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Sammelthread: Israel/Nahost-Konflikt

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Bericht: Israel fordert Freilassung von 33 lebenden Geiseln in erstem Schritt
Israelische Vertreter hätten deren Freilassung in einer ersten Phase einer Waffenruhe zur Bedingung für eine Einigung gemacht. Unklar ist, ob die Hamas überhaupt verhandeln will.

Viele Angaben stammen von israelischen oder palästinensischen Behörden und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

 
Soziologin über Protestgruppen
„Im Hass auf Israel finden sie zusammen“
Warum protestieren feministische und queere Kreise nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober gegen Israel? Eine Soziologin stellt mögliche Erklärungen vor. Sie nimmt dabei auch Bezug auf ein Ereignis aus dem Jahr 2001.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA ist nach Worten der Soziologin Karin Stögner in bestimmten Kreisen eine Öffnung zum Islamismus zu beobachten. „Seit 9/11 gab es eine absurde Entwicklung hin zu einer antiwestlichen Orientierung innerhalb von feministischen und queeren Kreisen und hin zu einer Öffnung zum Islamismus“, sagte die in Passau lehrende Professorin der „Jüdischen Allgemeinen“ am Donnerstag. „Manche glaubten irrigerweise, darin eine Alternative zur westlichen Moderne und zum Identitätszwang zu sehen, unter dem vor allem queere Menschen leiden.“

 
Waffenstillstand oder großer Krieg? Die Welt schaut auf Verhandlungen in Doha
Sollte das Vermittlertrio aus Ägypten, den USA und Katar scheitern, droht ein regionaler Konflikt zwischen Israel, der libanesischen Hisbollah und dem Iran

Mit Spannung warten nicht nur Israelis und Palästinenser seit Donnerstagmorgen auf Neuigkeiten aus der katarischen Hauptstadt Doha. Die dort wiederaufgenommenen Gespräche über einen Waffenstillstand und die Freilassung der israelischen Geiseln sind nicht nur für den Krieg in Gaza entscheidend. Sollte das Vermittlertrio aus Ägypten, den USA und Katar scheitern, droht ein regionaler Konflikt zwischen Israel, dem Libanon und dem Iran.

 
Palästinenser-Präsident Abbas kündigt im türkischen Parlament Reise nach Gaza an
Mahmud Abbas ist derzeit zu Besuch in der Türkei. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan sagte ihm Hilfsgüter für Gaza zu

Es war ein großer Auftritt, doch auch der Beifall konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Palästinenser-Präsident Mahmut Abbas in der Türkei eine umstrittene Figur ist. An der Oberfläche war alles wie zu erwarten. Abbas verurteilte den "Völkermord" Israels in Gaza, beschwor eine Zukunft ohne Besatzung und dankte den türkischen Parteien und der gesamten Bevölkerung für ihre Solidarität mit dem Kampf der Palästinenser. Präsident Recep Tayyip Erdoğan saß in der Ehrenloge, und auch sonst war alles, was in der Türkei Erdoğans Rang und Namen hat, zu der Sondersitzung des Parlaments am Donnerstagnachmittag aus der Sommerpause nach Ankara geeilt. Doch echte Begeisterung sieht anders aus. Nicht nur, weil der 88-jährige Abbas kaum mehr in der Lage ist, eine mitreißende Rede zu halten, sondern schlicht, weil die regierende AKP und Präsident Erdoğan ein wesentlich engeres Verhältnis zur Hamas als zur PLO von Abbas haben.

 
Hamas-Behörde: Totenzahl in Gaza übersteigt 40.000
Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 40.000 gestiegen.

Mehr als 92.400 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde gestern mit. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten sowie Zivilistinnen.

„Düsterer Meilenstein für die Welt“
Volker Türk, der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, sprach in einer Mitteilung von einem „düsteren Meilenstein für die Welt“. Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Diese „unvorstellbare Situation“ sei „überwiegend auf wiederholte Verstöße der israelischen Streitkräfte zurückzuführen“, die sich nicht an die Regeln des Kriegs hielten.

 
Hisbollah: US-Vermittlungsversuche sind nur „Show“
Die US-Vermittlungsversuche zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel sind nach Auffassung des stellvertretenden Chefs der Schiitenorganisation nur „Show“.

In einem Interview mit dem Hisbollah-Fernsehsender al-Manar kritisierte der Hisbollah-Vize Naim Kassem, der US-Gesandte Amos Hochstein habe bei seinem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut keinen konkreten Vorschlag gemacht.

„Ausbruch eines größeren Kriegs verhindern“
Hochstein war am Vortag in den Libanon gereist, um sich für eine Entspannung im militärischen Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah einzusetzen. Libanons Parlamentssprecher und wichtiger Verbündeter der Hisbollah, Nabih Berri, sagte arabischen Medien zufolge, das Treffen mit Hochstein habe „positive Ergebnisse geschaffen“.

 
Fortsetzung von Gaza-Gesprächen deutet sich an
Die Zeichen mehren sich, dass die Gespräche über eine Gaza-Waffenruhe heute fortgesetzt werden. Die israelischen Unterhändler würden über Nacht in Katar bleiben, wie eine mit den Gesprächen vertraute Person bestätigte.

Einem ägyptischen Sender zufolge soll es weiter große Differenzen geben. Die amtliche TV-Station al-Kahera berief sich dabei auf informierte Kreise. Laut einem hochrangigen ägyptischen Insider verstärkt Kairo deshalb seine Bemühungen um eine Lösung.

Hamas nimmt nicht teil
Gestern hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, bereits gesagt: „Angesichts der Komplexität des Abkommens gehen wir nicht davon aus, dass wir heute mit einer Einigung aus diesen Gesprächen hervorgehen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Gespräche bis morgen andauern werden.“

 
Westjordanland: Militante jüdische Siedler griffen Dorf an
Ein Angriff militanter jüdischer Siedler auf ein Dorf im besetzten Westjordanland hat für Entsetzen und Empörung gesorgt. Dabei wurde gestern nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 22-jähriger Palästinenser getötet. Ein weiterer Palästinenser sei schwer verletzt worden.

Ortschaft Dschit von Dutzenden Maskierten gestürmt
Dutzende maskierte Siedler stürmten die palästinensische Ortschaft Dschit, zehn Kilometer westlich von Nablus, und steckten mindestens vier Häuser und sechs Autos in Brand, wie die „Times of Israel“ unter Berufung auf eine Quelle im israelischen Sicherheitsapparat berichtete. Mehr als 100 Menschen sollen involviert gewesen sein.

Israelische Sicherheitskräfte seien daraufhin erschienen und hätten die Siedler vertrieben, hieß es in israelischen Medien. Der „Times of Israel“ zufolge soll die Armee einen Israeli festgenommen und der Polizei übergeben haben.

Präsident Herzog verurteilt Vorfall „auf das Schärfste“

 
Israels Armee ordnet weitere Evakuierung in Gaza an
Die israelische Armee ordnet eine weitere Evakuierung im Gazastreifen an. Die entsprechenden Gebiete seien von der Hamas als Basis für den Abschuss von Mörsergranaten und Raketen auf Israel genutzt worden, teilte die Armee mit.

Betroffen sind Regionen im Süden und Zentrum des palästinensischen Küstengebietes, die zuvor als humanitäre Sicherheitszonen ausgewiesen waren. Warnflugblätter und Textnachrichten wurden laut Armee nördlich der Stadt Chan Junis verbreitet. Diese liegt im Süden des Gazastreifens.

 
Bei Angriff des Iran: Israel fordert westlichen Gegenangriff
Für den Fall eines iranischen Angriffs hat Israels Außenminister Israel Katz von seinen westlichen Verbündeten Unterstützung bei einem möglichen Gegenangriff gefordert.

„Im Fall eines iranischen Angriffs erwarten wir, dass sich die Koalition unter Führung der USA nicht nur der Verteidigung Israels anschließt, sondern auch wichtige Ziele im Iran angreift“, sagte Katz heute in Israel.

„Israel erwartet von Frankreich und Großbritannien, dass sie dem Iran klar und öffentlich mitteilen, dass es verboten ist, Israel anzugreifen“, so der israelische Außenminister nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit seinem britischen Kollegen David Lammy und dem französischen Außenminister Stephane Sejourne.

 
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