Zunächst waren die wichtigsten Ziele erreicht. Die Waffen schwiegen. Die meisten schweren Waffen wurden unter UN-Kontrolle gestellt. Die verbliebenen serbischen Truppen unter dem Befehl Milan Martics, die Armee der „Serbischen Republik Krajina", waren jedoch weiterhin hoch gerüstet. Tudmans Forderung, die Grenzen nach Serbien und Bosnien-Herzegowina zu sichern, wurde durch die UNPROFOR-Truppen nicht erfüllt. Die im Vance-Plan enthaltene Bestimmung, die Souveränität des kroatischen Staates herzustellen und die Rückkehr der Vertriebenen zu organisieren, wurde auch nicht durchgesetzt. Rund 28 Prozent des kroatischen Territoriums waren fortan unter Aufsicht der UNPROFOR von serbischen Truppen besetzt.
Zu dem unmittelbaren Verantwortungsbereich der UNPROFOR-Truppen gehörten in Westslawonien auch Gebiete nördlich von Okucani und Pakrac, die von Kroaten verteidigt werden konnten. Ungelöst blieb das Problem der so genannten „Rosa Zonen". Das waren Gebiete in der Lika und Dalmatien südlich von Karlovac, nahe Gospic und südlich Knins, die nach dem Vance-Plan den Schutzzonen ursprünglich nicht zugerechnet wurden, weil es dort vor der Eroberung eine kroatische Mehrheit gab. Dort sollten lediglich Beobachter der UN tätig werden, aber serbische Truppen weigerten sich, diese Gebiete zu verlassen. So wurden sie zu „Rosa Zonen" erklärt, mit der Folge, dass sie unter serbischer Besatzung blieben, Kroatien sie aber nicht zurückerobern durfte, bzw. scharf verurteilt wurde, wenn es dennoch (erfolgslose) Versuche diesbezüglich unternahm (Plateau von Müjevac/Maslenica-Brücke, Medak-Tasche). Die Doktrin der Implementierung von UN-Truppen in Kroatien ging davon aus, die serbische Bevölkerung in den von ihr eroberten Gebieten gegen Übergriffe der kroatischen Seite zu schützen. Letztlich sicherten die UN-Truppen den Status quo in Kroatien.