Bush fordert "ernsthafte Folgen"
US-Präsident: "Nuklearversuch gefährdet den Frieden und die Stabilität" - Zusammenarbeit mit Partnern stärken
Washington - Nach dem weltweit verurteilten nordkoreanischen Atomtest will US-Präsident George W. Bush die militärische Zusammenarbeit mit Verbündeten in der Region stärken. "Das schließt auch die Kooperation bei der Raketenabwehr ein, um vor nordkoreanischer Aggression zu schützen", sagte Bush am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte zuvor gedroht, es als "Kriegserklärung" aufzufassen, sollten die USA den Druck auf Nordkorea erhöhen.
Diplomatische Lösung angestrebt
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Bush betonte, die USA fühlten sich weiter einer diplomatischen Lösung verpflichtet. Daran werde man nach wie vor arbeiten. Zugleich blieben aber "alle Optionen offen, um unsere Interessen und unsere Freunde in der Region gegen Drohungen Nordkoreas zu verteidigen". Er habe Südkorea und Japan versichert, Sicherheitsvereinbarungen würden, falls nötig, durchgesetzt. Gemeinsam mit den Verbündeten in der Region und dem UN-Sicherheitsrat wolle man sicherstellen, dass der Atomversuch "ernsthafte Folgen" für das Regime habe.
Die US-Regierung bemühe sich unterdessen weiter um eine Bestätigung der Erklärung Nordkoreas, eine Atombombe gezündet zu haben. Alleine die Aussage sei aber bereits eine Bedrohung des internationalen Friedens und der Stabilität, sagte der Präsident.
Bilaterale Gespräche
Auf Kritik an der Haltung der US-Regierung, bilaterale Gespräche mit Nordkorea strikt abzulehnen, sagte Bush, solche Beratungen hätten in der Vergangenheit nicht funktioniert. Deshalb habe man die Herangehensweise auf diplomatischer Ebene geändert. "Ich glaube fest daran, dass man mit Regimen wie Nordkorea, ebenso wie mit dem Iran, am besten mit mehr als einer Stimme spricht", sagte Bush mit Blick auf die Sechs-Parteien-Gespräche mit Nordkorea.
Bush bekräftigte, dass die USA keinen Angriff auf Nordkorea planen. Die USA setzten auf die Diplomatie.
UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte die USA unterdessen zu direkten Gesprächen mit Nordkorea auf. Dies ist etwas, was die USA bislang deutlich ausgeschlossen haben. Und Bush sagte unter Hinweis auf direkte Gespräche unter seinem Vorgänger Bill Clinton, damals habe sich gezeigt, dass sie nichts bewirkten. Er sprach sich für die Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche aus, an denen Nord- und Südkorea, Japan, Russland, China und die USA beteiligt sind. (APA/dpa/AP)