Triglav
Spitzen-Poster
Hier ein kleiner/großer geschichtlicher Bilderstreifzug aus Slowenien während des 2 WK,
da manche keine Ahnung haben von dem was sie schreiben,werde ich versuchen aufzuklären und mit einigen Legenden,Mythen,Meinungen und Vorurteilen aufräumen.
Warum?weil ich Nachtdienst habe und mir langweilig ist!
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das "Dritte Reich" im März 1938 war die deutsche Außenpolitik gegenüber Jugoslawien zunächst durchaus freundschaftlich bestimmt, obwohl die slowenische Gesellschaft seit Kriegsbeginn 1939 durchaus mit einer nationalsozialistischen Aggression rechnen musste. Die nationalsozialistische Außenpolitik gegenüberJugoslawien sollte sich 1941 radikal ändern. Die unter massiven Druck stehende jugoslawische Regierung unterzeichnete am 25. März 1941 die Beitrittserklärung zum Dreierpakt (Italien - Deutschland - Japan). Prompt folgten am 27. März 1941 im gesamten Staat, auch in der Draubanschaft, Massendemonstrationen gegen diesen Vertrag. Die allgemeine Verwirrung nützend, führte eine Gruppe prowestlich orientierter jugoslawischer Offiziere einen Staatsstreich durch und setzte eine neue Regierung ein. Die neue Regierung widerrief zwar nicht die Beitrittserklärung, doch Hitler-Deutschland kam zum Schluss, dass Jugoslawien ein unverlässlicher Partner sei, und überfiel gemeinsam mit seinen Verbündeten am 6. April 1941 Jugoslawien. Der Aprilkrieg dauerte elf Tage, in Slowenien sechs. Die jugoslawische Armee leistete in einigen Abschnitten der Rupnik-Verteidigungslinie, die in den Jahren vor dem Krieg teilweise angelegt, jedoch keineswegs fertiggestellt worden war, einige Tage Widerstand - so im Mießtal und im Gebiet von Unterdrauburg. Auf beiden Seiten gab es Verluste. Bevor sich die hoffnungslos unterlegene jugoslawische Armee auflöste, sprengte sie noch einige Verkehrseinrichtungen und Munitionslager. Slowenien wurde von Deutschland, Italien und Ungarn besetzt und dreigeteilt.
Am 27. März 1941 kam es in ganz Jugoslawien zu Demonstrationen gegen den Beitritt Jugoslawiens zum Dreierpakt. Studentendemonstrationen vor der Laibacher Universität.
Befestigungsanlagen der Rupnik-Linie.
Deutsche Einheiten rücken in Slovenj Gradec ein.
"Slowenen, vereint und wehrt euch!" (Karikatur von Vlasto Kopaè)
Zahlreiche Soldaten der jugoslawischen Armee gerieten in deutsche Gefangenschaft.
Gefangene jugoslawische Soldaten auf der Pobreška-Straße in Marburg.
Vertreibung
Dem Befehl von Reichsführer-SS Heinrich Himmler zufolge sollten im deutschen Besatzungsgebiet 220.000 bis 260.000 Slowenen ausgesiedelt werden: Das entsprach einem Drittel der slowenischen Bevölkerung. Diese vom NS-Rassenwahn inspirierten Pläne waren jedoch aus wirtschaftlichen Gründen und wegen des nachhaltigen Widerstandes der Partisanen nicht realisierbar. Tatsächlich vertrieb der Besatzungsapparat mehr als 79.000 Personen. Bereits im Sommer 1941 wurden über 17.000 Personen - überwiegend slowenische Führungspersönlichkeiten und die Intelligenz sowie deren Familien - nach Serbien und viele slowenische Priester nach Kroatien deportiert. Von Oktober 1941 bis Juli 1942 trafen die rassenpolitischen Bevölkerungsmaßnahmen im Save-Sotla-Gebiet über 35.000 Slowenen, die in Umsiedlungslager nach Deutschland gebracht wurden. Das entvölkerte Gebiet kolonisierte der NS-Apparat später mit Gottscheer Deutschen. In die deutschen Umsiedlungslager kamen auch Angehörige von Partisanen und jene von erschossenen Geiseln. Das Vermögen der Vertriebenen wurde eingezogen. Über 830 Deportierte überlebten die nationalsozialistischen "Umsiedlungsmaßnahmen" nicht, allein in Deutschland starben über 700 Personen.
Die Deutschen wählten die radikalsten Methoden zur Germanisierung der Bevölkerung und setzten sich dafür den kürzesten Zeitplan. Den deutschnationalen Kreisen schwebte nun die Möglichkeit vor, die Pläne aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts - den deutschen Weg zur Adria - zumindest teilweise zu verwirklichen. Um diese Ziele zu erreichen, sollte ein Drittel der slowenischen Bevölkerung vertrieben, deutsche Siedler planmäßig angesiedelt und der Rest der Bevölkerung germanisiert werden. Den Auftrag, "das Land wieder deutsch zu machen", gab Hitler an die beiden Chefs der Zivilverwaltung weiter, die als Reichsstatthalter, Gauleiter und Führer der NSDAP in den benachbarten Ländern Kärnten und Steiermark fungierten. In der Untersteiermark war dies Dr. Sigfried Uiberreither, in Oberkrain und dem Mießtal bis zum Dezember 1941 Franz Kutschera und danach bis zur Kapitulation Hitler-Deutschlands Dr. Friedrich Rainer. Um den Germanisierungsauftrag zu erfüllen - darin waren sie unmittelbar Hitler unterstellt - setzten die beiden Chefs der Zivilverwaltung zahlreiche Beamte, vornehmlich Lehrer, aus Kärnten und der Steiermark ein, die großteils fanatische deutsche Nationalisten und Nationalsozialisten waren.
Die deutsche Volksgruppe
Der rechtliche Status der deutschen Minderheit in Slowenien war in einem Sondervertrag zwischen dem SHS-Staat und den Westmächten festgelegt worden. Wegen des staatlichen Drucks und der starken Emigration war nach dem 1. Weltkrieg die Zahl der deutschen Volksgruppenangehörigen rückläufig. Trotz ihrer relativ geringen Stärke war die deutsche Volksgruppe wirtschaftlich stark. Zu Beginn der 30er Jahre schlossen sich viele Volksgruppenangehörige dem Schwäbisch-Deutschen Kulturbund an, der seit der NS-Machtergreifung 1933 in Deutschland zunehmend nationalsozialistisch unterwandert wurde und sich zu einem willigen Werkzeug der NS-Propaganda und NS-Spionage entwickelte. Der Kulturbund wurde deshalb kurzfristig verboten, später jedoch wieder zugelassen. Viele Kulturbundmitglieder zählten seit 1939 zum Kreis der Vertrauenspersonen der Gaugrenzlandämter, die die Gauführungen der NSDAP für Kärnten und die Steiermark gegründet hatten. Einige waren sogar Mitarbeiter des deutschen Sicherheitsdienstes (SD) und Geheimdienstes. Nach der Okkupation optierten die Gottscheer Deutschen und andere deutschsprachige Personen, die in der italienischen Besatzungszone lebten, kollektiv für das Deutsche Reich. Die NS-Besatzungsmacht siedelte rund 12.000 Gottscheer Deutsche im deutsch besetzten Save-Sotla-Gebiet an, aus dem zuvor rund 35.000 Slowenen deportiert worden waren.
Bewaffnete Mitglieder des deutschen Kulturbundes Marburg und anderer Grenzorte übernahmen noch vor dem Einmarsch der deutschen Truppen die Macht; Gruppe von bewaffneten Kulturbündlern in Marburg
Upor
Der Widerstand
Die Besetzung Sloweniens hatte unmittelbar den Zusammenbruch der bestehenden slowenischen politischen Machtverhältnisse und Parteien zur Folge. Bei den noch vorhanden Resten der slowenischen politischen Vorkriegsparteien herrschte Uneinigkeit darüber, wie sich die Slowenen in der neuen politischen Situation verhalten sollten. Die KP Sloweniens erkannte in dieser kritischen Lage, in der den Slowenen die Auslöschung von der ethnischen Landkarte Europas drohte, die Möglichkeit, ihre sozialrevolutionären Ziele in Verbindung mit dem Volksbefreiungskampf zu verwirklichen. Ende April 1941 organisierte sie die Volksbefreiungsfront (OF), die linke politische Gruppen und Kulturschaffende vereinte. Die OF war eine nationale Widerstandsbewegung, die im gesamten slowenischsprachigen Gebiet Ausbreitung fand und in der fast alle Gesellschaftsschichten vertreten waren. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 zog sich die Mehrheit der Kommunisten in die Wälder zurück und gründete mit anderen Gruppierungen die ersten Partisaneneinheiten und -truppen, die von vereinzelten Sabotageakten bald zum bewaffneten und offen Widerstand gegen die Besatzungsmächte auf beinahe dem gesamten slowenischsprachigen Gebiet übergingen.
Jugendliche in Maribor starteten schon bald nach der Besetzung die ersten Aktionen gegen den deutschen Besatzer. Reste eines ausgebrannten deutschen Autos am 29. April 1941.
Das Cankar-Bataillon überfiel am 12. Dezember 1941in Rovte aus einem Hinterhalt eine deutsche Polizeipatrouille und vernichtete sie vollkommen.
1941 mussten auch Partisaneneinheiten hohe Verluste hinnehmen. In der Verbiè-Hütte unterhalb des Storžiè fiel am 8. August ein Teil des Krainburger Bataillons.
Ljubljana die Heldenstadt,
sozusagen den modernen Guerilakrieg erfand.
Sofort nach der Besetzung Ljubljanas durch Mussolinis Truppen gründete sich am 27.April die"Antiimperialistische Front" (PF)-die erste Widerstandsbewegung Europas.Von der Stadt aus wurden zunächst auch Partisanen befehligt,die in den slowenischen Wäldern operierten.Die Okkupationsmacht umgab schließlich die ganze Stadt mit einem Stachledrahtzaun,um alle Verbindungen zu den Partisanen abzuschneiden,erreichte damit nur einen noch erbitterten Widerstand.Die Stadtbevölkerung beteiligte sich massenhaft an wohlorganisierten Widerstandsaktionen.Zahlreiche Widerstands-und Untergrundskämpfer fielen auf den Strassen der Stadt,viele wurden als Geiseln in einer Schottergrube am nördlichen Stadtrand erschossen.Darum ist Ljubljana als erste unter allen Jugoslawischen Städten mit dem Titel"Helden des Widerstands"ausgezeichnet worden.
Slowenien sollte nach dem Plan der Sieger völlig ausgelöscht werden. Italien nahm sich zu den bereits 1919 annektierten Gebieten den Südteil von Krain und gliederte sich ihn als "Provincia di Lubiana" an. Der Norden Sloweniens wurde deutsch: Der Reichsgau Steiermark erhielt die alten historischen Grenzen aus der Zeit der Habsburger wieder, unter die Verwaltung des Kärntner Gauleiters kam neben dem Mießtal auch Oberkrain (Gorenjska).
Ungarn annektierte das Gebietsdreieck Medimurje und Prekmurje an der Nordostgrenze. Die Slowenen waren die Ersten, die - noch im April - sich zum Widerstand formierten. Unter den Augen der italienischen Besatzer gründeten sie am 27. April in Ljubljana die "Antiimperialistische Front" (PF); in ihr waren Nationaldemokraten, Christlichsoziale und Kommunisten vereint.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion gründeten die slowenische KP die "Befreiungsfront" (OF), riefen zum bewaffneten Kampf gegen Okkupanten und Kollaborateure auf und begannen ihren Partisanenkrieg. Führer der OF war Josip Broz, genannt Tito (1892-1980), Sohn einer Slowenin und eines Kroaten, der als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geraten war, sich den Bolschewiken anschloss, unter der Königsdiktatur eingekerkert und 1937 von der Komintern zum Generalsekretär der jugoslawischen KP ernannt wurde.
Auch die "Antiimperialistische Front" (PF) schloss sich der OF an; diese geriet rasch unter kommunistische Führung. In Slowenien waren dies der Lehrer Edvard Kardelj, der Gewerkschafter Frank Leskosek und der Arzt Boris Kidric. Im deutschen Okkupationsgebiet wurde mit brutaler Härte Germanisierungspolitik betrieben. Lager und Gefängnisse füllten sich mit "verdächtigen" Slowenen. "Unerwünschte" Elemente wurden nach Deutschland deportiert oder auch nach Kroatien abgeschoben; viele andere flüchteten unter das mildere Regime der italienischen Zone.
In der Provincia di Lubiana war es zur Zusammenarbeit einzelner Politiker mit den Okkupanten, unter Patronanz des Laibacher Bischofs Gregorij Rozman, gekommen. Als die Überfälle der Kommunisten begannen, stellte der vormalige Banus der Banschaft Drau, Marko Natlacen, sogar eine "slowenische Legion" auf, die die sich an deren Bekämpfung durch die Italiener beteiligten. Wie in allen Regionen Jugoslawiens wütete auch hier neben dem Befreiungskampf gegen die Besatzer ein Bürgerkrieg.
Partisanen
Das Partisanenheer war im Jahre 1941 in Kompanien und Bataillonen organisiert; seit dem Frühjahr 1942 gab es Abteilungen und Abteilungstruppen. Im Sommer 1942 entstanden die ersten vier Brigaden. Seit Juli 1943 wurden Divisionen gebildet, ab August 1943 bis Kriegsende operierten zwei Armeekorps und die 4. Operationszone, die als Gebietskommando fungierte, das die Steiermark mit dem Übermurgebiet, Kärnten, einen Teil Oberkrains und einen Teil Unterkrains umfasste. Das slowenische Partisanenheer war Teil der jugoslawischen Partisanenarmee, jedoch trotzdem bis zu den Abschlussoperationen des Krieges relativ eigenständig. Es verwendete die slowenische Kommandosprache und konnte auf einen slowenischen Führungskader zurückgreifen. Die Kriegsstrategie der Partisanen war die Guerillataktik mit zeitweisen Elementen des Frontalkrieges. Sie verließen nie das slowenischsprachige Gebiet. Im Partisanenheer gab es auch nicht-slowenische Formationen (z. B. Österreicher und Italiener). Seit dem Sommer 1943 agierten bei den Partisanen alliierte Militärmissionen. Nach verschiedenen Schätzungen verfügte die Partizanenarmee während der gesamten Kriegszeit im Schnitt um die 100.000 Mann .
Feierliche Versammlung der italienischen Brigade in Suhor.
Peta prekomorska brigada na pohodu v Beli krajini.
Die fünfte Überseebrigade während eines Marsches in Weißkrain
Die 1. jugoslawische Brigade, gegründet in der Sowjetunion
Das österreichische Bataillon
Sanitätwesen
Die Partisanen erbauten in Wäldern und schwer zugänglichen Schluchten ein sehr erfolgreiches System von gut getarnten Partisanenkrankenhäusern. Ein Teil der Verwundeten konnte mit Flugzeugen zu den Basisstützpunkten der Alliierten in Italien ausgeflogen werden. Dieses Sanitätsnetz erfasste in Slowenien rund 240 Einheiten mit unterschiedlichen Kapazitäten und der Gesamtzahl von 5.000 Betten. In diesen Krankenhäusern wurden an die 22.000 verwundete und kranke Partisanen versorgt.
Krankenhaus Franja im slowenischen Küstenland
Transport von schwer Verwundeten aus dem 9. Korps in Innerkrain (19. August 1944).
da manche keine Ahnung haben von dem was sie schreiben,werde ich versuchen aufzuklären und mit einigen Legenden,Mythen,Meinungen und Vorurteilen aufräumen.
Warum?weil ich Nachtdienst habe und mir langweilig ist!
Nach dem "Anschluss" Österreichs an das "Dritte Reich" im März 1938 war die deutsche Außenpolitik gegenüber Jugoslawien zunächst durchaus freundschaftlich bestimmt, obwohl die slowenische Gesellschaft seit Kriegsbeginn 1939 durchaus mit einer nationalsozialistischen Aggression rechnen musste. Die nationalsozialistische Außenpolitik gegenüberJugoslawien sollte sich 1941 radikal ändern. Die unter massiven Druck stehende jugoslawische Regierung unterzeichnete am 25. März 1941 die Beitrittserklärung zum Dreierpakt (Italien - Deutschland - Japan). Prompt folgten am 27. März 1941 im gesamten Staat, auch in der Draubanschaft, Massendemonstrationen gegen diesen Vertrag. Die allgemeine Verwirrung nützend, führte eine Gruppe prowestlich orientierter jugoslawischer Offiziere einen Staatsstreich durch und setzte eine neue Regierung ein. Die neue Regierung widerrief zwar nicht die Beitrittserklärung, doch Hitler-Deutschland kam zum Schluss, dass Jugoslawien ein unverlässlicher Partner sei, und überfiel gemeinsam mit seinen Verbündeten am 6. April 1941 Jugoslawien. Der Aprilkrieg dauerte elf Tage, in Slowenien sechs. Die jugoslawische Armee leistete in einigen Abschnitten der Rupnik-Verteidigungslinie, die in den Jahren vor dem Krieg teilweise angelegt, jedoch keineswegs fertiggestellt worden war, einige Tage Widerstand - so im Mießtal und im Gebiet von Unterdrauburg. Auf beiden Seiten gab es Verluste. Bevor sich die hoffnungslos unterlegene jugoslawische Armee auflöste, sprengte sie noch einige Verkehrseinrichtungen und Munitionslager. Slowenien wurde von Deutschland, Italien und Ungarn besetzt und dreigeteilt.
Am 27. März 1941 kam es in ganz Jugoslawien zu Demonstrationen gegen den Beitritt Jugoslawiens zum Dreierpakt. Studentendemonstrationen vor der Laibacher Universität.
![2da39408.jpg](http://www.250kb.de/u/051216/j/2da39408.jpg)
Befestigungsanlagen der Rupnik-Linie.
![09506916.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/09506916.jpg)
Deutsche Einheiten rücken in Slovenj Gradec ein.
![13c1e257.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/13c1e257.jpg)
"Slowenen, vereint und wehrt euch!" (Karikatur von Vlasto Kopaè)
![205fdb0f.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/205fdb0f.jpg)
Zahlreiche Soldaten der jugoslawischen Armee gerieten in deutsche Gefangenschaft.
Gefangene jugoslawische Soldaten auf der Pobreška-Straße in Marburg.
![a1246c8a.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/a1246c8a.jpg)
Vertreibung
Dem Befehl von Reichsführer-SS Heinrich Himmler zufolge sollten im deutschen Besatzungsgebiet 220.000 bis 260.000 Slowenen ausgesiedelt werden: Das entsprach einem Drittel der slowenischen Bevölkerung. Diese vom NS-Rassenwahn inspirierten Pläne waren jedoch aus wirtschaftlichen Gründen und wegen des nachhaltigen Widerstandes der Partisanen nicht realisierbar. Tatsächlich vertrieb der Besatzungsapparat mehr als 79.000 Personen. Bereits im Sommer 1941 wurden über 17.000 Personen - überwiegend slowenische Führungspersönlichkeiten und die Intelligenz sowie deren Familien - nach Serbien und viele slowenische Priester nach Kroatien deportiert. Von Oktober 1941 bis Juli 1942 trafen die rassenpolitischen Bevölkerungsmaßnahmen im Save-Sotla-Gebiet über 35.000 Slowenen, die in Umsiedlungslager nach Deutschland gebracht wurden. Das entvölkerte Gebiet kolonisierte der NS-Apparat später mit Gottscheer Deutschen. In die deutschen Umsiedlungslager kamen auch Angehörige von Partisanen und jene von erschossenen Geiseln. Das Vermögen der Vertriebenen wurde eingezogen. Über 830 Deportierte überlebten die nationalsozialistischen "Umsiedlungsmaßnahmen" nicht, allein in Deutschland starben über 700 Personen.
Die Deutschen wählten die radikalsten Methoden zur Germanisierung der Bevölkerung und setzten sich dafür den kürzesten Zeitplan. Den deutschnationalen Kreisen schwebte nun die Möglichkeit vor, die Pläne aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts - den deutschen Weg zur Adria - zumindest teilweise zu verwirklichen. Um diese Ziele zu erreichen, sollte ein Drittel der slowenischen Bevölkerung vertrieben, deutsche Siedler planmäßig angesiedelt und der Rest der Bevölkerung germanisiert werden. Den Auftrag, "das Land wieder deutsch zu machen", gab Hitler an die beiden Chefs der Zivilverwaltung weiter, die als Reichsstatthalter, Gauleiter und Führer der NSDAP in den benachbarten Ländern Kärnten und Steiermark fungierten. In der Untersteiermark war dies Dr. Sigfried Uiberreither, in Oberkrain und dem Mießtal bis zum Dezember 1941 Franz Kutschera und danach bis zur Kapitulation Hitler-Deutschlands Dr. Friedrich Rainer. Um den Germanisierungsauftrag zu erfüllen - darin waren sie unmittelbar Hitler unterstellt - setzten die beiden Chefs der Zivilverwaltung zahlreiche Beamte, vornehmlich Lehrer, aus Kärnten und der Steiermark ein, die großteils fanatische deutsche Nationalisten und Nationalsozialisten waren.
![369cfb1e.jpg](http://www.250kb.de/u/051216/j/369cfb1e.jpg)
Die deutsche Volksgruppe
Der rechtliche Status der deutschen Minderheit in Slowenien war in einem Sondervertrag zwischen dem SHS-Staat und den Westmächten festgelegt worden. Wegen des staatlichen Drucks und der starken Emigration war nach dem 1. Weltkrieg die Zahl der deutschen Volksgruppenangehörigen rückläufig. Trotz ihrer relativ geringen Stärke war die deutsche Volksgruppe wirtschaftlich stark. Zu Beginn der 30er Jahre schlossen sich viele Volksgruppenangehörige dem Schwäbisch-Deutschen Kulturbund an, der seit der NS-Machtergreifung 1933 in Deutschland zunehmend nationalsozialistisch unterwandert wurde und sich zu einem willigen Werkzeug der NS-Propaganda und NS-Spionage entwickelte. Der Kulturbund wurde deshalb kurzfristig verboten, später jedoch wieder zugelassen. Viele Kulturbundmitglieder zählten seit 1939 zum Kreis der Vertrauenspersonen der Gaugrenzlandämter, die die Gauführungen der NSDAP für Kärnten und die Steiermark gegründet hatten. Einige waren sogar Mitarbeiter des deutschen Sicherheitsdienstes (SD) und Geheimdienstes. Nach der Okkupation optierten die Gottscheer Deutschen und andere deutschsprachige Personen, die in der italienischen Besatzungszone lebten, kollektiv für das Deutsche Reich. Die NS-Besatzungsmacht siedelte rund 12.000 Gottscheer Deutsche im deutsch besetzten Save-Sotla-Gebiet an, aus dem zuvor rund 35.000 Slowenen deportiert worden waren.
Bewaffnete Mitglieder des deutschen Kulturbundes Marburg und anderer Grenzorte übernahmen noch vor dem Einmarsch der deutschen Truppen die Macht; Gruppe von bewaffneten Kulturbündlern in Marburg
![a0aeb8dd.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/a0aeb8dd.jpg)
Upor
Der Widerstand
Die Besetzung Sloweniens hatte unmittelbar den Zusammenbruch der bestehenden slowenischen politischen Machtverhältnisse und Parteien zur Folge. Bei den noch vorhanden Resten der slowenischen politischen Vorkriegsparteien herrschte Uneinigkeit darüber, wie sich die Slowenen in der neuen politischen Situation verhalten sollten. Die KP Sloweniens erkannte in dieser kritischen Lage, in der den Slowenen die Auslöschung von der ethnischen Landkarte Europas drohte, die Möglichkeit, ihre sozialrevolutionären Ziele in Verbindung mit dem Volksbefreiungskampf zu verwirklichen. Ende April 1941 organisierte sie die Volksbefreiungsfront (OF), die linke politische Gruppen und Kulturschaffende vereinte. Die OF war eine nationale Widerstandsbewegung, die im gesamten slowenischsprachigen Gebiet Ausbreitung fand und in der fast alle Gesellschaftsschichten vertreten waren. Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 zog sich die Mehrheit der Kommunisten in die Wälder zurück und gründete mit anderen Gruppierungen die ersten Partisaneneinheiten und -truppen, die von vereinzelten Sabotageakten bald zum bewaffneten und offen Widerstand gegen die Besatzungsmächte auf beinahe dem gesamten slowenischsprachigen Gebiet übergingen.
Jugendliche in Maribor starteten schon bald nach der Besetzung die ersten Aktionen gegen den deutschen Besatzer. Reste eines ausgebrannten deutschen Autos am 29. April 1941.
![38f79e9f.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/38f79e9f.jpg)
Das Cankar-Bataillon überfiel am 12. Dezember 1941in Rovte aus einem Hinterhalt eine deutsche Polizeipatrouille und vernichtete sie vollkommen.
![5c97f727.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/5c97f727.jpg)
1941 mussten auch Partisaneneinheiten hohe Verluste hinnehmen. In der Verbiè-Hütte unterhalb des Storžiè fiel am 8. August ein Teil des Krainburger Bataillons.
![1ff169c1.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/1ff169c1.jpg)
Ljubljana die Heldenstadt,
sozusagen den modernen Guerilakrieg erfand.
Sofort nach der Besetzung Ljubljanas durch Mussolinis Truppen gründete sich am 27.April die"Antiimperialistische Front" (PF)-die erste Widerstandsbewegung Europas.Von der Stadt aus wurden zunächst auch Partisanen befehligt,die in den slowenischen Wäldern operierten.Die Okkupationsmacht umgab schließlich die ganze Stadt mit einem Stachledrahtzaun,um alle Verbindungen zu den Partisanen abzuschneiden,erreichte damit nur einen noch erbitterten Widerstand.Die Stadtbevölkerung beteiligte sich massenhaft an wohlorganisierten Widerstandsaktionen.Zahlreiche Widerstands-und Untergrundskämpfer fielen auf den Strassen der Stadt,viele wurden als Geiseln in einer Schottergrube am nördlichen Stadtrand erschossen.Darum ist Ljubljana als erste unter allen Jugoslawischen Städten mit dem Titel"Helden des Widerstands"ausgezeichnet worden.
Slowenien sollte nach dem Plan der Sieger völlig ausgelöscht werden. Italien nahm sich zu den bereits 1919 annektierten Gebieten den Südteil von Krain und gliederte sich ihn als "Provincia di Lubiana" an. Der Norden Sloweniens wurde deutsch: Der Reichsgau Steiermark erhielt die alten historischen Grenzen aus der Zeit der Habsburger wieder, unter die Verwaltung des Kärntner Gauleiters kam neben dem Mießtal auch Oberkrain (Gorenjska).
Ungarn annektierte das Gebietsdreieck Medimurje und Prekmurje an der Nordostgrenze. Die Slowenen waren die Ersten, die - noch im April - sich zum Widerstand formierten. Unter den Augen der italienischen Besatzer gründeten sie am 27. April in Ljubljana die "Antiimperialistische Front" (PF); in ihr waren Nationaldemokraten, Christlichsoziale und Kommunisten vereint.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion gründeten die slowenische KP die "Befreiungsfront" (OF), riefen zum bewaffneten Kampf gegen Okkupanten und Kollaborateure auf und begannen ihren Partisanenkrieg. Führer der OF war Josip Broz, genannt Tito (1892-1980), Sohn einer Slowenin und eines Kroaten, der als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geraten war, sich den Bolschewiken anschloss, unter der Königsdiktatur eingekerkert und 1937 von der Komintern zum Generalsekretär der jugoslawischen KP ernannt wurde.
Auch die "Antiimperialistische Front" (PF) schloss sich der OF an; diese geriet rasch unter kommunistische Führung. In Slowenien waren dies der Lehrer Edvard Kardelj, der Gewerkschafter Frank Leskosek und der Arzt Boris Kidric. Im deutschen Okkupationsgebiet wurde mit brutaler Härte Germanisierungspolitik betrieben. Lager und Gefängnisse füllten sich mit "verdächtigen" Slowenen. "Unerwünschte" Elemente wurden nach Deutschland deportiert oder auch nach Kroatien abgeschoben; viele andere flüchteten unter das mildere Regime der italienischen Zone.
In der Provincia di Lubiana war es zur Zusammenarbeit einzelner Politiker mit den Okkupanten, unter Patronanz des Laibacher Bischofs Gregorij Rozman, gekommen. Als die Überfälle der Kommunisten begannen, stellte der vormalige Banus der Banschaft Drau, Marko Natlacen, sogar eine "slowenische Legion" auf, die die sich an deren Bekämpfung durch die Italiener beteiligten. Wie in allen Regionen Jugoslawiens wütete auch hier neben dem Befreiungskampf gegen die Besatzer ein Bürgerkrieg.
Partisanen
Das Partisanenheer war im Jahre 1941 in Kompanien und Bataillonen organisiert; seit dem Frühjahr 1942 gab es Abteilungen und Abteilungstruppen. Im Sommer 1942 entstanden die ersten vier Brigaden. Seit Juli 1943 wurden Divisionen gebildet, ab August 1943 bis Kriegsende operierten zwei Armeekorps und die 4. Operationszone, die als Gebietskommando fungierte, das die Steiermark mit dem Übermurgebiet, Kärnten, einen Teil Oberkrains und einen Teil Unterkrains umfasste. Das slowenische Partisanenheer war Teil der jugoslawischen Partisanenarmee, jedoch trotzdem bis zu den Abschlussoperationen des Krieges relativ eigenständig. Es verwendete die slowenische Kommandosprache und konnte auf einen slowenischen Führungskader zurückgreifen. Die Kriegsstrategie der Partisanen war die Guerillataktik mit zeitweisen Elementen des Frontalkrieges. Sie verließen nie das slowenischsprachige Gebiet. Im Partisanenheer gab es auch nicht-slowenische Formationen (z. B. Österreicher und Italiener). Seit dem Sommer 1943 agierten bei den Partisanen alliierte Militärmissionen. Nach verschiedenen Schätzungen verfügte die Partizanenarmee während der gesamten Kriegszeit im Schnitt um die 100.000 Mann .
Feierliche Versammlung der italienischen Brigade in Suhor.
![662ed362.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/662ed362.jpg)
Peta prekomorska brigada na pohodu v Beli krajini.
Die fünfte Überseebrigade während eines Marsches in Weißkrain
![ea155d47.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/ea155d47.jpg)
Die 1. jugoslawische Brigade, gegründet in der Sowjetunion
![04935ba7.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/04935ba7.jpg)
Das österreichische Bataillon
![8ecf8dac.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/8ecf8dac.jpg)
Sanitätwesen
Die Partisanen erbauten in Wäldern und schwer zugänglichen Schluchten ein sehr erfolgreiches System von gut getarnten Partisanenkrankenhäusern. Ein Teil der Verwundeten konnte mit Flugzeugen zu den Basisstützpunkten der Alliierten in Italien ausgeflogen werden. Dieses Sanitätsnetz erfasste in Slowenien rund 240 Einheiten mit unterschiedlichen Kapazitäten und der Gesamtzahl von 5.000 Betten. In diesen Krankenhäusern wurden an die 22.000 verwundete und kranke Partisanen versorgt.
Krankenhaus Franja im slowenischen Küstenland
![65f84425.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/65f84425.jpg)
Transport von schwer Verwundeten aus dem 9. Korps in Innerkrain (19. August 1944).
![3247dcc5.jpg](http://www.250kb.de/u/051215/j/3247dcc5.jpg)