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US-Denkfabrik verbreitet künstlich Hysterie um “russische Militärpräsenz“ in Syrien
Die US-Denkfabrik Stratfor hat vor kurzem Sattelitenaufnahmen veröffentlicht, auf denen der Ausbau einer russischen Basis nahe der syrischen Küstenstadt Latakia zu sehen ist. Dies ist jedoch nur Propaganda und Manipulationstechnik, wie Brian Becker, ein nationaler Koordinator der ANSWER Antikriegsorganisation, in einem Gespräch mit Sputnik sagte.
Dem US-amerikanischen Informationsdienst Stratfor zufolge deuten diese Satellitenaufnahmen angeblich auf „Anzeichen einer wachsenden russischen Militärpräsenz“ hin. Ist Stratfor aber eine zuverlässige Quelle? Laut Brian Becker, lautet die Antwort — nein. Die Strategie von Stratfor sei es, so Becker, einen scheinbaren „Insiderblick“ in die geostrategischen Vorgängen zu bieten. „Straftor fokussiert sich auf neue Topnachrichten aus den Mainstream-Medien und ist darauf abgezielt, von denselben Medien als Quelle erwähnt zu werden“, berichtet Becker.
„Rhetorische Strategien“ lassen den Leser daran glauben, dass die Behauptungen von Stratfor vollständig bewiesen seien, obwohl dies selten der Fall sei.
„In der Regel beruhen die kategorischen Behauptungen von Stratfor nicht auf handfesten Beweisen, sondern auf Vermutungen, der Benutzung von nichtgenannten Quellen und sprachlichen Tricks ", betont er. Solche Wörter wie „wahrscheinlich“ und „anscheinend“, lassen den Text glaubwürdiger erscheinen, obwohl keine echten Beweise gebracht werden.
„Satellitenbilder des internationalen Flughafens Bassel al Assad in Latakia, Syrien, bestätigen die Berichte über anhaltende russische Militärtransportflüge auf den syrischen Flugplatz, wo die Russen anscheinend eine Luftwaffenbasis ausbauen", heißt es im ersten Absatz des jüngsten Berichts der Denkfabrik, der angeblich bestätigt, dass „Russland seine Präsenz in Syrien erweitert."im Bericht.
Becker weist darauf hin, dass dieser Satz nichts beweise, wobei aber eine clevere Wortwahl genutzt werde, um die Leser von „Wahrheiten", die Russland auch nie geleugnet habe, zu überzeugen.
„Und das ist einfach skrupellos, da Russland schon längst offiziell bestätigt hat, dass es Militärtechnik nach Syrien transportiert. Das ist ja keine neue Tatsache. Es ist auch keine vernichtende Offenbarung, wie sie dem Leser so empfohlen wird, und erfordert auch keine dramatischen Satellitenbilder." Russland habe sich offen bekannt, bereits seit Jahrzehnten Militärhilfe und Handel mit Syrien zu betreiben, fügte er hinzu.
„Die Erdarbeiten, die entlang der gesamten Länge der östlichsten Start- und Landebahn zu sehen sind, sind wahrscheinlich ein Teil der Erweiterungen des Fluggeländes, um den Zugang für schwerere Transportflugzeuge zu ermöglichen. Die Stärkung des Flughafens zeigt, dass Moskau sich vorbereitet, Flugtechnik in Syrien zu stationieren, wenn es dies bislang noch nicht getan hat“, heißt es im nächsten Satz des Berichts.
Auch hier werde, so Becker, kein einziger Beweis gebracht, alles basiere auf Vermutungen, die jedoch bei der weiteren Schlussfolgerung als Beweismittel verwendet werden. Ähnliche Strategien werden auch im gesamten Bericht verwendet.
Die Mechanismen bei der Erstellung solcher Berichte mögen skrupellos erscheinen, sollten aber nicht überraschen. Die Denkfabrik sei bereits mit ähnlichen sensationelle Behauptungen bekannt geworden, einschließlich einer neulich veröffentlichten „Prognose", die den Zusammenbruch Russlands, Chinas und der EU bis 2025 vorhersagte. Der Gründer von Stratfor, der Politologe und Sicherheitsexperte George Friedman, prophezeite zum Ende des Kalten Krieges auch einen großen Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Japan.
Stratfors sensationelle Analyse mit den „optimierten Satellitenbildern und Mini-Beschreibungen“ sei deshalb nur das übliche Theater und „Propaganda unter dem Deckmantel von Journalismus, die von einer Gruppe von Wissenschaftlern und pensionierte Pentagon- und Geheimdienstmitarbeitern gefördert wird.“, fügte Becker hinzu.
Laut einem Militärexperten vom Russischen Institut für strategische Forschungen, Vladimir Kozin, pflegt der Informationsdienst auch enge Beziehungen mit der CIA — „Stratfor arbeitet eng mit der CIA, die immer eine Kampagne gegen Russland geführt hatte.", sagte er zu Sputnik.
US-Denkfabrik verbreitet künstlich Hysterie um ?russische Militärpräsenz? in Syrien
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Jahrelang im Einsatz: Pentagon „entdeckt“ erst jetzt russische Helikopter in Syrien
Der Rummel um Russlands angebliche Militärpräsenz in Syrien nimmt weiter zu. Der neue Anlass: US-Satelliten haben vier der russischen Hubschrauber in Syrien fotografiert. Obwohl die Maschinen seit Jahren bei der syrischen Luftwaffe im Dienst stehen, werden sie in westlichen Medien nun als Beweis für eine „Verlegung russischer Truppen“ präsentiert.
Amerikanische Satelliten hätten nahe des syrischen Mittelmeerhafens Latakia zwei Angriffshubschrauber vom Typ Mi-24 und zwei Mehrzweckmaschinen Mi-17 entdeckt, berichtete der TV-Sender Fox News unter Verweis auf einen ranghohen US-Regierungsvertreter.
Obwohl es in Syrien nicht vier, sondern deutlich mehr russische Militärhubschrauber gibt (laut Wikipedia-Angaben sind es mindestens 45 Mi-17 und 36 Mi-24), will das Pentagon mit dieser „Entdeckung“ offenbar seine vorherige Behauptung untermauern, Russland baue in Syrien einen Luftwaffenstützpunkt, um Luftangriffe zu fliegen.
Moskau macht kein Hehl daraus, Waffen an die Regierung von Baschar al-Assad zu liefern. Die Lieferverträge waren vor mehreren Jahren im Einklang mit dem Völkerrecht geschlossen worden. Mit den russischen Waffen kämpft die syrische Armee gegen Terroristen des Islamischen Staates und der Al-Nusra-Front. Seit Jahren befinden sich russische Militärspezialisten in dem Land, um den Syrern den Umgang mit der Technik beizubringen.
„Wir unterstützen die syrische Regierung im Kampf gegen die terroristische Aggression. Wir werden ihr auch weiterhin alle notwendige militärtechnische Unterstützung erweisen und wir rufen auch andere Staaten auf, mitzumachen“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin in dieser Woche beim OVKS-Gipfel in Duschanbe (Tadschikistan).
Doch richtig mitmachen wollen die USA und ihre westlichen Koalitionspartner offenbar nicht. Sie beschränken sich auf Bombenangriffe gegen den IS und erhöhen zugleich ihren Druck auf Damaskus und Moskau. Weil die USA eine Entmachtung von Syriens Präsident Baschar al-Assad anstreben, stemmen sie sich gegen die russische Waffenhilfe. Das Weiße Haus droht Moskau sogar mit „noch stärkerer Isolation“, sollte es im Kampf gegen den IS weiter die Assad-Armee unterstützen und einen Beitritt zur US-geführten Luftkoalition ablehnen.
Jahrelang im Einsatz: Pentagon ?entdeckt? erst jetzt russische Helikopter in Syrien