albanian_maestro
Pivo
Die Equipe Tricolore diente als Projektionsfläche für nationale Identität, und nur so sind die Debatten zu verstehen. Wenn Karim Benzema die Nationalhymne nicht mitsingt, ist das in Frankreich ein Politikum. "Wenn ich treffe, bin ich Franzose, wenn ich nicht treffe, bin ich Araber", sagte Benzema. Der Stürmer hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich im Herzen als Araber fühlt.In der französischen Nationalmannschaft zeigt sich das Integrationsproblem wie unter einem Brennglas. 2008 forderte der französische Nationalspieler Eric Abidal, dass die Speisen in der Vorbereitung "halal" sein sollten – also frei von Blut, Schweinefleisch, Schweinefett und Alkohol. Der wankelmütige Nationaltrainer Raymond Domenech gab dem Druck nach und verordnete im Trainingscamp von Clairefontaine ein Halal-Menü. Die Nation grollte.
Die Fußballelite eines streng laizistischen Landes machte sich religiöse Insignien zu eigen – und dann auch noch die des Islam. In der Umkleidekabine wurden Gebetsteppiche ausgerollt. WM-Torhüter Fabien Barthez sagte: "Wenn man in die Umkleidekabine kam, glaubte man sich in einer Moschee." Der Soziologe Gilles Kepel warnte vor einer "Halalisierung" der Nationalmannschaft.Im aktuellen Kader der Equipe Tricolore stehen vier Muslime: Karim Benzema, Paul Pogba, Moussa Sissoko und Bacary Sagna. Bei der WM 2014, die mit dem Ramadan zusammenfiel, fragten besorgte Beobachter, ob die fastenden Fußballer überhaupt noch leistungsfähig seien. Im Sport stellte sich plötzlich die brisante Frage, die in der Politik mit rhetorischer Finesse beiseitegeschoben wird: Gehört der Islam zu Frankreich?
Die Fußballelite eines streng laizistischen Landes machte sich religiöse Insignien zu eigen – und dann auch noch die des Islam. In der Umkleidekabine wurden Gebetsteppiche ausgerollt. WM-Torhüter Fabien Barthez sagte: "Wenn man in die Umkleidekabine kam, glaubte man sich in einer Moschee." Der Soziologe Gilles Kepel warnte vor einer "Halalisierung" der Nationalmannschaft.Im aktuellen Kader der Equipe Tricolore stehen vier Muslime: Karim Benzema, Paul Pogba, Moussa Sissoko und Bacary Sagna. Bei der WM 2014, die mit dem Ramadan zusammenfiel, fragten besorgte Beobachter, ob die fastenden Fußballer überhaupt noch leistungsfähig seien. Im Sport stellte sich plötzlich die brisante Frage, die in der Politik mit rhetorischer Finesse beiseitegeschoben wird: Gehört der Islam zu Frankreich?