Sicher spielen in vielen Regionen auch alte vor-islamische Traditionen eine rolle, aber willst du bestreiten das der Islam selbst keine rückständige und unterdrückende Tradition hat ?
Wir brauchen da nicht mal den Islam nehmen. Nehmen wir das Christentum in Afrika oder Südamerika. Auch dort gibt es aufgrund der ausführenden Religion in welchen Regionen auch immer Rückständigkeit. Ich geb dir da auch recht, wenn du meinst das "Glaube" oder fundamentaler Glaube stark zur Stagnation einer Kultur/Volk führen kann. Aber auch hier muss es durch Kriege oder eben misswirtschaft forciert werden. Wir haben jetzt im Irak dank der US-Intervention im Irakkrieg einen Konfessionskampf zwischen Sunniten-und Schiiten. Manche werden meinen, den hatte man auch schon vorher aber lange nicht in diesem Ausmaß wie heute. In Afghanistan schießen sich stellenweise "Muslime" der gleichen Rechtsschule selbst über den Haufen. Außer Kabul fällt dir da eine nennenswerte Stadt ein? Oder eine Stadt mit halbwegs Infrastruktur?
Wenn eine Region in der Muslime die Merheit sind fortschrittlicher ist und toleranter, liegt das dann am Islam und einer bestimmten auslegung oder an der Poltik eines Landes ?
Es kann sowohl an einem gemäßigten Politiker liegen, als auch an der Ausführung oder Stellenwert der Religion im Gesellschaftlichen Leben. So ist im Balkanraum die Religion teilweise auch bei Christen (Orhtodoxen) die eine Identifikations Instanz. Jedoch erleben wir in Albanien z.B. das Muslime/Christen ganz gut miteinander können, was zu gleich an einem friedvollen Politiker wie Edi Rama liegt. Auch der Grad der Nationalen Einheit (Wie stark identifiziert sich das Volk mit dem Staat). Das ist in der Türkei extrem und wäre in anderen Muslimischen Staaten (Götzendienst/Haram) gerade, weil man an Personen wie Sultan Mehmet, Ertugrul, Atatürk und Co. erinnert. Sogar noch an vorislamische Zeiten mit Kürsat, Oguz Kagan oder Tong Yabgu. Das meinte ich mit "Türbe".
Die vorhandene Kultur, Politische Gesinnung, Stärke-oder auch Macht eines Staates können in vielerlei Hinsicht entscheidend sein. So z.B. der Iran der sich strickt nicht mehr nur über seine "Persische Kultur" definiert sondern nach dem Schiitischen Islam (Hz. Ali/ Ali ibn A. Talib). Dieser Staat oder das Volk lebt in einer Theokratie, keiner Monarchie wie in Saudi-Arabien. Ethnische Belange sind egal was gefordert wird ist "Islamischer Zusammenhalt" (Ummah)
Ich würde behaupten das Grund weshalb die Westtürkei fortschrittlicher ist, liegt am politischen Erbe der Kemalisten, und nicht am Islam.
Der Grund weshalb die Ostrükei rückständiger ist liegt an alten Traditionen und einer fundamentalistischen auslegung des Islam.
Da machst du es dir aber zu einfach. Denn teile des Schwarzmeeres (Samsun) sind nicht weniger Kemalistisch und die liegen im Osten. Wir Türken haben ein starkes Nationalbewusstsein. Teilweise noch mehr als ein "Islamisches", ich glaube da würde mir TS61 sogar recht geben. Das hat aber nicht mal was nur mit Atatürk (Kemalismus) zutun. Denn es wird auch stark bei Nationalisten auf die Osmanische Ära verwiesen. Der Osten wobei auch hier Sivas, Erzincan, Erzurum stark Nationalistisch veranlagt sind und weniger Islamisch gehören mit dazu. Das Problem im Südosten ist wirklich und da beschweren wir uns alle schon seit Jahren darüber, die fehlende bereitschaft breit in Infrastruktur zu investieren.
Städte aufzuwerten aber das liegt auch gerade in den Provinzen Hakkari, Sirnak, Mardin, Diyarbakir, Batman und Van vor allem am Terror der vom Irak, Syrien und Iran rüber schwappt. Da wurden auch bis heute Clan-Strukturen von Araber-Clans und auch Kurdischen-Clans nie aufgebrochen. Die Türkische Regierung versucht sogar, diese zu bewaffnen um noch weniger arbeiten zu müssen.
Allgemein wird sich um das Problem nur maginal durch Operationen gekümmert und Abschusslisten.