Serbische Mythen der Osmanischen Unterdrücker mal wieder. Traurig nur, dass sie Opfer der eigenen Lügen geworden sind und keinerlei Einsicht mehr zeigen. Stattdessen schmückt man diese Lügen und Propaganda weiter aus und zementiert seinen Hass und Faschismus ggü anderen Nachbarvölkern.
Um diese Mythen und Lügen zu entlarven gibt es keinen besseren Balkanologen als Oliver-Jens Schmitt. Hierzu ein lesenswerter Artikel von ihm über die serbisch-osmanischen Beziehungen:
1395 stellte sich der orthodoxe Fürst der Walachei (heutiges Südrumänien) Mircea der Alte bei Rovine dem osmanischen Sultan Bayezid I. entgegen. Der osmanische Sieg wurde maßgeblich von serbischen Adligen erfochten, die als Vasallen im osmanischen Heer dienten, allen voran Marko Kraljević. In der serbischen Erinnerung ist er ein Held des Kampfes gegen die Osmanen, in der historischen Realität kämpfte und fiel er als Vasall an deren Seite.
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Ein Jahr später, 1396, hatte der ungarische König Sigismund von Luxemburg ein großes Heer versammelt, in dem Adlige aus halb Europa vertreten waren, die mit einem Vorstoß in das Herz der osmanischen Herrschaft, im heutigen Bulgarien, die Osmanen aus dem Balkan vertreiben wollten. Bei Nikopol an der Donau kam es zur Schlacht, diese wurde entschieden durch das Eingreifen der serbischen Panzerreiter unter Stefan Lazarević, dem Sohn des sieben Jahr zuvor von den Osmanen geköpften Fürsten Lazar. Die christlichen Kreuzfahrer wurden niedergemacht, die reichsten Adligen kamen in Gefangenschaft, und viele französische Adelsfamilien wurden durch Lösegeldzahlungen an den Sultan in den Ruin getrieben. Für Jahrzehnte sollte es am Balkan keine westliche Intervention gegen die Osmanen mehr geben.
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Sechs Jahre später, 1402, stand das Osmanische Reich am Abgrund: Der Mongolenherrscher Timur Lenk rückte mit einem gewaltigen Heer in Anatolien ein. Bei Ankara traf er auf den osmanischen Sultan Bayezid I. Dessen Heer löste sich auf, als türkisch-muslimische Vasallen des Sultans zu den Mongolen überliefen und osmanische Prinzen desertierten. Einzig Stefan Lazarević und seine schwer gepanzerten serbischen Reiter kämpften bis zum Schluss gegen die Mongolen
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Rund drei Jahrzehnte später, im Jahre 1430, stürmten die Osmanen die Stadt Thessalonike, neben Konstantinopel die wichtigste Stadt am Balkan. Entscheidend beteiligt waren serbische Soldaten unter Grgur Branković. Und als 1453 Sultan Mehmed II. Konstantinopel belagerte und schließlich am 29. Mai einnahm, befanden sich serbische Truppen im osmanischen Heer, und nicht etwa auf der Seite der orthodoxen Byzantiner.
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Und gerade Stefan Lazarević war im großen osmanischen Thronstreit (1403 bis 1413) zeitweise ein Art Sultansmacher. In Zeiten der osmanischen Schwäche zeigten die serbischen Eliten keinerlei Interesse daran, mit Hilfe des katholischen Westens die Osmanen entscheidend zu schlagen. Vielmehr versuchten sie, in der osmanisch-balkanischen Gemengelage ihren eigenen Manövrierraum zu erweitern; die Osmanen, die kulturell eben viel balkanischer waren, als gemeinhin angenommen, standen den meisten serbischen Adligen mental deutlich näher als die katholischen Mächte Ungarn und Venedig.
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Anders aber war es im Falle der Orthodoxen am Balkan. Georgios Sphrantzes, Ratgeber des letzten byzantinischen Kaisers Konstantin XI. und Augenzeuge des Untergangs von Byzanz, formulierte in seinem Exil auf Korfu die schärfste Anklage gegen die orthodoxen Serben: "Serbien hätte heimlich aus verschiedenen Gebieten Geld und auch Männer schicken können. Aber hat irgendjemand Geld gesehen? Tatsächlich haben sie Geld und viele Männer geschickt, und zwar dem Emir (gemeint ist Mehmed II.), der dabei war, die Stadt (Konstantinopel) zu belagern. Und die Türken frohlockten und sagten: Seht her, selbst die Serben sind gegen euch!". Voll Bitterkeit gedachte dieser Byzantiner der serbischen Rolle beim Fall der Kaiserstadt, bei der sein Herr Konstantin XI. kämpfend fiel. Orthodoxe Solidarität übten die serbischen Eliten also nicht.
Ganzer Artikel:
Die politischen Eliten Serbiens und des Osmanischen Reiches gehörten äußerst verflochtenen Welten an
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