Was hat der Papst denn nun wirklich Schlimmes gesagt?
Er hat dem radikalen Islam nur eine Absage erteilt.
Papst Benedikt XVI. erteilt "Heiligem Krieg" Absage
Papst Benedikt XVI.
"Vernunft schließt Heiligen Krieg aus"
Papst Benedikt XVI. hat den Islam und andere Religionen zu einem Dialog der Vernunft aufgerufen. Zugleich verurteilte das katholische Kirchenoberhaupt während einer Vorlesung Gewalt als Mittel der Verbreitung des Glaubens.
Vernunft und Glauben stünden nicht im Widerspruch, betonte Benedikt am Dienstag in einer Vorlesung an der Universität Regensburg. "Nicht vernunftgemäß handeln ist dem Wesen Gottes zuwider", sagte er laut Redetext. Das schließe die Bekehrung Andersgläubiger mit Gewalt aus, etwa in einem "heiligen Krieg". In einer Messe vor mehr als 200.000 Menschen hatte sich der Papst zuvor gegen religiösen Fanatismus und Hass gewandt. Einige Glaubensrichtungen des Islam vertreten die Auffassung, dass Gott nicht an Vernunft gebunden ist.
Respekt vor dem Glauben und den Gläubigen
Der Respekt vor religiösen Überzeugungen sei die Grundlage der Verständigung zwischen den Kulturen, sagte Benedikt vor den Wissenschaftlern. Andernfalls verschlössen sich dem Dialog vor allem tief religiöse Gesellschaften. "Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen."
Vatikansprecher Federico Lombardi sagte, Benedikt habe mit seinen Äußerungen den Islam nicht insgesamt als gewalttätig verurteilen wollen. "Wir wissen, dass es innerhalb des Islam viele unterschiedliche Positionen gibt, gewalttätige und nicht-gewalttätige", sagte der Pater.