Die Kurdische Terror Organisation: Ansar al Islam
Die Ansar al Islam (Unterstützer des Islam) ist in Deutschland als ausländische terroristische Vereinigung eingestuft. Radikal-islamische Kurden hatten die Gruppe 2001 im Nordirak gegründet. Die Extremisten streben mit Waffengewalt die Gründung eines islamischen Staates Kurdistan nach dem Vorbild der Herrschaft der islamistischen Taliban in Afghanistan an.
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Nehm lässt mutmaßliche Ansar-al-Islam-Helfer festnehmen
Dienstag 14 Juni, 2005 12:23 CET
Berlin (Reuters) - Generalbundesanwalt Kay Nehm hat am Dienstag drei Iraker festnehmen lassen, die von Deutschland aus die radikal-islamische Gruppe Ansar al Islam und deren Anschläge im Irak unterstützt haben sollen.
Die drei Männer aus Nürnberg, München und Brühl würden beschuldigt, Gelder für die Gruppierung gespendet oder gesammelt und Kurierfahrten für sie getätigt zu haben, teilte Nehm in Karlsruhe mit. Zwei der Beschuldigten hätten im Auftrag von Ata R. gehandelt, der im Zusammenhang mit einem mutmaßlich geplanten Anschlag auf den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allaui während dessen Deutschland-Besuchs im Dezember festgenommen worden war. Es gebe jedoch keine Erkenntnisse, dass die beiden in die Anschlagsplanung verwickelt gewesen seien. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die drei Festgenommenen und elf weitere Verdächtige ließ Nehm bundesweit 23 Räumlichkeiten durchsuchen, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg. Ein weiteres Objekt wurde auf Bitten Nehms in Basel durchsucht.
Der 39 Jahre alte Dieman A. I. aus Nürnberg, der 33 Jahre alte Kawa H. aus München und der 43jährige Najat O. aus Brühl würden am Mittwoch dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt, der bereits in der vergangenen Woche Haftbefehle gegen sie erlassen habe, erklärte Nehm. Sie stünden im Verdacht, der Ansar al Islam größere Summen für deren terroristische Zwecke zur Verfügung gestellt zu haben.
"Die Gelder dienten dazu, Terroranschläge der Vereinigung 'Ansar al Islam' im Irak zu finanzieren und den logistischen und strukturellen Unterbau der Gruppierung zu sichern", teilte der Generalbundesanwalt mit. Außerdem bestehe der Verdacht, dass die drei Männer gegen das von den UN verhängte Embargo verstoßen hätten, das Finanztransfers und Sachlieferungen an die Ansar al Islam untersagt. Auf Verstöße gegen das Embargo steht eine Mindesthaftstrafe von zwei Jahren. Die Ermittlungen hätten allerdings keine Anhaltspunkte ergeben, dass die Gelder zur Finanzierung von Anschlägen oder Anschlagsvorbereitungen in Deutschland gedacht gewesen seien.
Die Ansar al Islam (Unterstützer des Islam) ist in Deutschland als ausländische terroristische Vereinigung eingestuft. Radikal-islamische Kurden hatten die Gruppe 2001 im Nordirak gegründet. Die Extremisten streben mit Waffengewalt die Gründung eines islamischen Staates Kurdistan nach dem Vorbild der Herrschaft der islamistischen Taliban in Afghanistan an. Sie werden mit Morden und Anschlägen auf US-Truppen und die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Irak in Verbindung gebracht, unter anderem mit dem Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad im August 2003. Nach US-Angaben unterhält die Gruppe auch Kontakte zur Extremistenorganisation El Kaida. In Deutschland sammelte die Ansar al Islam nach Angaben der Ermittler bisher vor allem Geld, betrieb Propaganda in eigener Sache und war an Schleusungen beteiligt.
In Deutschland leben nach Einschätzung des bayerischen Verfassungsschutzes etwa 100 Anhänger von Ansar al Islam. Die Behörde schließt nicht aus, dass Ansar-al-Islam-Mitglieder aus Deutschland in den Irak gereist sind, um sich dort an Anschlägen zu beteiligen. Außerdem verdächtigt der bayerische Verfassungsschutz die Gruppe, Menschen zum Kampf gegen die US-Truppen in den Irak geschleust zu haben. Der Generalbundesanwalt ermittelt seit Dezember 2003 gegen die Gruppe.
http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=politicsNews&storyID=754105§ion=news