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PKK-Sammelthread

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Für den Türkischen Staat sind das alles Terroristen..

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Was wir aktuell im Südosten sehen, ist wie die Türkei in ihren Kolonialgebiete(Süd-Osten) wieder einmal Aufstände Niederschlägt.

Es ist ein Volksaufstand, nur weil die Türkei Nato/Wirtschafts-partner ist, wird dieser Aufstand International als Terroristisch verkauft. In Syrien haben die Kurden den exakt gleichen Aufstand, doch dort werden sie als Helden gefeiert. Die Politik handelt nach Interessen und genau darum haben wir in der Politik Gute, und "Schlechte" Kurden.

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Man muss verstehen: Ein ganzer Stadtteil wird systematisch zerstört, weil der Widerstand seiner Bewohner sich der brutalen Staatsgewalt nicht beugen will. Ein Staat, der bis heute nur Verachtung für sie übrig hat. Er hat sie durchgehend festgenommen, gefoltert, ausgebeutet und immer wieder erniedrigt. Dieser türkischer Staat hat nie Erbarmen gehabt, sie verarmen lassen und um ihren Lebenswillen zu brechen, seit den 90er Jahren ihre Kinder den Drogendealern überlassen.

Doch die kurdischen Jugendlichen von Sur haben sich in den letzten Jahren organisiert und als erstes die Drogenszene verjagt und sich politisch gebildet. Das erzählte mir eine Gruppe von Jugendlichen bei einem Spaziergang im Frühjahr noch stolz vor dem südlichen Mardin-Tor.


[h=6]Freischein für Gewalt
[/h]Deutschland kommt mir in den Sinn. Eure Bundesregierung hofiert Erdoğan und gibt ihm Milliarden, damit er die vielen Flüchtlinge doch noch in seinem Staatsgebiet behält (unter welchen Bedingungen, sei dahingestellt). Plötzlich ist jede Kritik vergessen, die in den letzten 2-3 Jahren so oft geäußert wurde. Eure Regierung ist einen dreckigen Deal eingegangen. Denn die Türkei hat damit gleichzeitig eine Freikarte bekommen, noch brutaler gegen Oppositionelle – also uns – vorzugehen.




25.12.2015
[h=4]Protokoll aus Diyarbakir[/h][h=1]Vorbei, der Krieg ist da[/h]Im türkischen Kurdistan geht der Staat brutal gegen jede Opposition vor. Unser Autor fragt, wo die deutsche Empörung über die Gewalt bleibt.von Ercan Ayboga
Tränengaseinsatz in Diyarbakir am 22. Dezember Foto: dpa
Protokoll aus Diyarbakir, 24.12.2015, 02:00 Uhr
Was für ein Staat, das doch ist. Am 4. Juli 2015 feierte das türkische Kultusministerium zusammen mit der von der oppositionellen HDP regierten Senatsverwaltung Diyarbakir (Amed) in Bonn die Aufnahme der jahrtausendealten und prächtigen Burg und der Hevsel-Gärten in die UNESCO Welterbeliste. Ich erinnere mich noch genau, wie der Unesco-Botschafter der Türkei mit den Ko-BürgermeisterInnen von Amed von ihren Sitzen aufsprangen, als der Beschluss bekannt gegeben wurde. Ich stand eine Etage weiter oben und filmte...
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Fünf Monate später sind tausende Polizisten und Soldaten der gleichen Regierung gerade dabei, die von dieser Burg eingefriedete Altstadt dem Erdboden gleich zu machen. Seit über zwei Wochen beschießen sie mit Artillerie und gepanzerten Wagen Sur, wie die Altstadt genannt. Szenen, die selbst in den 90er Jahren unvorstellbar waren. Ja, wir befinden uns nicht auf syrischem oder irakischem Staatsgebiet, sondern türkischem!
Seit zwei Wochen höre ich Schüsse und Bombenexplosionen im Zehnminutentakt, sowohl auf der Arbeit als auch von zu Hause aus. Beide Orte sind nur fünf Gehminuten von Burg entfernt. Es ist eigentlich nicht auszuhalten, trotzdem verschließe ich nicht meine Ohren. Ich höre und sehe Helikopter fliegen und all die Militärwagen und -geräte in Richtung Sur fahren. Eins bis zweimal fahren Krankenwagen in die gleiche Richtung.
Noch im Frühjahr und Frühsommer spazierte ich mindestens zweimal in der Woche mittags oder abends in die Altstadt, um zu essen, zu trinken, einzukaufen, FreundInnen zu treffen, aber vor allem die Burg, engen Gassen und vielen Kulturdenkmäler beim Vorbeigehen einwirken zu lassen. Vorbei, der Krieg ist da.
Ein Krieg, der in kurzer Zeit mit seiner ganzen Brutalität über uns herzog. Noch vor Monaten sprach ich mit vielen Menschen über eine neue Post-AKP-Ära für das ganze Land und wie die Altstadt und der ganz nah liegende Tigris – mein eigentliches Projekt – besser geschützt werden könnte. Die Bombe, die am 5. Juni auf einer Wahlkundgebung der HDP vielleicht zwanzig Meter neben mir explodierte und vier Menschen in den Tod riss, betrachteten wir nur als eine Störung auf dem Weg zu schöneren Zeiten. Doch war sie nur Vorbereitung auf das, was wir jetzt erleben. Die nächsten traurigen Höhepunkte waren die Massaker von Suruç im Juli und Ankara im Oktober mit über 130 Toten.
Straßenszene in Diyarbakir im September. Foto: Heinrich Schultze
Man muss verstehen: Ein ganzer Stadtteil wird systematisch zerstört, weil der Widerstand seiner Bewohner sich der brutalen Staatsgewalt nicht beugen will. Ein Staat, der bis heute nur Verachtung für sie übrig hat. Er hat sie durchgehend festgenommen, gefoltert, ausgebeutet und immer wieder erniedrigt. Dieser türkischer Staat hat nie Erbarmen gehabt, sie verarmen lassen und um ihren Lebenswillen zu brechen, seit den 90er Jahren ihre Kinder den Drogendealern überlassen.
Doch die kurdischen Jugendlichen von Sur haben sich in den letzten Jahren organisiert und als erstes die Drogenszene verjagt und sich politisch gebildet. Das erzählte mir eine Gruppe von Jugendlichen bei einem Spaziergang im Frühjahr noch stolz vor dem südlichen Mardin-Tor.
Zehn Minuten sind vorbei, ich höre wieder mehrere Schüsse... Gleichzeitig lese ich: Ali Şimşek, der Ko-Vorsitzende der Partei DBP – welche die KurdInnen in der HDP vertritt – ruft die Bevölkerung zum verstärkten Protest auf, weil diese Nacht die Angriffe des Staates stärker geworden sind und ein Massaker stattfinden könnte. Das hoffe ich natürlich nicht und glaube, dass der Widerstand wie seit Monaten auch jetzt hält! Einige tausende Bewohner sind trotz der Repressionen in den heftig umkämpften Stadtteilen der Altstadt geblieben, um mit den kämpfenden Jugendlichen „Berxwedan Jiyane“ (Widerstand heißt Leben) zu sagen!
[h=6]Kultur des Widerstandes[/h]Dass diese Regierung und der Staatspräsident täglich Erklärungen über die Entschiedenheit des Staates abgeben, wird am Widerstandswillen nichts ändern, sondern ihn bestärken. Hat dieser Staat nichts von der Geschichte gelernt, kann er militärisch wirklich siegen? Nein, diese Menschen werden bis zum letzten kämpfen. Das liegt daran, dass die kurdische Freiheitsbewegung in den letzten dreißig Jahren eine neue Kultur des Widerstands in der Bevölkerung aufgebaut hat, die alle Waffen und alles Geld dieser Welt wertlos erscheinen lässt.
Wir, die draußen sind, fiebern stündlich mit diesen tapferen Menschen. Sie sind unsere Würde! Auf den Straßen und in den Bussen höre ich immer wieder Menschen, die über die Zerstörungswut des Staates schimpfen. Viele wollen es nicht wahr haben, dass dieser Staat jeden Tag mehr Gebäude zerbombt, um in den engen Gassen von Sur vorankommen zu können.
Vorgestern waren tausende Menschen direkt vor meiner Arbeitsstelle zusammengekommen, um dann in Richtung des Platzes Dağkapı (Şex Said) zu marschieren. Nach nur drei Minuten wurden sie von hunderten PolizistInnen und mehreren Einsatzwagen gestoppt. Trotz Gesprächen gab es kein Durchkommen mehr.
Die Menschen kehrten langsam um und versuchten über eine Nebenstraße, näher an die Altstadt heranzukommen. Keine Chance, denn die Polizei machte, was sie seit vielen Monaten gerne tut: mit Tränengas schießen! Alles war mit diesem Tränengas vernebelt, alle waren davon getroffen. Wie eine Gruppe Kinder, die ich im September sah. Sie machten vor einem Polizeiwagen ein paar Fratzen und das Victory-Zeichen und tanzten herum. Die Polizei antwortete mit Tränengas.
[h=6]Zitronen als Waffen[/h]Und auch an diesem Tag war das Gas überall. Mit zwei Freunden vor meiner Wohnung stehend, wurden wir aus einem vorbeifahrenden, leicht gepanzerten Polizeifahrzeug mit Tränengas beschossen – einfach so. Dieses Tränengas ist nicht mit dem in Deutschland eingesetzten vergleichbar, es greift Augen und Hals in ekelhafter Form an. Die Folge ist minutenlanges Husten. Es setzt fast alle Menschen außer Gefecht. Niemand hat Zitronen dabei, denn bei Festnahmen gelten die als Waffen gegen die Staatsgewalt und können zu vielen Jahren Haft führen. Die auf mich und meine Freunde geschossene Kapsel landete vor dem Hauseingang, das Gas drang ins Treppenhaus ein. Keine halbe Minute später waren die hustenden und auf den Staat fluchenden Menschen zu hören.
Immer Menschen hassen diesen Staat. Auch die Angriffe des Staates in Städten wie Cizre, Silopi und Dargeçit lassen die Wut bei den Menschen in Kurdistan wachsen. In diesen Orten leisten viele zehntausende Menschen Widerstand gegen diesen „irrationalen“ Staat. Dutzende sind gezielt getötet worden, darunter viele Kinder und Alte. Erst in der letzten Woche wurde ein Student mit einem Schuss in den Kopf ermordet. Er stand zu diesem Moment mit FreundInnen in einem Park und diskutierte. Serdıl Cengiz studierte an der Universität in Dersim (Tunceli). Mein Cousin arbeitete dort mit ihm als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Mein Cousin mochte Cengiz sehr, das steht an diesem Wochenende tief in sein Gesicht geschrieben. Auch in Dersim demonstrierten zwei Tage lang viele Menschen gegen diesen Mord.
„Ist der Staat verrückt?“ fragen mich Menschen immer wieder. Ja und Nein. Er hat ein Kalkül bei diesem verbrecherischen Vorgehen und will diese gespannte Atmosphäre für weitergehende Ziele missbrauchen. Aber: Auch wenn er kurzfristig Gewinne erzielen sollte, wird er langfristig verlieren. Denn viele Menschen brechen innerlich mit diesem Staat und vor allem der „Türkei“.
Letzteres auch deshalb, weil im Westen des Landes kaum jemand gegen die Massaker protestiert. Die türkische Gesellschaft schweigt, auch viele demokratischeren und linken Menschen. Sie sind besonders nach dem Wahlergebnis vom 1. November nach wie vor erschüttert und ohne Hoffnung. Der Bruch durch die kurdische Gesellschaft aber geht weiter. Momentan kann niemand die langfristige Folgen wirklich einschätzen.
Ein Angriffs-Intervall auf Sur habe ich ignoriert. Gerade jetzt müssen außerhalb der Altstadt zwei Bomben hochgegangen seien...
[h=6]Freischein für Gewalt[/h]Deutschland kommt mir in den Sinn. Eure Bundesregierung hofiert Erdoğan und gibt ihm Milliarden, damit er die vielen Flüchtlinge doch noch in seinem Staatsgebiet behält (unter welchen Bedingungen, sei dahingestellt). Plötzlich ist jede Kritik vergessen, die in den letzten 2-3 Jahren so oft geäußert wurde. Eure Regierung ist einen dreckigen Deal eingegangen. Denn die Türkei hat damit gleichzeitig eine Freikarte bekommen, noch brutaler gegen Oppositionelle – also uns – vorzugehen.
Ein EU Beitrittskandidat zerstört wahllos eigene Städte, aber zur gleichen Zeit werden neue Schritte im Rahmen des Beitrittsprozesses gemacht. Es ist ein Hohn des deutschen Staates gegen seine Einwohner und uns hier in Türkisch-Kurdistan!
Noch ist es nicht zu spät, um eine Öffentlichkeit für diese Verbrechen zu schaffen. Einige Tage wird der Widerstand hier sicher halten. Das Schlimme ist es, dass mit jedem weiteren Tag der Zerstörungen durch den türkischen Staat die Menschen von Kurdistan den Glauben an eine friedliche politische Lösung immer mehr verlieren. Gleichzeitig vertieft sich mit jedem Tag der Chauvinismus in der Türkei.
Es ist eine eine traurige Kontinuität der Geschichte zwischen Deutschland und der Türkei, dass es immer wieder solche dreckigen Abmachungen gegeben hat. Wir erinnern uns noch sehr gut daran, dass in den 90er Jahren vor allem deutsche Waffen eingesetzt wurden, um knapp 4000 kurdischen Dörfer zu zerstören. Doch haben zu der Zeit Medien und die Öffentlichkeit Druck auf ihre Regierung in Deutschland und den anderen westlichen Staaten ausgeübt.
Wo ist dieser Druck, wo ist diese Öffentlichkeit heute? Wo?
Protokoll aus Diyarbakir: Vorbei, der Krieg ist da - taz.de
 
Kannst du das lesen Sunshine,an der Wand steht das Haus ist zu verkaufen.
Wenn du magst kannst du Dich ja dort niederlassen,ich komm dich auch besuchen.
 
Den türkischen Kaffee würde jeder Türke über dein Gesicht schütten.

Ganz bestimmt nicht jeder Türke. Aber bei einigen sehr speziellen Diasporatürken kann ich mir das schon gut vorstellen. "Ihr" wisst es einfach nicht zu schätzen und abgesehen davon lassen "einige" sich ja noch mit 30Jahren schön von Mami zu Hause aushalten und bewirten und bekochen, incl. Einkauf und Wäschewaschen etc. alles macht Mami.

Mami wartet schon auf dich.

Und jetzt mal wieder zurück zum Thema. Ist das normal, dass wenn ich in beiden Threads, "PKK-Sammelthread" oder "Nachrichten aus der Türkei" Sachen zum Thema poste, hier ständig beleidigt werde und das hier immer wieder vom Thema abgelenkt wird? Meines erachtens sieht das so aus, das ihr keine Argumente hervorbringen könnt, die konstruktiv zum Thema beitragen. Es ist nicht nur euere Meinung zum Thema, es fehlen auch Argumente. Da ihr aber "die Anderen" , also diejenigen , die Kritik an der Handlung der türkischen Regierung darlegen, ständig beleidigt, diffamiert und diskreditieren wollt, in dem ihr sie wiederholter Maßen als Lügner und Propagandisten beschimpft, kommt es mir so vor, dass ihr euch nicht vor der politischen Realität und den Tatsachen verantworten wollt. Ihr seid indoktriniert, wenn ihr diese destruktive Kriegspolitik der türkischen Regierung verteidigt. Eure Verhaltensmuster und Mechanismen in eurer Argumentation mit der immer wiederkehrenden simplen Feinbildkonstruktion entlarvt euch. Man erkennt darin , das "Ihr" nicht in der Lage seid einen Objektiven aufklärerischen Standpunkt einzunehmen. Den "Kritikern" unterstellt ihr jedesmal "Feinde" der Türkei oder des türkischen Volkes zu sein.
Das ist absurd.
 
Für den Türkischen Staat sind das alles Terroristen..

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Was wir aktuell im Südosten sehen, ist wie die Türkei in ihren Kolonialgebiete(Süd-Osten) wieder einmal Aufstände Niederschlägt.

Es ist ein Volksaufstand, nur weil die Türkei Nato/Wirtschafts-partner ist, wird dieser Aufstand International als Terroristisch verkauft. In Syrien haben die Kurden den exakt gleichen Aufstand, doch dort werden sie als Helden gefeiert. Die Politik handelt nach Interessen und genau darum haben wir in der Politik Gute, und "Schlechte" Kurden.

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In syrien Lutschen deine pkk affen syrische alawiten schwänze trotz repressivem regime gegenüber ihnen und in der türkei beschimpft ihr denn man der kurden ihr kurdisch sein wieder brachte ohne dafür ins gefängniss zu gehen als hitler und mörder......kann mir einer von euch pekaka pussys die logik dahinter erklären?
 
In syrien Lutschen deine pkk affen syrische alawiten schwänze trotz repressivem regime gegenüber ihnen und in der türkei beschimpft ihr denn man der kurden ihr kurdisch sein wieder brachte ohne dafür ins gefängniss zu gehen als hitler und mörder......kann mir einer von euch pekaka pussys die logik dahinter erklären?

Weil es der PKK darum nicht geht. Es ist nur ein Vorwand. Wenn die ne Autonomie bekommen würden über die PKK würde der Spaß erst richtig anfangen, die wären durstig und würden anfangen wie ein schwarzes Loch mehr Forderungen zu stellen. Das hätte kein Ende.

Im Grunde ist die PKK die Seuche gegenüber den Kurden. Traditionelle kurdische Stämme stellen sich ALLE gegen die PKK.
 
37 Jahre PKK - 37 Jahre gegen Unrecht: Wie der Kampf für Kurdistan die PKK auf die Terrorlisten brachte und sie trotz jahrelanger Ablehnung heute für den Westen und dessen Werte kämpft

Zu den aufbegehrenden Völkern in der Türkei gehörte und gehört immer noch das Volk der Kurden, die jahrzehntelang als “Bergtürken” verspottet wurden. Mit einer Anzahl von weit mehr als 20-25 Millionen Einwohnern, stellen sie die größte Minderheit in der Türkei dar und sind damit zugleich das größte staatenlose Volk dieser Erde.

Während der Versuch der Türkei, jedem Bürger den türkischen Nationalismus aufzuerlegen, unaufhaltsam fortschritt, bildeten sich in den 1970er Jahren eine Vielzahl linker Gruppierungen. Die Kurden, gefoltert und geknechtet, und dennoch mit einer sich stark herauskristallisierenden kurdischen Identität, entschieden sich gegen den Besatzerstaat und den Terror in ihren Siedlungsgebieten im Südosten der Türkei aufzubegehren. Als am 27. November 1978 die Geburtsstunde der Partiya Karkerên Kurdistan (kurz: PKK, zu deutsch: Arbeiterpartei Kurdistans) in Lice im Dorf Ziyaret (Provinz Amed (Diyarbikir)) schlug, galt sie zunächst als eine marxistisch-leninistische Organisation, die sich zum obersten Ziel erklärt hatte, durch eine Guerillakrieg die Tyranneien der Türkei gegen das kurdische Volk nicht nur abzuwehren, sondern auch zum Angriff überzugehen, um darauffolgend einen eigenen kurdischen Staat zu errichten.

Hervorgegangen aus der "Kürdistan Devrimcileri"-Strömung (Kurdistan-Revolutionäre), der bereits der spätere PKK-Chef Abdullah Öcalan angehörte, sollte die PKK zur stärksten kurdischen Widerstandskraft in der Türkei werden.
1979, ein Jahr vor dem türkischen Militärputsch, verhängte die türkische Regierung das Kriegsrecht über die Südosttürkei. Dies war keine Kriegserklärung gegen eigene Landsmänner, gegen Türken - es war eine explizite Kriegserklärung gegen das kurdische Volk, welches sich dem Willen der Türkei und seinem Nationalgedanken unter dem Aspekt, damit einhergehend ihre eigene ethnische Identität zu verlieren, nicht beugen wollte. Die Leitidee einer Nation, zurückführend auf Mustafa Kemal Atatürk, funktionierte nach der Logik: Ein Staat, eine Nation, eine Sprache , eine Identität. Dies war folglich aus türkischer Perspektive das Todesurteil der Verfechter einer eigenständigen kurdischen Identität.

Als die PKK schließlich 1984 mittels der von ihr gegründeten “Befreiungseinheiten Kurdistans” (HRK) mehrere türkische Militärposten angriff, erklärte sie hiermit der Türkei den bewaffneten Kampf.
Heute hat die PKK nicht nur eine Anhängerschaft in Millionenhöhe, sondern nimmt zugleich auf die Entwicklungen der kurdischen Freiheitsbewegungen in den weiteren Besatzerstaaten Kurdistans großen Einfluss. So gelang es ihrer Schwesterpartei Partiya Yekitîya Demokrat (kurz:PYD, zu deutsch: Partei der Demokratischen Union) im vom Syrien besetzten Teile Kurdistans Rojava ein Kantonsystem aufzubauen, in dem die Kurden einen de facto autonomen Status genießen.

Mediales Aufsehen erregte die im Februar 1999 erfolgte Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan, der sich seit nun mehr als 16 Jahren in türkischer Haft befindet. Zweck und Ziel der Verhaftung seitens der türkischen Regierung war in erster Instanz das Herbeiführen einer massiven Schwächung der PKK und folglich auch ihre Zerstörung. Doch im Gefängnis wurde Öcalan entgegengesetzt der türkischen Hoffnungen nur stärker und gewann weitaus mehr an Einfluss. 2013 wurde er vom populären Times-Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt.
Weitere einflussreiche Gründungsmitglieder in den Rängen der Organisation sind bis heute unter anderem Cemil Bayik, Duran Kalkan und Murat Karayilan.
Nach wie vor prägt Öcalan die Partei maßgeblich. So hat die Partei in den letzten Jahren einen ideologischen Wandel vollzogen, in dem sie sich von einem kurdischen Nationalstaatsgedanken entfernt hat und stattdessen die Selbstverwaltung der kurdischen Gebiete fordert.

Großes Aufsehen erregte die PKK, als vergangenes Jahr Terroristen des Islamischen Staates die kurdischen Städte Şingal (Sindschar) und Kobanê angriffen. Zu diesem Zeitpunkt griffen PKK-Kämpfer und ihr nahestehende Organisationen bedeutend in die sich abspielende Katastrophe ein, in dem sie nicht nur einen Korridor aus der eingekesselten Stadt Şingal heraus öffneten und somit das Leben tausender Yeziden retteten, sondern zugleich neben ihren Brüdern und Schwestern, den kurdischen Peschmerga-Kämpfern, einer der Hauptakteure bei der Verteidigung der kurdischen Stadt Kobanê an der türkisch-syrischen Grenze waren, zu dessen Befreiung sie einen erheblichen Beitrag geleistet haben.

Nachdem die Türkei in diesem Sommer zahlreiche militärische Aktionen (insbesondere Luftangriffe) auf PKK-Stellungen durchführte, kurdische Städte von der Außenwelt abschottete und Ausgangssperren verhängte, erklärte die PKK den Waffenstillstand mit der türkischen Regierung für aufgekündigt.

Heute wird die PKK nach wie vor in zahlreichen westlichen Staaten, die zugleich mehrheitlich Bündnispartner der Türkei sind, als Terrororganisation eingestuft. Jedoch hat die PKK fast ausschließlich auf türkischen Boden mit Waffen agiert. Auf die Terrorliste der anderen Staaten gelangte sie aufgrund von wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen und Beziehungen in und zu der Türkei. In Deutschland gilt die PKK seit 1993 als eine terroristische Vereinigung. Zahlreiche Initiativen, das PKK-Verbot in der Bundesrepublik aufzuheben, wurden bislang von der Bundesregierung ignoriert. Im April 2004 wurde die PKK von der Europäischen Union auf die Liste terroristischer Organisationen übernommen.

Gegenwärtig ist sie zusammen mit den weiteren kurdischen Kräften, insbesondere den Peschmerga-Kämpfern, die stärkste Allianz gegen den IS und der Garant dafür, dass der Krieg nicht gänzlich nach Europa überschwappt. Entstanden aus einem Zustand der Unterdrückung und zur Befreiung eines Volkes. Das war letztendlich das, was die PKK auf die Terrorlisten dieser Welt brachte.

Ein Beitrag der Kurdischen Jugend Deutschland e.V.
 
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