Unser Bundespräsident war in Israel, im Gepäck der Wunsch vieler Deutscher, endlich mal so richtig Israel zu kritisieren, weil es Juden gibt, die dort Siedlungen und Häuser bauen, wo die Hamas und die Fatah es lieber “judenrein” haben wollen. Er hat auf den Wunsch seines Volkes gehört und Israels Ministerpräsidenten Netanjahu direkt dazu aufgefordert, bei der Siedlungspolitik ein Zeichen zu setzen. Ein solcher Schritt wäre ein “Schlüssel für den Friedensprozess” im Nahen Osten, betonte Gauck nach Angaben seines Sprechers bei einem Treffen in Jerusalem. “Ehrlichkeit” in der politischen Auseinandersetzung sei “Ausdruck einer stabilen Freundschaft” beider Länder.
Wenn Freundschaft in der Währung der Kritik gemessen wird, dann hat Israel wahrlich keinen besseren Freund als Deutschland. Allerdings gehört Palästina dann auch zu den größten Feinden Deutschlands, denn während es Israelkritik nicht nur gibt, sondern vehement und ständig gefordert wird, gibt es schlicht und einfach keine Palästinakritik und nicht mal ein Fordern nach solch einer Kritik, ob nun in Leserbriefen, Zeitungen, auf der Straße oder im Parlament. Palästinakritik gibt es nicht. Es werden schließlich Siedlungen gebaut. Was macht da schon der verfassungsmäßige Plan der Hamas, alle Juden töten zu wollen? Was machen da schon die Raketen, die fast täglich auf Israel nieder gehen? Was macht es schon, wenn der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas Abdallah Jarbu folgendes sagt:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“
Kein Grund zur Palästinakritik. Es werden schließlich Siedlungen gebaut. Juden leben, wo sie nicht hingehören! Das wird man ja wohl noch mal kritisiern dürfen, gerade unter Freunden und gerade als Deutsche! Deutschland hat schließlich aus seiner Vergangenheit gelernt. Deutsche Vergangenheitsbewältigung sieht wie folgt aus: “Gedenkt den Toten! Boykottiert die Lebenden!” Kein Land boykottiert Deutschland lieber als Israel. Jenas Oberbürgermeister zum Beispiel macht sich als Erstunterzeichner der Initiative von Pax Christi „Besatzung schmeckt bitter“ für die Kennzeichnungspflicht von Waren aus den israelischen Siedlungsgebieten stark. Jenas Bürger sollen davor bewahrt werden, „Waren mit völkerrechtswidrigem Ursprung“ zu kaufen. Jenas Bürger sollen und müssen aber nicht davor bewahrt werden, ihre elektronischen Geräte aus blutsaufenden Diktaturen Afrikas zu kaufen (Stichwort Coltan, wie es David Harnasch anspricht) oder ihr Getreide, Oliven oder Pistazien aus dem kurdischen Teil Syriens. Das ist dem Oberbürgermeister schnurzpiepegal. Da sind ja keine Juden im Spiel, die leben wollen, wo sie nicht hingehören!
Auch ist es dem Oberbürgermeister egal, dass er mit dem Wort “Besatzung” bereits einen Propagandabegriff benutzt, wie es Tapfer im Nirgendwo mit dem Artikel “Der ewige Besatzer” gezeigt hat. Auch der Begriff “Flüchtling” ist ein Propagandabegriff, wie es Tapfer im Nirgendwo in dem Artikel “Der ewige Flüchtling” gezeigt hat. In beiden Artikeln steckt genug Potential für deftige Palästinakritik, aber wie schon gesagt, in Deutschland herrschen andere Prioritäten. Was machen schon die Verbrechen aller anderer Völker, wenn es Juden gibt, die siedeln wollen, wo sie nicht hingehören!
Es wird daher leider noch etwas dauern, bis unser Bundespräsident diese mehr als überfällige Rede halten wird.
Palästinakritik | Tapfer im Nirgendwo
Wenn Freundschaft in der Währung der Kritik gemessen wird, dann hat Israel wahrlich keinen besseren Freund als Deutschland. Allerdings gehört Palästina dann auch zu den größten Feinden Deutschlands, denn während es Israelkritik nicht nur gibt, sondern vehement und ständig gefordert wird, gibt es schlicht und einfach keine Palästinakritik und nicht mal ein Fordern nach solch einer Kritik, ob nun in Leserbriefen, Zeitungen, auf der Straße oder im Parlament. Palästinakritik gibt es nicht. Es werden schließlich Siedlungen gebaut. Was macht da schon der verfassungsmäßige Plan der Hamas, alle Juden töten zu wollen? Was machen da schon die Raketen, die fast täglich auf Israel nieder gehen? Was macht es schon, wenn der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas Abdallah Jarbu folgendes sagt:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“
Kein Grund zur Palästinakritik. Es werden schließlich Siedlungen gebaut. Juden leben, wo sie nicht hingehören! Das wird man ja wohl noch mal kritisiern dürfen, gerade unter Freunden und gerade als Deutsche! Deutschland hat schließlich aus seiner Vergangenheit gelernt. Deutsche Vergangenheitsbewältigung sieht wie folgt aus: “Gedenkt den Toten! Boykottiert die Lebenden!” Kein Land boykottiert Deutschland lieber als Israel. Jenas Oberbürgermeister zum Beispiel macht sich als Erstunterzeichner der Initiative von Pax Christi „Besatzung schmeckt bitter“ für die Kennzeichnungspflicht von Waren aus den israelischen Siedlungsgebieten stark. Jenas Bürger sollen davor bewahrt werden, „Waren mit völkerrechtswidrigem Ursprung“ zu kaufen. Jenas Bürger sollen und müssen aber nicht davor bewahrt werden, ihre elektronischen Geräte aus blutsaufenden Diktaturen Afrikas zu kaufen (Stichwort Coltan, wie es David Harnasch anspricht) oder ihr Getreide, Oliven oder Pistazien aus dem kurdischen Teil Syriens. Das ist dem Oberbürgermeister schnurzpiepegal. Da sind ja keine Juden im Spiel, die leben wollen, wo sie nicht hingehören!
Auch ist es dem Oberbürgermeister egal, dass er mit dem Wort “Besatzung” bereits einen Propagandabegriff benutzt, wie es Tapfer im Nirgendwo mit dem Artikel “Der ewige Besatzer” gezeigt hat. Auch der Begriff “Flüchtling” ist ein Propagandabegriff, wie es Tapfer im Nirgendwo in dem Artikel “Der ewige Flüchtling” gezeigt hat. In beiden Artikeln steckt genug Potential für deftige Palästinakritik, aber wie schon gesagt, in Deutschland herrschen andere Prioritäten. Was machen schon die Verbrechen aller anderer Völker, wenn es Juden gibt, die siedeln wollen, wo sie nicht hingehören!
Es wird daher leider noch etwas dauern, bis unser Bundespräsident diese mehr als überfällige Rede halten wird.
Palästinakritik | Tapfer im Nirgendwo