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Ordo Templi Orientis

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Arminius

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Der Ordo Templi Orientis, kurz O.T.O. ("Orden des östlichen Tempels") war und ist eine esoterische Gemeinschaft, die explizit als Geheimgesellschaft ausgelegt wurde und auch heute noch sehr diskret und hierarchisch geführt wird.

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Logo des Ordo Templi Orientis


Der 1901 in Deutschland gegründete Orden hat ürsprünglich freimaurerische Wurzeln und folgt heute offiziell den Lehren des Thelema, eine Religion die von Aleister Crowley begründet wurde und ihren zentralen Glaubenstext in Crowleys "Buch des Gesetzes" findet.

Als grundlegender Bestandteil der O.T.O.-Lehre gilt die Erforschung und Nutzung der Sexualmagie, zur Entschlüsselung aller maurerischen und hermetischen Geheimnisse und zur "Vervollkommnung des Menschen".
Aleister Crowley (der selbst ein Mitglied und späterer Führer des Ordens war) z.B. überarbeitete die Rituale und das Grad-System, indem er einen elften Grad hinzufügte, zu dessen sexualmagischer Arbeit Analverkehr zwischen den männlichen Ordensmitgliedern gehört. Es wurden auch heidnische Gottheiten wie Hermes, Thot oder Jupiter während sadomasochistischer Rituale angerufen.

Eine Untergruppe des O.T.O. ist die sogenannte Gnostisch-Katholische Kirche, die "schwarz-gnostische Messen" abhält und deren von Theodor Reuß aufgestellte Leitsätze folgende Ziele für den O.T.O. verkünden: Abschaffung des Privateigentums und Bargeldes, eine zwangsweise Arbeitspflicht, die Sicherung kostenlosen Unterrichts, Gesundheitsdienstes und Kulturangebotes und die Schaffung eine sexuell lustbetonten Gesellschaft ohne Sündenbewusstsein.


Die Süddeutsche Zeitung interviewte den brasilianischen Schriftsteller Paulo Choelho zu diesem Thema, da er früher einmal selbst Mitglied des O.T.O. war:

“Reporter: 1972 traten Sie unter dem Namen Luz Eterna in die Satanssekte O.T.O. ein, den Orden der Tempelritter des Orients, dessen Cheftheoretiker der Brite Aleister Crowley war. Zu den Jüngern des »Großen Tieres«, wie er sich nennen ließ, gehörte Charles Manson, der 1969 im Haus von Roman Polanski vier Menschen mit Schüssen, Messerstichen und Knüppelhieben ermorden ließ.

Coelho: Die Maximen dieser Organisation grenzen an spirituellen Faschismus. Es geht darum, die Erfahrung der Macht bis zur äußersten Grenze zu treiben. Wer zu den wenigen Auserwählten gehört, ist von allen ethischen Normen befreit und darf tun, was er will – auch ein Monster werden. Als ich begriff, dass der O.T.O. mich in den Abgrund führt, habe ich mich losgesagt und jeden Kontakt abgebrochen. Spirituell war ich so gut wie tot, aber ich hatte begriffen, dass man eine Ethik braucht, um zu leben.

Reporter: Sie sagen, der O.T.O. sei »schlimmer als Satanismus«. Welche Praktiken können Sie bezeugen?

Coelho: Ich mag das Wort Satanismus nicht. Es klingt in meinen Ohren nach einem billigen Gruselfilm aus Hollywood. Im O.T.O. wurden keine Babys geopfert, aber wir praktizierten schwarze Magie und arbeiteten mit Kräften, die ich Ihnen nicht beschreiben werde. Ich habe kein Interesse daran, Menschen auf diese Organisation neugierig zu machen, weil das als Werbung missverstanden werden kann. Aus diesem Grund habe ich mich auch viele Jahre lang geweigert, den Namen O.T.O. in der Öffentlichkeit auszusprechen und immer nur die erfundene Bezeichnung »Gesellschaft zur Eröffnung der Apokalypse« benutzt.

Reporter: Ihrem Biografen Fernando Morais haben Sie erzählt, dass Ihnen sechs Tage nach Ihrem Eintritt in den O.T.O. Satan begegnet sei. Morais schreibt: »Coelho bemerkte, dass sich in seiner Wohnung Totengeruch ausbreitete und dunkler Nebel, als wäre die Sonne plötzlich untergegangen.«

Coelho: Hören Sie auf! Ich möchte über dieses Thema nicht länger sprechen.”



Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ordo_Templi_Orientis
Ordo Templi Orientis » O.T.O. Deutschland
Paulo Coelho über sein wechselhaftes Leben - Seite 2 - Literatur
 
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