Artikel ist nicht unbedingt meine Meinung
Nichts ist verlogener als der Vorwurf des „Völkermords“ gegen Israel
Man muss es immer wieder betonen: Die Israelis kämpfen gerade um ihre nackte Existenz, ihre erste militärische Niederlage wäre vermutlich ihr Ende als Volk und Staat. Geradezu tragikomisch mutet es deshalb an, wenn sogenannte Pazifisten meinen, sie hätten die Macht über Krieg und Frieden.
Nancy Fraser ist Amerikanerin, Professorin, Feministin, links, Jüdin und berühmt. Sie hat einen Boykottaufruf gegen Israel unterschrieben, unter anderem gegen israelische Unis. Daraufhin wurde sie von der Universität Köln ausgeladen, die ihr zuvor eine Ehrenprofessur angetragen hatte.
Fraser hat dazu der „Zeit“ ein Interview gegeben, in der Sätze stehen wie dieser: „Wer von der offiziellen Linie abweicht, ist in Deutschland nicht willkommen und wird bestraft.“ Oder dieser: „Eine Universität ist nur der freien Forschung und Lehre verpflichtet und der Suche nach der Wahrheit.“
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Die Grenzlinie zwischen legitimer Israel-Kritik und Antisemitismus ist der Gedanke der Kollektivschuld, eine zutiefst menschenfeindliche und atavistische Idee. Kein Kind wird schuldig geboren, wegen seiner Hautfarbe oder des Geschlechts, niemand ist schuldig nur wegen des Passes, den er oder sie besitzt. Schuld ist immer individuell, nie angeboren, man muss etwas tun dafür. Das gilt nicht nur für Juden und Israelis, es gilt auch für Muslime, die nicht kollektiv schuldig sind am Islamismus, es gilt auch für Russen, für Deutsche, für Amis, für jeden Menschen.
Man muss es immer wieder betonen: Die Israelis kämpfen gerade um ihre nackte Existenz, ihre erste militärische Niederlage wäre vermutlich ihr Ende als Volk und Staat. Geradezu tragikomisch mutet es deshalb an, wenn sogenannte Pazifisten meinen, sie hätten die Macht über Krieg und Frieden.
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