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Lucky Luke
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15.01.2009 Lissabon: Portugiesischer Kardinal warnt Katholikinnen vor Ehen mit Muslimen
(dpa) Der Primas der katholischen Kirche in Portugal, Kardinal José da Cruz Policarpo, hat Katholikinnen vor Eheschließungen mit Muslimen gewarnt. «Denken Sie, wenn Sie einen Muslim heiraten wollen, zweimal darüber nach!», riet er jungen Portugiesinnen in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen RTP. «Solche Eheschließungen bedeuten einen Berg von Problemen.» Der Kardinal, der auch den Titel des Patriarchen von Lissabon trägt, löste mit seiner Warnung heftige Proteste aus. «Die Äußerungen sind ein Skandal», sagte eine mit einem Muslim verheiratete Portugiesin der Zeitung «Público» (Donnerstagsausgabe). «Sie verletzen mich, meinen Mann und unsere Kindern.» Eine andere Portugiesin, Ehefrau eines Marokkaners, meinte: «Herr Kardinal, machen Sie sich um uns keine Sorgen!»
Die portugiesische Sektion von Amnesty International rief den Kirchenführer auf, seine Worte zurückzunehmen. Demgegenüber betonte der Sprecher der portugiesischen Bischofskonferenz, Manuel Moruj¦o, die Äußerungen seien ein «realistischer Ratschlag» gewesen. Sie bedeuteten keine Diskriminierung oder Herabwürdigung des Islams.
Die Islamische Gemeinde in Lissabon meinte, sie fühle sich durch die Worte des Kardinals «in gewisser Weise verletzt». Ihr Vorsitzender Abdool Vakil gab allerdings zu bedenken, dass die Äußerungen des Patriarchen auch als ein Appell verstanden werden könnte, die Unterschiede zwischen den Religionen und Kulturen zu respektieren. In Portugal leben etwa 40 000 Muslime, überwiegend aus Marokko, Ägypten und Pakistan.
Lissabon: Portugiesischer Kardinal warnt Katholikinnen vor Ehen mit Muslimen
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Was meint ihr, mehr ein gut gemeinter Ratschlag oder mehr ein Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit (Skandal)?
Die Ironie des ganzen (und deswegen fiel wohl die Kritik von der islamischen Gemeinde so mäißig aus) aus "islamischer Sicht wird es nicht anders gesehen", da ist es einer Frau verboten was mit einem nicht Moslem anzufangen. Daraus leite ich mal die Frage ab, sollte man lieber nebeneinander in religiösen Kategorien verweilen oder sollte jeder lieber ein Stück von seiner Religiösität fürs miteinander aufgeben!? Kann eine multikultuelle Gesellschaft eigentlich überhaupt funktionieren ohne das die Leute auf sich zu gehen. Entwickeln sich ansonsten nicht automatisch Parallelgesellschaften.
(dpa) Der Primas der katholischen Kirche in Portugal, Kardinal José da Cruz Policarpo, hat Katholikinnen vor Eheschließungen mit Muslimen gewarnt. «Denken Sie, wenn Sie einen Muslim heiraten wollen, zweimal darüber nach!», riet er jungen Portugiesinnen in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen RTP. «Solche Eheschließungen bedeuten einen Berg von Problemen.» Der Kardinal, der auch den Titel des Patriarchen von Lissabon trägt, löste mit seiner Warnung heftige Proteste aus. «Die Äußerungen sind ein Skandal», sagte eine mit einem Muslim verheiratete Portugiesin der Zeitung «Público» (Donnerstagsausgabe). «Sie verletzen mich, meinen Mann und unsere Kindern.» Eine andere Portugiesin, Ehefrau eines Marokkaners, meinte: «Herr Kardinal, machen Sie sich um uns keine Sorgen!»
Die portugiesische Sektion von Amnesty International rief den Kirchenführer auf, seine Worte zurückzunehmen. Demgegenüber betonte der Sprecher der portugiesischen Bischofskonferenz, Manuel Moruj¦o, die Äußerungen seien ein «realistischer Ratschlag» gewesen. Sie bedeuteten keine Diskriminierung oder Herabwürdigung des Islams.
Die Islamische Gemeinde in Lissabon meinte, sie fühle sich durch die Worte des Kardinals «in gewisser Weise verletzt». Ihr Vorsitzender Abdool Vakil gab allerdings zu bedenken, dass die Äußerungen des Patriarchen auch als ein Appell verstanden werden könnte, die Unterschiede zwischen den Religionen und Kulturen zu respektieren. In Portugal leben etwa 40 000 Muslime, überwiegend aus Marokko, Ägypten und Pakistan.
Lissabon: Portugiesischer Kardinal warnt Katholikinnen vor Ehen mit Muslimen
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Was meint ihr, mehr ein gut gemeinter Ratschlag oder mehr ein Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit (Skandal)?
Die Ironie des ganzen (und deswegen fiel wohl die Kritik von der islamischen Gemeinde so mäißig aus) aus "islamischer Sicht wird es nicht anders gesehen", da ist es einer Frau verboten was mit einem nicht Moslem anzufangen. Daraus leite ich mal die Frage ab, sollte man lieber nebeneinander in religiösen Kategorien verweilen oder sollte jeder lieber ein Stück von seiner Religiösität fürs miteinander aufgeben!? Kann eine multikultuelle Gesellschaft eigentlich überhaupt funktionieren ohne das die Leute auf sich zu gehen. Entwickeln sich ansonsten nicht automatisch Parallelgesellschaften.