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"Rückkehr ist unmöglich"

Furyc

Ex-Normalo
Teammitglied
"Rückkehr ist unmöglich"

Über 200 000 Serben und Roma wurden nach dem NATO-Einmarsch aus Kosovo vertrieben

Von Boris Kanzleiter, Belgrad ***

Es war eine der größten Massenvertreibungen während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien. Mit dem Ende des Kosovo-Kriegs im Juni 1999 begann für über 200 000 Serben und Roma die Flucht. Während sich die jugoslawische Armee aus der Provinz zurückziehen musste, setzten albanische Nationalisten Häuser von Serben und Roma in Brand. Die Flüchtlinge leben heute in Serbien oder Staaten der Europäischen Union.

Der Regen in den vergangenen Tagen hat den Weg in eine Schlammpiste verwandelt. »Wir haben leider keine Kanalisation hier«, entschuldigt sich Mirko Sandic und stapft durch tiefe Pfützen. Der stämmige Mann zieht den Reißverschluss seiner Trainingsjacke hoch. Nachmittags wird es empfindlich kalt am Donauufer am Stadtrand von Belgrad. »Schon zehn Jahre leben wir in diesem Loch«, sagt Sandic und deutet auf eine Holzhütte. 500 Roma leben in der Barackensiedlung in einer Industriebrache mit dem Namen »Deponija«. Sandic war mit seiner Familie im Juni 1999 aus Kosovo in die serbische Hauptstadt geflohen.

Mirko Sandic ist einer der Flüchtlinge des Kosovo-Krieges, die von der Welt vergessen wurden. »Wir sind damals aus unserem Dorf im Osten Kosovos geflohen, weil wir Angst hatten«, erinnert er sich. Nationalistische Albaner hätten im Nachbardorf die Häuser von Nicht-Albanern angezündet. Daraufhin sei die Familie nach Belgrad geflohen. »Ich sammle und verkaufe Altpapier«, erklärt Sandic, wie sich die Familie seither über Wasser hält. »Die Rückkehr ist unmöglich«, meint er, »Wir haben immer noch Angst.«

Die Sandics sind kein Einzelfall. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass nach der NATO-Intervention im Frühjahr 1999 weit über 200 000 Serben, Roma und andere Nicht-Albaner aus Kosovo geflohen sind. Die meisten haben sich in Serbien in Sicherheit gebracht. Vor allem Roma haben auch versucht, in ein Land der Europäischen Union zu gelangen. Der Weg dorthin war freilich gefährlich. Die italienische Presse berichtete im Sommer 1999 immer wieder von Kosovo-Roma, die beim Versuch, die Adria zu überqueren, ertrunken waren. Eine Statistik über die Zahl der Toten wurde nie erstellt. Alleine in Deutschland leben heute über 35 000 Kosovo-Roma.

Für die westlichen Staaten ist die Flüchtlingstragödie bis heute ein politisches Problem, über das ungern gesprochen wird. Offiziell wurden die NATO-Luftangriffe mit der Notwendigkeit begründet, es gelte, »ethnische Säuberungen« zu stoppen, die das Regime von Slobodan Milosevic gegen die kosovo-albanische Bevölkerung angeordnet habe. Aber nach dem Einmarsch der NATO-Truppen unternahmen diese andererseits nichts, um die Vertreibung von Serben und Roma durch nationalistische Albaner zu stoppen. »Es brannten einfach überall Häuser«, erinnert sich Claude Cahn vom European Roma Right Center (ERRC), dessen Beobachter im Sommer 1999 die NATO scharf kritisierten.

Auch zehn Jahre später bleibt die Lage angespannt. Zwar kommt es in Kosovo nicht mehr zu militärischen Auseinandersetzungen. Aber dauerhafter Frieden ist auch nicht in Sicht. Erst vor rund zehn Tagen wurde nachts aus Maschinenpistolen auf das Haus einer Rückkehrerfamilie im Dorf Ljug in Ostkosovo geschossen. In der Nähe wurden am Abend zuvor zwei Rückkehrerhäuser angezündet. Die wenigen tausend Serben und Roma, die in mehrheitlich von Albanern besiedelte Gegenden zurückgekehrt sind, leben in einem Klima von Drohungen und Übergriffen.

Das mussten bisher auch die deutschen Behörden einräumen. Während die Innenminister Kosovo- Albaner und andere albanische sprechende Minderheitengruppen wie die Ashkali aus Deutschland abschieben lassen, gilt für Kosovo-Roma und Kosovo-Serben aus Sicherheitsgründen noch immer ein Abschiebestopp. Menschenrechtsgruppen und Betroffene fürchten allerdings, dass dieser bald fallen gelassen wird. Im Februar hat die Berliner Große Koalition die Forderung der LINKEN nach dauerhaftem Bleiberecht für die Kosovo-Flüchtlinge in Deutschland abgelehnt

*** Aus: Neues Deutschland, 24. März 2009

Quelle:200.000 Serben aus Kosovo vertrieben, 25.03.2009 (Friedensratschlag)
 
Wow und ich dachte nur in Albanien selbst haben die Albaner die Roma usw. auch verjagt und masakriert.... dachte im Kosovo wär das nicht der Fall??
 
die roma wurden seitens serbiens im kosovo angesiedelt und nach dem krieg zurecht aus dem land verjagt man muss auch den aspekt berücksichtigen das sie mit den serben im kosovokrieg zusammen gearbeitet haben
 
die roma wurden seitens serbiens im kosovo angesiedelt und nach dem krieg zurecht aus dem land verjagt man muss auch den aspekt berücksichtigen das sie mit den serben im kosovokrieg zusammen gearbeitet haben
du hinterwäldler solltest jetzt schön ne verwarnung kassieren für das gutheißen von ethnischen säuberungen........
 
die roma wurden seitens serbiens im kosovo angesiedelt und nach dem krieg zurecht aus dem land verjagt man muss auch den aspekt berücksichtigen das sie mit den serben im kosovokrieg zusammen gearbeitet haben

Erzähl doch keinen Scheiss. Die Romas kommen ja ursprünglich alle aus Serbien... oh mann, so dumm muss man echt sein...

Und falls es stimmen sollte, wo bleibt deine Quelle ?!
 
gleich am Anfang laß ich "Vertreibung von über 200 000 Serben und Roma" also konnte nicht weiter lesen den es waren insgesamt 200 000 Serben im Kosovo und nun sich ca 150 000. diesen zahlen nach, müsste kaum einen Serben mehr im Kosovo geben. (einfach rechnen, ca 10% Minderheiten bei eine 2 Mio Bevölkerung)

ausserdem vertreiben und selbst flüchten sind 2 unterschiedliche Sachen. aus der Region Istog, Peja usw, bevor NATO einmarschiert ist oder grad dabei war, sind die Serben aus der Region selbst geflüchtet, natürlich aus angst und natürlich zurecht. ich sah es im Österreichsichen TV die Autoschlange an der Grenze zu Montenegro.

in dieser Region hat KAUM bewafnete kämpfe gegeben, die menschen sind aber einfach so vertrieben worden, und natürlich wird man sich dafür rächen. unter anderen gabs wiederum Serben die einfach gute nachbarn waren die nichts getan haben, die aber aus Angst flüchten müssten denn ein "Patriot" aus anderen Regionen kennt die ja nicht und würde sie auch grunglos ermorden, es war eine gefährliche Zeit das muss man zugeben. also die Zahl "über 200 000" stimmt nicht. übertreiben sollte man nicht
 
die roma wurden seitens serbiens im kosovo angesiedelt und nach dem krieg zurecht aus dem land verjagt man muss auch den aspekt berücksichtigen das sie mit den serben im kosovokrieg zusammen gearbeitet haben


das war der größte Fehler der Albaner, diese Menschen (egal ob Serben oder Roma) verjagt und getötet zu haben. man hätte beweise sammeln sollen und diese Täter anklagen anstatt sich selbst mitm Täter gleich zu stellen.
 
gleich am Anfang laß ich "Vertreibung von über 200 000 Serben und Roma" also konnte nicht weiter lesen den es waren insgesamt 200 000 Serben im Kosovo und nun sich ca 150 000. diesen zahlen nach, müsste kaum einen Serben mehr im Kosovo geben. (einfach rechnen, ca 10% Minderheiten bei eine 2 Mio Bevölkerung)

So ist es........
 
Serbische Rückkehrer im Kosovo "Die Propaganda aus Serbien ist am schlimmsten"

54 Staaten haben das Kosovo seit seiner Unabhängigkeitserklärung vor einem Jahr anerkannt. Serbien gehört nicht dazu. Doch im Alltag arrangieren sich die Serben und Kosovo-Albaner miteinander - so auch im Dorf Vidanje.
Von Andrea Mühlberger, ARD-Hörfunkstudio Südosteuropa
Ruinen verlassener Häuser, brach liegende Felder, Militärjeeps und Wachsoldaten der internationalen Schutztruppe KFOR: Das Dorf Vidanje bei Klina, im mittleren Westen Kosovos, ist ein typisches Beispiel für die Alltagswelt der serbischen Minderheit in der Region. Vor zehn Jahren lebten hier rund 570 serbische Familien. Nach dem Krieg zwischen Serben und Kosovo-Albanern begann der Exodus. Gerade mal 30 Häuser sind heute noch von Serben bewohnt. In der Regel einsame, ältere Menschen, die nicht wissen, wo sie sonst unterkommen sollten.
kosovo368_v-gross4x3.jpg
[Bildunterschrift: Ob Vidanja oder - wie hier - Gracanica: Die Alltagssituation für die Serben im Kosovo ähnelt sich. ]

"Was erzählt wird, entspricht oft nicht der Realität"

Der Bauernhof der Familie Kostic, die zwei schulpflichtigen Töchter hat, ist eine erfrischende Ausnahme in dieser ländlichen Tristesse. Vor fünf Jahren beschloss die vierköpfige Flüchtlingsfamilie, nach Vidanje zurückzukehren, ihr verlassenes Haus wieder aufzubauen und noch einmal (fast) von vorne anzufangen.
Die Jahre davor waren sie bei Verwandten provisorisch untergebracht. Schon weil sie jetzt wieder ihr eigenes Heim haben, war es für die 34-jährige Mutter Dragana die einzig richtige Entscheidung: "Ich konnte den Zeitpunkt unserer Rückkehr kaum erwarten. Auch unseren Nachbarn ging es so. Mein Mann stammt aus Vidanje. Wir haben hier unsere Familie gegründet. Natürlich gab es auch schwierige Momente. Aber am schlimmsten ist diese Propaganda aus Serbien. Was dort erzählt wird, entspricht oft nicht der Realität hier."
Analyse: Der Präzedenzfall Kosovo Krieg und Spannungen - was der Unabhängigkeit des Kosovo folgte. [mehr] Das Leben in Vidanje sei sogar besser geworden, seit die Albaner die Unabhängigkeit ausgerufen haben, erklärt die Serbin. Auf politischer Ebene führt zwar weiter kein Weg zusammen. Doch unter den Dorfbewohnern habe sich das Verhältnis entspannt, behauptet zumindest Dragana Kostic: "Bis vor ein, zwei Jahren konntest du nicht mal alleine zum Markt gehen - es gab da irgendwelche unnötigen Ängste. Kontakte zu Albanern hatte ich schon, bevor sie die Unabhängigkeit ausgerufen haben. Einige aus dem Dorf, die deshalb Bedenken hatten, bewegen sich jetzt freier."
Rückkehr und Aufbruch

Auch die Kostic' mussten nach ihrer Rückkehr ins Kosovo einige Rückschläge hinnehmen. Diebstähle zum Beispiel. Aber die passieren auch Albanern, sagt die Bäuerin. Ansonsten kommt die Familie mit ihrer Ferkel- und Bullenzucht gut über die Runden. Und einem Lebensmittelladen mit kleiner Gaststube, in der sich abends die serbischen Nachbarn treffen.
Heute sitzen sie schon mittags zusammen. Eine serbische Hilfsorganisation will die Rückkehrer zum Bleiben bewegen. Es wäre Geld da für verschiedene Projekte im Landwirtschaftsbereich oder für einen Kinderspielplatz, erklärt die Projektleiterin. Voraussetzung sei, dass Serben und Albaner einen gemeinsamen Dorfrat gründen.
Dragana Kostic hätte damit kein Problem. Negativ für das Dorfleben sind aus ihrer Sicht serbische Nachbarn, die Haus und Boden verkaufen: "Solche Menschen gefährden uns, die wir bleiben wollen. Sie interessieren sich weder für Enkelkinder, Kinder oder Nachbarn. Ich bedauere wirklich, dass diesen Serben ihre Häuser erneuert werden. Sie schwören, dass sie bleiben wollen. Aber sobald ihr Haus wieder aufgebaut ist, verkaufen sie. Traurig…“
Hintergrund: Kosovo Daten und Fakten zur südserbischen Provinz [mehr] Bleiben - unter allen Umständen

Laut Dragana sind es nur noch fünf, sechs serbische Familien, die wie die Kostic' zurückgekehrt sind und unter allen Umständen im Kosovo bleiben wollen. Doch wenn alle anderen Serben das Dorf verlassen, werden auch diese Familien gehen müssen, befürchtet Dragana. Dabei hatten sie sich am Tag, als die Kosovo-Albaner ihre Unabhängigkeit von Serbien ausriefen, geschworen, fest zusammenzuhalten: "Wir waren uns einig, dass wir bis zum letzten Augenblick bleiben werden. Erst wenn sie uns wieder das Gewehr an den Kopf gehalten hätten, hätten wir hier wieder alles verlassen.“
Viele Kosovo-Flüchtlinge kehren nicht zurück

Soweit ist es nicht gekommen. "Die Albaner im Dorf sind jetzt sogar besonders freundlich", meint die Serbin. Doch ein gewisses Unbehagen kann auch sie nicht verbergen. Was Dragana seit der Unabhängigkeit frustriert, sind ihre serbischen Landsleute, die das Kosovo schon aufgeben haben. Nach Angaben des Internationalen Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben seit der einseitigen Ausrufung der Unabhängigkeit am 17. Februar 2008 rund 300 serbische Kosovo-Flüchtlinge ihre Rückkehr beantragt. Wirklich zurückgekommen und geblieben sind etwa ein Dutzend. __________________



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wie man sieht ist es doch möglich und wenn man auf rtk lange genug sucht wird man viele solcher berichte lesen, wo vertriebene zurückkehren, auf serbischer seite, jedoch auch auf albanischer seite. ..
 
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