papodidi
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Aus aktuellem Anlass hier einige Aussagen zur Lage der grössten Minderheit in Europa:
Roma – Einzahl Rom, weiblich Romni – leben über den ganzen europäischen Kontinent verstreut. Die etwa neun Millionen Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe bilden hier die größte Minderheit. Lange Zeit war ihre Herkunft ungeklärt. Mittlerweile weiß man, dass die Roma vor Hunderten von Jahren aus Indien nach Europa eingewandert sind. Gerade durch die EU-Osterweiterung sind nun viele Roma zu EU-Bürgern geworden – dennoch sind ihre Lebensumstände noch nicht mit denen anderer EU-Bürger zu vergleichen.
...
Die Probleme der Roma gehen auf eine seit Jahrhunderten verfestigte gesellschaftliche Ausgrenzung zurück, die sich auf ihre ethnische Zugehörigkeit und ihre soziale Situation zurückführen lässt. Verfolgung, Vertreibung und Diskriminierung bestimmen seit Jahrhunderten die Lebensumstände der Roma.
Auch heutzutage gibt es in der Allgemeinbevölkerung massive Vorurteile gegenüber dieser Volksgruppe. So lässt sich der Erfolg der ungarischen Jobbik-Partei bei den Parlamentswahlen 2010 auch mit der breiten „Hasskampagne“ der Rechtsextremisten gegen die Roma im Land erklären.
…
Belastbare Daten über die Roma-Populationen in den einzelnen europäischen Ländern sind schwer zu erheben... Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Roma statistischen Erhebungen ihrer Ethnie verschließen. Dieser Argwohn gründet in den Verfolgungen während des Holocaust und den bis heute anhaltenden Vorurteilen und Anfeindungen gegenüber ihrer Volksgruppe. So ist die europäische Romaforschung mangels Alternative auf wenig belastbare Schätzwerte angewiesen. Die Karte zeigt die angenommene Verteilung der Bevölkerungsgruppe über ganz Europa.
Fast überall in Europa leben die Roma am unteren Ende der sozialen Rangordnung. In den Gebieten Südosteuropas ist ein Leben am Rande der Gesellschaft jedoch besonders hart. In Bosnien-Herzegowina wird ihre Arbeitslosenrate auf über 90 Prozent geschätzt, eine Vielzahl der Roma wohnt in provisorischen Siedlungen auf Müllkippen und Industriebrachen, und die Hälfte der Roma-Kinder auf dem Balkan gilt als unzureichend ernährt.
…
Die mangelnde Eingliederung einer großen Anzahl von Roma in die produktiven gesellschaftlichen Teilbereiche kommt Europa teuer zu stehen: Nach Schätzungen der Weltbank könnte von Europas Roma-Bevölkerung eine Produktionsleistung von mehreren hundert Millionen Euro ausgehen. Bis dato lebt jedoch ein großer Teil der Roma in Armut und ist auf Transferleitungen angewiesen.
Das gilt jedoch nicht für alle Roma. Die gesellschaftlich integrierten Nachfahren von Roma, die bereits seit Jahrhunderten in den Ländern West- und Mitteleuropas ansässig sind, werden von der Öffentlichkeit kaum dieser Volksgruppe zugeordnet. Diese Staatsbürger mit Roma-Abstammung haben teilweise einen erfolgreichen gesellschaftlichen Aufstieg gemeistert.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Roma in Europa
Wie sehen die Balkaner das Problem??? Ist eine nachhaltige Verbesserung in Sicht, gibt es Ansätze zu Lösungen???
Roma – Einzahl Rom, weiblich Romni – leben über den ganzen europäischen Kontinent verstreut. Die etwa neun Millionen Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe bilden hier die größte Minderheit. Lange Zeit war ihre Herkunft ungeklärt. Mittlerweile weiß man, dass die Roma vor Hunderten von Jahren aus Indien nach Europa eingewandert sind. Gerade durch die EU-Osterweiterung sind nun viele Roma zu EU-Bürgern geworden – dennoch sind ihre Lebensumstände noch nicht mit denen anderer EU-Bürger zu vergleichen.
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Die Probleme der Roma gehen auf eine seit Jahrhunderten verfestigte gesellschaftliche Ausgrenzung zurück, die sich auf ihre ethnische Zugehörigkeit und ihre soziale Situation zurückführen lässt. Verfolgung, Vertreibung und Diskriminierung bestimmen seit Jahrhunderten die Lebensumstände der Roma.
Auch heutzutage gibt es in der Allgemeinbevölkerung massive Vorurteile gegenüber dieser Volksgruppe. So lässt sich der Erfolg der ungarischen Jobbik-Partei bei den Parlamentswahlen 2010 auch mit der breiten „Hasskampagne“ der Rechtsextremisten gegen die Roma im Land erklären.
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Belastbare Daten über die Roma-Populationen in den einzelnen europäischen Ländern sind schwer zu erheben... Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Roma statistischen Erhebungen ihrer Ethnie verschließen. Dieser Argwohn gründet in den Verfolgungen während des Holocaust und den bis heute anhaltenden Vorurteilen und Anfeindungen gegenüber ihrer Volksgruppe. So ist die europäische Romaforschung mangels Alternative auf wenig belastbare Schätzwerte angewiesen. Die Karte zeigt die angenommene Verteilung der Bevölkerungsgruppe über ganz Europa.
Fast überall in Europa leben die Roma am unteren Ende der sozialen Rangordnung. In den Gebieten Südosteuropas ist ein Leben am Rande der Gesellschaft jedoch besonders hart. In Bosnien-Herzegowina wird ihre Arbeitslosenrate auf über 90 Prozent geschätzt, eine Vielzahl der Roma wohnt in provisorischen Siedlungen auf Müllkippen und Industriebrachen, und die Hälfte der Roma-Kinder auf dem Balkan gilt als unzureichend ernährt.
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Die mangelnde Eingliederung einer großen Anzahl von Roma in die produktiven gesellschaftlichen Teilbereiche kommt Europa teuer zu stehen: Nach Schätzungen der Weltbank könnte von Europas Roma-Bevölkerung eine Produktionsleistung von mehreren hundert Millionen Euro ausgehen. Bis dato lebt jedoch ein großer Teil der Roma in Armut und ist auf Transferleitungen angewiesen.
Das gilt jedoch nicht für alle Roma. Die gesellschaftlich integrierten Nachfahren von Roma, die bereits seit Jahrhunderten in den Ländern West- und Mitteleuropas ansässig sind, werden von der Öffentlichkeit kaum dieser Volksgruppe zugeordnet. Diese Staatsbürger mit Roma-Abstammung haben teilweise einen erfolgreichen gesellschaftlichen Aufstieg gemeistert.
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Roma in Europa
Wie sehen die Balkaner das Problem??? Ist eine nachhaltige Verbesserung in Sicht, gibt es Ansätze zu Lösungen???