wie diese Verbrechen unter den Teppich zu kehren. Ich weiß aber nicht, wer das unter den Teppich kehrt, denn seit dem Ende von SFRJ wird doch unisono genau das in allen ehemaligen Republiken gemacht, nämlich auf Tito zu spucken. Mir ist die Weinerlichkeit wirklich nicht nachvollziehbar. Tito-bashing ist überall geradezu zum Volkssport geworden. Auch hier im Forum ist das so.
Daro, ich mag dich, egal welche Ansichten du hast. Es ist nicht so, dass ich das nicht aushalte. Und ich gebe dir auch darin völlig recht, dass man darüber reden können muss, ohne sofort als Ujo abgestempelt zu werden. Ich habe es ja eh auch schon geschrieben, dass jeder so wird, wie er ist, aufgrund seiner eigenen Geschichte.
Umgekehrt ist es aber auch so, dass man die guten Seiten von Tito anmerken darf, ohne dass man sofort aufgetischt bekommt, man würde seine Verbrechen leugnen. Kein normaler Mensch macht das. (Und ich unterstelle auch dir nicht, dass du die Verbrechen der Ujos leugnest.) Ich glaube aber auch nicht, dass man es bei Tito gegeneinander aufrechnen kann. Es gehört halt beides zusammen. So wie es war. Es nervt halt, wenn manche so tun, als ob Tito Stalin gewesen wäre. Fair sein in Zusammenhang mit Tito bedeutet auch, anzuerkennen, welcher Kraftakt das war, aus einem Entwicklungsland mit solchen Gegensätzen, Nord-Südgefälle, mehrheitlich Analphabeten etc. in die Moderne aufzubrechen. Es war ein Versuch, den Rückstand aufzuholen, die Gesellschaft voranzubringen und auch zu industrialisieren. Bis in die 60er hinein hatte YU ein sagenhaftes Wirtschaftswachstum.
Es ist sich halt nicht für alle ausgegangen - das wissen wir auch, sonst wären wir alle nicht da, wo wir sind.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass nur die negativen Dinge aus den Ex-Ju-Zeiten erhalten geblieben, während die positiven völlig verschwunden sind. Was auch immer seither als Fortschritt - auch unter Anstrengung - vollzogen worden ist, erscheint mir wie ein Schritt nach vor, zwei Schritte zurück....zB jeder Meter Autobahn ist sowieso fremdfinanziert und das zahlen die Menschen dort, die immer weniger haben, damit, dass sie noch weniger haben werden, weil die Kredite bzw. die Zinsen alles auffressen. Wie soll man ihnen dann verübeln, wenn sie Yu- oder Tito-Nostalgisch werden - da hatten sie zumindest eine sehr gute medizinische Versorgung, die Kinder eine Ausbildung etc. und das sind genau die Dinge, die für jeden Menschen zählen (das ist ja auch das "Geheimnis" von Putin oder Erdogan....ERdogan hat zB das Gesundheitssystem in der Türkei verbessert, Orban hat einfach so die Rückzahlung der Schweizer Franken Kredite verweigert, sonst wären viele ohne ihre Häuser geblieben). Aber die IWF-Logik zwingt genau in diesem Sektor zu sparen: Staatsausgaben = Bildung, Gesundheit und Sozialleistungen.
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https://www.tportal.hr/kultura/clan...o-je-jedinstven-lider-veci-od-zivota-20170504
(Aus Gründen der Übersichtlichkeit gekürzt zitiert. Ich bitte um Entschuldigung.)
Ich bin beeindruckt, ehrlich gesagt fast sprachlos! Eine junge Frau und Mutter setzt sich einfach hin und schreibt einen Aufsatz, welcher jeder angesehenen Person in der Öffentlichkeit, jedem renommierten Politologen oder Geschichtsprofessor zur Ehre gereichen würde.
Die Welt könnte viel besser sein, gäbe es nur ein paar Menschen mit dem Wissen, dem Verständnis und dem Charakter einer Babyblue an den Schalthebeln der Macht.