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cro_Kralj_Zvonimir
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Iran hat Problem mit ENERGIEVERSORGUNG!
Probleme trotz großer Öl- und Gasvorräte
Iran muss in Energieversorgung investieren
Dass ausgerechnet Iran Probleme mit der Benzin- und Energieversorgung haben soll, ist für viele kaum vorstellbar. Veraltete Produktionsbetriebe, Misswirtschaft und mangelndes Bewusstsein für Energiesparen sorgen jedoch dafür, dass der Energiesektor zur wirtschaftliche Schwachstelle des Landes wird.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Ein Arbeiter setzt im Iran einen Ölförderturm in Betrieb. (14.4.2005) (Foto: REUTERS) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Ein Arbeiter setzt in Iran einen Ölförderturm in Betrieb.]
Auch wenn Iran der viergrößte Erdöl- und zweitgrößte Erdgasproduzent der Erde ist, der Energiesektor bildet dennoch die Achillesferse der Teheraner Wirtschaft. Bereits im Dezember beklagte Öl-Minister Vaziri-Hamaneh, die Islamische Republik habe erhebliche Finanzschwierigkeiten. Es seien nämlich fast 20 Milliarden Dollar nötig, um die Zahl der staatlichen Förderanlagen und Raffinerien so zu erhöhen und vor allem zu modernisieren, dass die staatlichen Planungen umgesetzt werden könnten, die eine Erhöhung der Fördermenge von derzeit 4,2 auf 5 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2010 vorsehen. Nur so könne nämlich Iran seine derzeitigen Energielücken stopfen. Bislang hat man aber erst ein Viertel des Geldes zusammen und sucht dringend Investoren.
US-Studie sieht Milliardenverluste
Dass Iran infolge Missmanagements sowie lecker Raffinerieanlagen, Tanks und Pipelines mit großen Problemen im Energiesektor zu kämpfen hat, darauf machte jüngst auch die Fakultät für Umwelt-Ingenieurwissenschaften der John-Hopkins-University in Baltimore aufmerksam. So behauptet der Wirtschaftsgeograf Roger Stern, Irans Ölausfuhren würden derzeit jährlich um bis zu 12 Prozent sinken, und die staatlichen Verluste lägen bei 11 Milliarden Dollar per anno. Diese Behauptung ist kühn und in Fachkreisen nicht unumstritten, sie weist aber dennoch auf die wunde Stelle der Islamischen Republik hin.
Iran importiert Benzin für Milliarden
Zur Zeit muss Iran jährlich für vier bis fünf Milliarden Dollar pro Jahr Benzin einkaufen und zwar zu Weltmarktpreisen. An den Zapfsäulen im Land wird es aber hochsubventioniert abgegeben. Der Preis eines Liters Normalbenzin liegt in Iran bei 800 Rial - das sind umgerechnet acht Euro-Cent. Kein Wunder, dass im Parlament vergangene Woche angesichts dieser Niedrigpreise und der gleichzeitigen großen Löcher in der Staatskasse weitgehende Einigkeit darüber bestand, den Spritpreis deutlich anzuheben und zwar um fast 100 Prozent auf 1500 Rial - also: 15 Euro-Cent. Doch die Maßnahme ist verschoben worden. Denn man befürchtet angesichts der ohnehin angespannten Wirtschaftslage im Land heftige Krawalle, und das will und kann sich die Regierung Ahmadinejad nicht leisten, zumal sie ohnehin unter starkem Popularitätsverlust leidet.
Der Verbrauch steigt weiter
Doch das Problem bleibt bestehen, ja es dürfte sich sogar noch vergrößern. Denn der Benzinverbrauch in der Islamischen Republik wird weiterhin steigen und zwar, so prognostiziert man zur Zeit in Teheran, jährlich um 12 Prozent. Denn für die alten iranischen Autos, die zwei- bis dreimal so viel Treibstoff verbrauchen wie gleichgroße Modelle in Europa, gibt es so schnell keinen Ersatz und das Autofahren durch Rationierung von Benzin einzuschränken, traut sich die Regierung nicht. Die Folgen seitens der Bevölkerung sind nämlich nicht zu kalkulieren. Klar ist somit nur, dass die Kosten der gesamten Energiesubventionierung und die damit verbundenen Einnahmeausfälle die Islamische Republik auf absehbare Zeit stark belasten werden und Schätzungen zufolge einen Dollar-Betrag im zweistelligen Milliarden-Bereich ausmachen.
[web:d6dead2ae7]http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6502296_REF1,00.html[/web:d6dead2ae7]http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6502296_REF1,00.html
Probleme trotz großer Öl- und Gasvorräte
Iran muss in Energieversorgung investieren
Dass ausgerechnet Iran Probleme mit der Benzin- und Energieversorgung haben soll, ist für viele kaum vorstellbar. Veraltete Produktionsbetriebe, Misswirtschaft und mangelndes Bewusstsein für Energiesparen sorgen jedoch dafür, dass der Energiesektor zur wirtschaftliche Schwachstelle des Landes wird.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Ein Arbeiter setzt im Iran einen Ölförderturm in Betrieb. (14.4.2005) (Foto: REUTERS) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Ein Arbeiter setzt in Iran einen Ölförderturm in Betrieb.]
Auch wenn Iran der viergrößte Erdöl- und zweitgrößte Erdgasproduzent der Erde ist, der Energiesektor bildet dennoch die Achillesferse der Teheraner Wirtschaft. Bereits im Dezember beklagte Öl-Minister Vaziri-Hamaneh, die Islamische Republik habe erhebliche Finanzschwierigkeiten. Es seien nämlich fast 20 Milliarden Dollar nötig, um die Zahl der staatlichen Förderanlagen und Raffinerien so zu erhöhen und vor allem zu modernisieren, dass die staatlichen Planungen umgesetzt werden könnten, die eine Erhöhung der Fördermenge von derzeit 4,2 auf 5 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2010 vorsehen. Nur so könne nämlich Iran seine derzeitigen Energielücken stopfen. Bislang hat man aber erst ein Viertel des Geldes zusammen und sucht dringend Investoren.
US-Studie sieht Milliardenverluste
Dass Iran infolge Missmanagements sowie lecker Raffinerieanlagen, Tanks und Pipelines mit großen Problemen im Energiesektor zu kämpfen hat, darauf machte jüngst auch die Fakultät für Umwelt-Ingenieurwissenschaften der John-Hopkins-University in Baltimore aufmerksam. So behauptet der Wirtschaftsgeograf Roger Stern, Irans Ölausfuhren würden derzeit jährlich um bis zu 12 Prozent sinken, und die staatlichen Verluste lägen bei 11 Milliarden Dollar per anno. Diese Behauptung ist kühn und in Fachkreisen nicht unumstritten, sie weist aber dennoch auf die wunde Stelle der Islamischen Republik hin.
Iran importiert Benzin für Milliarden
Zur Zeit muss Iran jährlich für vier bis fünf Milliarden Dollar pro Jahr Benzin einkaufen und zwar zu Weltmarktpreisen. An den Zapfsäulen im Land wird es aber hochsubventioniert abgegeben. Der Preis eines Liters Normalbenzin liegt in Iran bei 800 Rial - das sind umgerechnet acht Euro-Cent. Kein Wunder, dass im Parlament vergangene Woche angesichts dieser Niedrigpreise und der gleichzeitigen großen Löcher in der Staatskasse weitgehende Einigkeit darüber bestand, den Spritpreis deutlich anzuheben und zwar um fast 100 Prozent auf 1500 Rial - also: 15 Euro-Cent. Doch die Maßnahme ist verschoben worden. Denn man befürchtet angesichts der ohnehin angespannten Wirtschaftslage im Land heftige Krawalle, und das will und kann sich die Regierung Ahmadinejad nicht leisten, zumal sie ohnehin unter starkem Popularitätsverlust leidet.
Der Verbrauch steigt weiter
Doch das Problem bleibt bestehen, ja es dürfte sich sogar noch vergrößern. Denn der Benzinverbrauch in der Islamischen Republik wird weiterhin steigen und zwar, so prognostiziert man zur Zeit in Teheran, jährlich um 12 Prozent. Denn für die alten iranischen Autos, die zwei- bis dreimal so viel Treibstoff verbrauchen wie gleichgroße Modelle in Europa, gibt es so schnell keinen Ersatz und das Autofahren durch Rationierung von Benzin einzuschränken, traut sich die Regierung nicht. Die Folgen seitens der Bevölkerung sind nämlich nicht zu kalkulieren. Klar ist somit nur, dass die Kosten der gesamten Energiesubventionierung und die damit verbundenen Einnahmeausfälle die Islamische Republik auf absehbare Zeit stark belasten werden und Schätzungen zufolge einen Dollar-Betrag im zweistelligen Milliarden-Bereich ausmachen.
[web:d6dead2ae7]http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6502296_REF1,00.html[/web:d6dead2ae7]http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6502296_REF1,00.html