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Russland und der Balkan

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 30004
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Gelöschtes Mitglied 30004

Guest
Ein spannendes und aktuelles Thema!

Das Ziel der russischen Balkanpolitik ist es offensichtlich, mit möglichst geringem Mitteleinsatz die euro-atlantische Integration der Region hinauszuzögern. Dabei hat sich Moskau zwar mit der EU-Erweiterung wohl insgeheim abgefunden, unternimmt aber viel, um eine weitere Ausbreitung der NATO in der Region zu verhindern.

Als Folge des Zusammenbruches des Sowjetimperiums ist auch der Westbalkan
von begrenzter strategischer Bedeutung für Russland, gehört aber nach wie vor zu dessen historischer Einflusssphäre. Neben den Bereichen Wirtschaft, Energie sowie technischer Kooperation und – neuerdings – verstärkter Initiativen im Medienbereich, setzt Moskau auf seine historischen slawisch-orthodoxen Verbindungen.

Seinen größten Einfluss am Westbalkan konnte Moskau bislang in Serbien, dem serbischen Teil Bosniens sowie – bis vor kurzem – in Montenegro und Mazedonien entfalten. Dennoch befindet sich Moskau in der Defensive. In Montenegro stand Russland angeblich hinter dem Putschversuch vom Herbst 2016, was der Kreml bestreitet. Seit dem NATO-Beitritt des Kleinstaates an der Adria. 2017 sind die bilateralen Beziehungen trotz beträchtlicher russischer Privatinvestitionen in Hotels und Immobilien entlang der Küste, merklich abgekühlt. Hier haben die westlichen Sanktionen ihre Wirkung entfaltet. Diese Feststellung ist damit begründet, dass Moskaus wirtschaftlicher Einfluss in der Region doch einigermaßen begrenzt ist. War Russland Anfang des 21. Jahrhunderts noch einer der größten Handelspartner der Länder am Westbalkan, so importierten diese 2017 dreizehnmal mehr Güter aus der EU und exportieren zwanzigmal mehr in die EU als nach Russland.

Interessanterweise ist der russisch-serbische Handelsumsatz 2017 gegenüber 2016 jedoch um 12% gewachsen (eine Ausnahme im langjährigen Vergleich). Dies war laut Daten des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche vor allem eine Folge steigender serbischer Exporte nach Russland und nicht umgekehrt. Diese machen ein Drittel des gesamten Handelsvolumens aus, ihr rapides Wachstum lässt sich darauf zurückführen, dass Serbien sich den EU-Sanktionen gegen Moskau nicht angeschlossen hat. Einzig im Energiesektor hat der Kreml gewichtigen Einfluss auf Serbien, Bosnien und Herzegowina und Mazedonien, die in hohem Maße von russischem Gas abhängig sind. Trotz der vielfach behaupteten „slawischen Solidarität“ gewährt Russland den orthodoxen Staaten keinerlei Privilegien: Mazedonien etwa muss einen der höchsten Gaspreise Europas bezahlen.

Zur Diskussion: Wie schätzt Ihr den Einfluss Russlands auf den Balkan ein? Wichtig und wird immer mehr - oder doch eher völlig überbewertet?

Für Interessierte gibt es umfangreiche Literatur, z.B.:

2017: Balkan foreign fighters: from Syria to Ukraine. European Union Institute for Security Studies (EUISS). https://www.iss.europa.eu/sites/default/files/EUISSFiles/ Brief%2020%20Balkan%20foreign%20fighters.pdf Brunnwasser, M.
2016: Bosnia’s biggest foreign investment: Bonanza or threat? BBC. September 23. https://www.bbc.com/news/business-37429682 Burg, S. L. and P. S. Shoup.
1999: The War in Bosnia-Herzegovina: Ethnic Conflict and International Intervention. M.E. Sharpe. Dabrowski, M. and Y. Myachenkova.
2018: The (economic) ties that bind: The Western Balkans and the EU. Bruegel blog. http://bruegel.org/2018/03/the-economic-ties-that-bind-the-westernbalkans-and-the-eu/ Dahlan, M.
2014: The UAE's shadowy dealings in Serbia. Middle East Eye. August 15. http://www.middleeasteye.net/news/uaes-shadowy-dealings-serbia-44700108 Epstein, S. B., M. L. Lawson and C. R. Gill.
2018: Department of State, Foreign Operations, and Related Programs: FY2018 Budget and Appropriations. Congressional Research Service. https://fas.org/sgp/crs/row/R44890.pdf European Commission.
2017: Commission approves EU financing of the Pelješac bridge in Croatia. June 7. http://ec.europa.eu/regional_policy...u-financing-of-the-peljesac-bridge-in-croatia European Commission Directorate-General for Trade.
2018: European Union, Trade in goods with Western Balkans 6. http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2006/september/tradoc_111477.pdf European External Action Service.
2003: European Security Strategy – A Secure Europe in a Better World. https://europa.eu/globalstrategy/en/european-security-strategy-secure-europe-better-world European External Action Service. 2015: The European Union in a changing global environment. A more connected, contested and complex world. http://eeas.europa.eu/archives/docs.../eu-strategic-review_executive_summary_en.pdf
 
klar,man wählt bis es passt,oder gar nicht(Monte) oder wenn,ist auch egal ob wegen geringe Wahlbeteiligung ein Referendum scheitert,ist dann auch egal.(Maze).Hör auf rum zu spinnen,Scheiss was auf Nato und diese Wertegemeinschaft!
 
klar,man wählt bis es passt,oder gar nicht(Monte) oder wenn,ist auch egal ob wegen geringe Wahlbeteiligung ein Referendum scheitert,ist dann auch egal.(Maze).Hör auf rum zu spinnen,Scheiss was auf Nato und diese Wertegemeinschaft!

Danke für Deinen konstruktiven Beitrag.

Der Nächste bitte.
 
Zur Diskussion: Wie schätzt Ihr den Einfluss Russlands auf den Balkan ein? Wichtig und wird immer mehr - oder doch eher völlig überbewertet?

Der russische Einfluss auf den Balkan war in den 2000er bis 2012 herum so gut wie garnicht vorhanden. Die letzten Jahre merkt man immer höheren Einflussversuche, besonders in Serbien und der Teilrepublik von Bosnien, Republika Srpska. Man akzeptiert zwar den EU Weg Serbiens, investiert trotzdem in Serbien, zum Beispiel wird der zukünftige Balkanhauptspeicher für russisches Gas in Nis (Serbien) sein über den Turkey Stream, was Serbien auch billigere Gaspreise bietet. Auch bewaffnet man Serbien wieder bis auf die Zähne zu Billigpreisen. Der Putin Besuch in Belgrad vor über 100.000 jubelden Menschen hat Wirkung gezeigt, zumal der Besuch perfekt inzeniert war.

In Montenegro hat man deutlich an Einfluss verloren, zumindest politisch, wobei mich fast geschockt hat als ich letztes Jahr Budva besucht habe, das russisch an der Adriaküste zur zweiten Amtssprache geworden ist und gefühlt dort jeder dritte vierte russisch spricht. Als ich das letzte mal in Budva war, war das noch nicht so vor über 10 Jahren.

In Bulgarien wiederum scheint der Einfluss zuzunehmen, Nordmazedonien wiederum seit der neuen Zaev Regierung abzunehmen, da Zaev voll Richtung NATO und EU geht und wohl bald 30. NATO Mitglied wird. Griechenland hat glaube ich im nachhinein auch die Sanktionen aufgehoben. Im grossen und ganzen schielen die Russen aber am misten auf Serbien und der Republika Spska und eventuell Bulgarien/Griechenland wo sie noch Einfluss weiter ausprägen können. Ist jetzt mein Eindruck
 
Russland hat den Balkan 1991 und 1998 in einen Krieg gestürzt.

In Albanien konnte Russland nie was ausrichten, in Kosovo auch nicht mehr. Montenegro und Mazedonien haben gezeigt das Russland der Aggressor ist und die Russen aus beiden Staaten verabschieden was meiner Meinung auch gut so ist.

Die letzte Hochburg der Russen wird Serbien sein, aber diese wachen mal auf und sehen das es mit den Russen keine Einigkeit geben kann. Wäre Serbien an der Adria wäre es für Russland nochmal wichtiger und sie hätten auch einen Marine Stützpunkt dort.

Die Russen sollen in Russland bleiben !!
 
Der Balkan hat die Russen in den 1.WK gestürzt und den 2.WK hätte es ohne den 1. nicht gegeben. Kein Wunder, dass die Russen auf den Balkan scheissen.
 
Danke für Deinen konstruktiven Beitrag.

Der Nächste bitte.

Er hat recht, der "freie Westen" ist alles andere als einer Stabilisierung am Balkan interessiert ihn geht es mehr um Ressourcen und Macht gegen Russland (ich erinnere mal an das Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat).

Ob die Menschen verhungern, sich bilden oder gesund bleiben ist den "Partnern" in gewisser Weise Jacke wie Hose.

Lediglich die Anpassung an EU Standarts ist vorteilhaft.

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Der Balkan hat die Russen in den 1.WK gestürzt und den 2.WK hätte es ohne den 1. nicht gegeben. Kein Wunder, dass die Russen auf den Balkan scheissen.

Ganz besonders in Vilenica blyad

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Russland hat den Balkan 1991 und 1998 in einen Krieg gestürzt.

In Albanien konnte Russland nie was ausrichten, in Kosovo auch nicht mehr. Montenegro und Mazedonien haben gezeigt das Russland der Aggressor ist und die Russen aus beiden Staaten verabschieden was meiner Meinung auch gut so ist.

Die letzte Hochburg der Russen wird Serbien sein, aber diese wachen mal auf und sehen das es mit den Russen keine Einigkeit geben kann. Wäre Serbien an der Adria wäre es für Russland nochmal wichtiger und sie hätten auch einen Marine Stützpunkt dort.

Die Russen sollen in Russland bleiben !!

Willstn Taschentuch?
 
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