Diese Stadt wurde von den Deutschen erbaut, jetzt versuchen die Russen dort zu überleben
Eine Reportage des russischen Internetportals lenta.ru https:/ /lenta.ru/photo/2018/06/13/kalinin/#0
Das Städchen Schelesnodoroschij [Eisenbahnski] in der Region Kaliningrad an der Grenze zu Polen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der UdSSR. Vor der Ankunft der sowjetischen Truppen hieß es Gerdauen. Es könnte das preußische architektonische Erbe wie keine andere Stadt in der Region bewahren, glücklicherweise wurde die Stadt während des Krieges praktisch nicht beschädigt.
Aber was sie die Artilleriegeschosse nicht zerstören konnten, zerstört die Zeit. Und die einst malerische Stadt verwandelte sich in einen Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, nachdem sie mehrere Epochen gesehen hatte, die sich hier miteinander verflochten hatten. Sowjetische Gebäude grenzen an die Ruinen einer deutschen Kirche und an die Ruinen preußischer Häuser.
Gerdauen wurde im XIV. Jahrhundert gegründet, daran erinnern die Ruinen der Ordenskirche. Das Gebäude, das unter der Kontrolle der russisch-orthodoxen Kirche steht, ist für Besucher geschlossen, und man hat es nicht eilig es zu restaurieren.
In den überlebenden Teilen der Ordenskirche errichteten lokale Bürger Garagen, solche Verwendung religiöser Gegenstände findet sich häufig in den Siedlungen der Region Kaliningrad. In den Kirchen werden Turnhallen und Läden geöffnet
Anwohner auf dem Spielplatz in der Nähe der Kirche. Im Jahr 2017 lebten hier 1.500 Männer. Aber in Schelesnodoroschnij gibt es praktisch keine Arbeit für sie. (Die Tätowierungen des Mannes ganz rechts offenbahren ihn als einen "Dieb im Gesetz")
Um zu arbeiten fahren Einheimische nach Kaliningrad oder nächstgelegenen Prawdinsk (ehem. Friedland)
Wiktor Kusmitsch ist ein ehemaliger Offizier. Wie lange er in Schelesnodoroschnij lebt, weiß er nicht mehr. Das Haus, in dem er lebt, ist in einem schlechten Zustand. Im Inneren riecht es nach Feuchtigkeit wegen fauler Rohre und es herrscht völliges Chaos. Wiktors Verwandte leben in Europa, er aber will nirgendwohin abreisen. Er wohnt hier und trinkt
Vater und Sohn fischen im See. Angeln ist eine der wenigen Aktivitäten im Dorf.
Ehemalige Butterfabrik - der Hof ist mit Flaschensplittern übersät
Innenhof in einer der ältesten Straßen der Stadt. Die Nachbarn trocknen abwechselnd die Wäsche. Niemand hat Angst, dass sie gestohlen werden - jeder kennt hier jeden
Kinder spielen in den alten Straßen
Eine der wenigen Möglichkeiten für einheimische Männer, Geld zu verdienen, besteht darin, die Dachziegel der Nachbarn zu reparieren. Fliesen sowie Ziegeln für die Reparatur werden von verlassenen Gebäuden genommen. Zum Beispiel wurde eine der Hauptbrauereien der UdSSR, die sich hier befand, nach ihrer Schließung in Ziegel zerlegt.
Schwestern am Ufer des Sees. Das Dorf ist ein wunderbarer Ort für die Kinder. Hier gibt es viele Ruinen, perfekt für Spiele