Knutholhand
Oj Hrvatska Mati
Umstrittener Kroate: Perkovic schafft es in die Schleyerhalle - Stuttgarter Zeitung online
Perkovic schafft es in die Schleyerhalle
Marko Perkovic singt von Krieg und Liebe.
Foto: AP
Stuttgart - Vor einem Jahr noch hat die Stadt bedauert, dass sie nichts gegen einen privat organisierten Auftritt des nationalistischen Popsängers Marko "Thompson" Perkovic machen konnte. Jetzt tritt der umstrittene Sänger sogar in der Schleyerhalle auf.
Von Susanne Janssen
Die einen halten ihn für einen rechtsextremen "Zündler", der in seinen Liedern Gewalt verherrlicht, von einem starken, großen Kroatien träumt und die faschistische Ustascha-Bewegung aufleben lässt. Für die anderen ist der 42-jährige Marko Perkovic nur ein gefühlsbetonter Patriot, der in seinen Liedern die Liebe zur Heimat und zur katholischen Kirche ausdrückt - und damit bei seinen Landsleuten viel Erfolg hat. Schon vor einem Jahr bereitete ein Auftritt des Popstars Ärger. Am 21. Mai hatte die Kroatische Gemeinde Perkovic für ein Fronleichnamskonzert im Stadion Festwiese eingeladen. Auf Druck des katholischen Stadtdekanats stieg die Gemeinde als Veranstalter aus, das Konzert wurde aber in privater Regie, unter scharfen Sicherheitsauflagen durchgeführt.
In diesem Jahr ist alles einfacher. Marko Perkovic "Thompson", der seinen Künstlernamen auf die Marke seiner Maschinenpistole im Jugoslawienkrieg zurückführt, tritt in der Schleyerhalle auf, die Karten gibt es beim Easy-Ticket-Service der städtischen Tochtergesellschaft "In Stuttgart". Noch vor einem Jahr hatte das Ordnungsamt der Stadt bedauert, dass es für eine Absage des Konzertes, das die kroatische Kulturgemeinschaft organisiert hatte, keine Grundlage gab.
"Wir können nichts machen"
Auch dieses Mal heißt es im Ordnungsamt, dass es rein rechtlich nicht möglich sei, das Konzert zu verhindern. "Wir können nichts machen", erklärt Hermann Karpf, der Referent von Ordnungsbürgermeister Martin Schairer. Es könnten lediglich Auflagen erteilt werden wie im vergangenen Jahr. Demnach darf Perkovic einige Songs wie das "Soldatenlied" nicht singen. Alle Besucher müssen sich durchsuchen lassen, größere Fahnen sind verboten wie auch "Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen". T-Shirts mit dem "U" für die radikal-nationalistische Organisation Ustascha, die manche Fans des Popsängers gerne tragen, sind aber in Deutschland nicht verboten.
Trotzdem gilt "Thompson" als umstrittener Sänger, für den sich auch der Staatsschutz interessiert. Der österreichische Verfassungsschutz hält einige seiner Lieder für "stark nationalistisch, neofaschistisch und militaristisch". Perkovic selbst betont immer wieder, dass er zu Frieden und Verständigung aufrufe, die Kriegslieder seien Vergangenheit. Auf seiner neuen CD findet sich ein Sammelsurium von Texten über die Liebe, Papst Johannes Paul II. und das kroatische Vaterland - das aber mal flugs auf "Herceg-Bosna" ausgedehnt wird, nicht etwa das heutige Bosnien-Herzegowina, sondern ein autonomer Staat während des Balkankrieges, der mit ethnischen Säuberungen in Verbindung gebracht wird.
Am 26. Juni um 20 Uhr wird Marko Perkovic "Thompson" nun in der Schleyerhalle auftreten. Laut Jörg Klopfer, Sprecher der "In Stuttgart", gebe es keine Grundlage dafür, das Konzert abzulehnen: "Der kroatische Kulturverein hat angefragt, die Halle war frei - was sollen wir tun", fragt er. Die Schleyerhalle böte die "größtmögliche Sicherheit". Auch in München fand Anfang Mai ein Konzert von Perkovic statt. In Bochum und Hamburg wurden hingegen die Auftritte abgesagt. Und selbst in Pula, in seiner kroatischen Heimat, durfte der Star nicht singen.
Immer dieses Gespame in den Medien. :thebirdman::fist::thebirdman:
Perkovic schafft es in die Schleyerhalle
Marko Perkovic singt von Krieg und Liebe.
Foto: AP
Stuttgart - Vor einem Jahr noch hat die Stadt bedauert, dass sie nichts gegen einen privat organisierten Auftritt des nationalistischen Popsängers Marko "Thompson" Perkovic machen konnte. Jetzt tritt der umstrittene Sänger sogar in der Schleyerhalle auf.
Von Susanne Janssen
Die einen halten ihn für einen rechtsextremen "Zündler", der in seinen Liedern Gewalt verherrlicht, von einem starken, großen Kroatien träumt und die faschistische Ustascha-Bewegung aufleben lässt. Für die anderen ist der 42-jährige Marko Perkovic nur ein gefühlsbetonter Patriot, der in seinen Liedern die Liebe zur Heimat und zur katholischen Kirche ausdrückt - und damit bei seinen Landsleuten viel Erfolg hat. Schon vor einem Jahr bereitete ein Auftritt des Popstars Ärger. Am 21. Mai hatte die Kroatische Gemeinde Perkovic für ein Fronleichnamskonzert im Stadion Festwiese eingeladen. Auf Druck des katholischen Stadtdekanats stieg die Gemeinde als Veranstalter aus, das Konzert wurde aber in privater Regie, unter scharfen Sicherheitsauflagen durchgeführt.
In diesem Jahr ist alles einfacher. Marko Perkovic "Thompson", der seinen Künstlernamen auf die Marke seiner Maschinenpistole im Jugoslawienkrieg zurückführt, tritt in der Schleyerhalle auf, die Karten gibt es beim Easy-Ticket-Service der städtischen Tochtergesellschaft "In Stuttgart". Noch vor einem Jahr hatte das Ordnungsamt der Stadt bedauert, dass es für eine Absage des Konzertes, das die kroatische Kulturgemeinschaft organisiert hatte, keine Grundlage gab.
"Wir können nichts machen"
Auch dieses Mal heißt es im Ordnungsamt, dass es rein rechtlich nicht möglich sei, das Konzert zu verhindern. "Wir können nichts machen", erklärt Hermann Karpf, der Referent von Ordnungsbürgermeister Martin Schairer. Es könnten lediglich Auflagen erteilt werden wie im vergangenen Jahr. Demnach darf Perkovic einige Songs wie das "Soldatenlied" nicht singen. Alle Besucher müssen sich durchsuchen lassen, größere Fahnen sind verboten wie auch "Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen". T-Shirts mit dem "U" für die radikal-nationalistische Organisation Ustascha, die manche Fans des Popsängers gerne tragen, sind aber in Deutschland nicht verboten.
Trotzdem gilt "Thompson" als umstrittener Sänger, für den sich auch der Staatsschutz interessiert. Der österreichische Verfassungsschutz hält einige seiner Lieder für "stark nationalistisch, neofaschistisch und militaristisch". Perkovic selbst betont immer wieder, dass er zu Frieden und Verständigung aufrufe, die Kriegslieder seien Vergangenheit. Auf seiner neuen CD findet sich ein Sammelsurium von Texten über die Liebe, Papst Johannes Paul II. und das kroatische Vaterland - das aber mal flugs auf "Herceg-Bosna" ausgedehnt wird, nicht etwa das heutige Bosnien-Herzegowina, sondern ein autonomer Staat während des Balkankrieges, der mit ethnischen Säuberungen in Verbindung gebracht wird.
Am 26. Juni um 20 Uhr wird Marko Perkovic "Thompson" nun in der Schleyerhalle auftreten. Laut Jörg Klopfer, Sprecher der "In Stuttgart", gebe es keine Grundlage dafür, das Konzert abzulehnen: "Der kroatische Kulturverein hat angefragt, die Halle war frei - was sollen wir tun", fragt er. Die Schleyerhalle böte die "größtmögliche Sicherheit". Auch in München fand Anfang Mai ein Konzert von Perkovic statt. In Bochum und Hamburg wurden hingegen die Auftritte abgesagt. Und selbst in Pula, in seiner kroatischen Heimat, durfte der Star nicht singen.
Immer dieses Gespame in den Medien. :thebirdman::fist::thebirdman: