UNRWA-Chef: Israel lässt keine Konvois nach Nordgaza
Israel erlaubt es nach Darstellung des Chefs des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA nicht mehr, dass die Organisation humanitäre Konvois in den von einer besonders schlimmen Notlage betroffenen Norden des Gazastreifens schickt. UNRWA werde daran gehindert, lebensrettende Hilfe nach Nordgaza zu bringen, schrieb Philippe Lazzarini gestern auf der Plattform X, vormals Twitter.
Die zuständige israelische Behörde habe UNRWA am selben Tag darüber informiert, dass sie künftig keine Lebensmittelkonvois der Organisation in den Norden von Gaza genehmigen werde.
UNRWA: Im Norden droht Hungersnot
„Das ist empörend, diese Einschränkung muss aufgehoben werden“, schrieb Lazzarini. Infolge des mehr als fünf Monate dauernden Kriegs, den Israel gegen die islamistische Hamas führt, gilt die Versorgungslage der Palästinenser nach Angaben von Hilfsorganisationen im gesamten Gazastreifen als katastrophal. Im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens droht nach Angaben von UNO-Organisationen sogar eine Hungersnot.
Die meisten Menschen sind aus dem Norden Gazas, zu dem auch Gaza-Stadt gehört, vor dem Krieg in andere Gebietsteile geflohen. Schätzungen zufolge halten sich dort noch rund 300.000 Menschen auf, zu denen humanitäre Hilfe nur selten und spärlich durchdringt. Die Infrastruktur – Strom, Wasser, Kanalisation – ist infolge der israelischen Bombardierungen zusammengebrochen.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
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